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Bei Industrie beliebt

Krebserregend: In welchen Produkten das "Alltagsgift" PFAS enthalten ist

  • Aktualisiert: 08.03.2023
  • 17:12 Uhr
  • Lena Glöckner

PFAS sollen in der EU verboten werden. Die häufig giftigen Stoffe sind bei der Industrie beliebt - und finden über Kläranlagen ihren Weg in Flüsse, Seen und Meere. Enthalten sind sie in vielen Alltagsprodukten.

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Weit verbreitet, langlebig, potenziell giftig und in der Breite noch gar nicht untersucht: So in etwa könnte man ganz knapp die sogenannten Ewigkeitschemikalien PFAS (gesprochen: Pifas) beschreiben. Die von der Industrie breit genutzten Substanzen werden derzeit intensiv diskutiert, denn sie sollen einem Vorstoß zufolge in der EU weitgehend verboten werden. Dabei geht es Schätzungen zufolge um insgesamt mehr als 10.000 einzelne Stoffe.

Die extrem stabilen Chemikalien, die natürlicherweise nicht vorkommen, können sich in der Umwelt anreichern, auch in Deutschland. Viele mit PFAS - das steht für Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen - verunreinigte Orte sind nach Einschätzung des Umweltbundesamtes noch unbekannt.

PFAS stecken in Kosmetika, Textilien und Geschirr

Einige PFAS finden etwa über Kläranlagen ihren Weg in Flüsse, Seen und Meere. Im vergangenen Jahr ergab eine Studie, dass PFAS selbst in den entlegensten Weltregionen im Regenwasser nachweisbar sind. Aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften - die Stoffe sind unter anderem sehr stabil und öl- wie auch wasserabweisend - werden sie breit verwendet. Einige PFAS sind bereits weitgehend verboten, weil sie als gefährlich gelten.

Die Stoffe widerstehen extremen Temperaturen und Korrosion und werden in Zehntausenden Produkten verwendet. Etwa in Kühlmitteln, Flugzeugen, Autos, medizinischen Ausrüstungen oder Windrädern. Häufig kommen sie auch in Alltagsgegenständen wie Kosmetika, Kochgeschirr, Karton oder Textilien vor. Sogar Toilettenpapier wurde als "potenziell bedeutende Quelle" ausgemacht.

Zu den Herstellern und Anwendern von PFAS, die in einer Lobby-Gruppe des europäischen Chemieherstellerverbandes CEFIC organisiert sind, gehören etwa BASF, 3M, Bayer und Merck.

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ProSieben-Reportage geht Gift-Chemikalien auf die Spur

Investigativ-Reporter Thilo Mischke ist den Chemikalien für ProSieben auf der Spur. "Seit nunmehr zwei Jahren beschäftige ich mich als Journalist mit den sogenannten 'Forever Chemicals'. Eine unterschätzte Gefahr, die sträflich missachtet wird", so der Reporter. Dabei würden uns diese PFAS direkt betreffen. "Denn sie finden sich mittlerweile im Blut von fast allen Menschen wieder. Auch in meinem. Ich habe mich testen lassen. Eine Chemikalie, die Krebs, Schlaganfälle und Gendefekte auslösen kann. Und wofür? Für den Profit einzelner Unternehmen. Und unsere Bequemlichkeit", so Mischke.

Seine Reportage "ProSieben Thema. Giftig. Unzerstörbar. Thilo Mischke auf den Spuren tödlicher Chemikalien" war am Montag (6. März) um 20.15 Uhr auf ProSieben und auf Joyn zu sehen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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