Rückzug nach rechtem Treffen
AfD-Remigrations-Skandal: Hans im Glück und Mitgesellschafter trennen sich
- Aktualisiert: 11.01.2024
- 17:39 Uhr
- Stefan Kendzia
Die beliebte Burger-Kette Hans im Glück ist unfreiwillig Teil eines rechten Skandals geworden: Mitgesellschafter Hans-Christian Limmer soll zu einer Veranstaltung eingeladen haben, bei der neben AfD-Politikern auch Mitglieder der rechtsextremen Identitären Bewegung anwesend gewesen sein sollen. Jetzt wurden Konsequenzen gezogen.
Das Wichtigste in Kürze
Hans im Glück ist unfreiwillig Teil eines rechten Skandals geworden: Ein Miteigentümer soll zu einem Treffen mit Rechtsextremen eingeladen haben.
Ziel des Treffens soll die Entwicklung eines Plans gewesen sein, Millionen Menschen mit Migrationshintergrund aus Deutschland auszuweisen.
Hans im Glück und der Mitgesellschafter Hans-Christian Limmer haben sich nun getrennt, um Schaden vom Unternehmen abzuwenden.
Hans-Christian Limmer, Miteigner der Burger-Restaurants Hans im Glück, soll dem Recherchenetzwerk "Correctiv" zufolge zu einem Geheimtreffen mit Rechtsextremen und AfD-Funktionär:innen mit eingeladen haben. Jetzt folgte die Trennung vom Miteigner.
Im Video: AfD-Politiker sollen sich bei Geheimtreffen mit Rechtsextremen beraten haben
AfD-Politiker sollen sich bei Geheimtreffen mit Rechtsextremen beraten haben
Der Plan: Ausweisung von Millionen Menschen mit Migrationshintergrund
Soeben wurde ein geheimes Treffen in Potsdam die Runde bekannt, an dem unter anderem AfD-Politiker:innen, Mitglieder der Werteunion und der bekannte Vertreter der rechtsextremen Identitären Bewegung, Martin Sellner, teilgenommen haben sollen. Der Plan dabei soll gewesen sein, Millionen Menschen mit Migrationshintergrund aus Deutschland auszuweisen - nicht einmal Menschen mit deutschem Pass sollten davon ausgenommen werden. Pikant in dieser Angelegenheit: Der Miteigner der Burger-Kette Hans im Glück soll zu diesem Skandal-Meeting eingeladen haben.
Kaum wurden die Recherchen von "Correctiv" aufgrund einer Veröffentlichung bekannt, reagierte man in der Restaurantkette ohne Umwege: Man habe sich sofort von Limmer getrennt - nachdem dieser seinen Rückzug angeboten habe. Auf der Webseite des Unternehmens heißt es: "Die Geschäftsführung der Hans im Glück Franchise GmbH, der Inhaberkreis und das gesamte Team sind zutiefst schockiert über diese Vorwürfe. Als Unternehmen Hans im Glück Franchise GmbH distanzieren wir uns klar von rechtsextremen Ansichten, sie stellen das genaue Gegenteil unserer Grundwerte dar."
Trennung, um Schaden vom Unternehmen abzuwenden
Obwohl auf der Einladung zur rechten Veranstaltung in Potsdam laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) auch Limmers Name stand, soll er an dem besagten Geheimtreffen nicht teilgenommen haben. Mehr noch: Er soll sich eigenen Angaben nach gegenüber dem anfragenden Medium unmissverständlich von den genannten Remigrationsforderungen distanziert haben und sei "bestürzt über die dort erhobenen Forderungen". Damit "Hans im Glück" keinen Schaden nehme, bot er noch vor der Medienberichterstattung seinen Rückzug an. "Dieses Angebot hat der Gesellschafterkreis angenommen."
Parallel zu Hans im Glück distanziert sich nun auch der Lieferservice Pottsalat von seinem Investor: "Wir wurden heute Morgen genauso wie ihr von der Berichterstattung über unseren Investor Herrn Limmer überrascht", wie Pottsalat auf Instagram mitteilt. "Wir distanzieren uns aufs Schärfste von jeglicher Form von Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus", wie es heißt.
Externer Inhalt
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa
- Correctiv: "Geheimplan gegen Deutschland"
- Instagram: "pottsalat"