Laut Medienberichten
Heftige Zusammenstöße bei israelischem Militäreinsatz in Dschenin
- Veröffentlicht: 31.08.2024
- 20:24 Uhr
- dpa
Noch immer dauert der Einsatz Israels im Norden des Westjordanlands an. Laut palästinensischen Medien soll es zu schweren Zusammenprallen zwischen der israelischen Armee und bewaffneten Palästinensern gekommen sein. Demnach seien zahlreiche Menschen verhaftet worden.
Israels großangelegter Militäreinsatz in Dschenin im nördlichen Westjordanland dauert palästinensischen Angaben zufolge an. Palästinensische Medien berichteten von schweren Zusammenstößen zwischen israelischen Einsatzkräften und bewaffneten Palästinensern. Bei einer Razzia im Osten der Stadt, die als Hochburg militanter Palästinenser gilt, seien etliche Menschen festgenommen worden, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa.
Der Agentur zufolge hinderten israelische Soldaten Mitarbeiter des palästinensischen Zivilschutzes daran, Wasser in eine Klinik zu bringen. Das Wasser wird demnach unter anderem für Dialysen benötigt. Das betroffene Krankenhaus teilte mit, dass zudem die Stromleitung zerstört worden sei, die die Klinik versorgt. Es mussten demnach mehrere Abteilungen zusammengelegt und der Gebrauch von Klimaanlagen eingestellt werden.
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Außerdem sei der Dienst für nierenkranke Patienten eingestellt worden. Sie werden demnach in medizinische Einrichtungen in Nablus gebracht, bis sich die Lage wieder verbessert.
Laut Wafa sind mehrere Teile Dschenins vom Wasser abgeschnitten. Mancherorts soll es zudem Stromausfälle geben. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren. Israels Militär teilte auf Anfrage mit, die Berichte zu prüfen.
Israel hatte am Mittwoch eine Militäraktion rund um Dschenin, Tulkarem und Tubas begonnen. Ein israelischer Armeesprecher begründete das Vorgehen mit der deutlich gestiegenen Anzahl von Anschlägen auf Israelis. Ziel sei es, gegen Terrorzellen der islamistischen Hamas sowie des Islamischen Dschihad vorzugehen. Zugleich hat auch die Gewalt extremistischer israelischer Siedler im besetzten Westjordanland zugenommen.
Nach Angaben der israelischen Armee wurden seit Beginn des großangelegten Einsatzes bislang 20 militante Palästinenser bei Schusswechseln und Luftangriffen getötet. Dutzende Sprengsätze seien zerstört und zahlreiche Waffen beschlagnahmt worden.
Die Lage im Westjordanland hat sich seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 deutlich verschärft. Seitdem wurden bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder eigenen Anschlägen nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Westjordanland mehr als 640 Palästinenser getötet.