Anzeige
Nationalspieler Tschechiens

Fußballprofi Jakub Jankto macht Homosexualität öffentlich

  • Veröffentlicht: 14.02.2023
  • 16:50 Uhr
  • Clarissa Yigit
Der Profifußballer Jakub Jankto hat sich öffentlich zu seiner Homosexualität bekannt.
Der Profifußballer Jakub Jankto hat sich öffentlich zu seiner Homosexualität bekannt.© Pool via REUTERS

Der tschechische Fußballprofi Jakub Jankto bekannte sich öffentlich zu seiner Homosexualität. Bisher wurde über dieses Thema eher geschwiegen. Könnte er damit einen Paradigmenwechsel hervorgerufen haben?

Anzeige

Das Wichtigste in Kürze

  • Der tschechische Fußballprofi Jakub Jankto bekennt sich öffentlich zu seiner Homosexualität.

  • Für sein Coming-out erhält er viel Zuspruch.

  • Werden weitere Spieler seinem Beispiel folgen?

Bisher wurde über Homosexualität im Fußball eher geschwiegen. Dem hat Mittelfeldspieler Jakub Jankto von Sparta Prag nun ein Ende gesetzt und machte als erster aktiver Fußballprofi der tschechischen Eliteliga seine Homosexualität öffentlich.

"Ich bin homosexuell - und ich möchte mich nicht länger verstecken", erklärte der 27-Jährige am Montag (13. Februar) in einem Video, das in sozialen Medien gepostet wurde. So hob er hervor, dass er sein Leben in Freiheit führen wolle, "ohne Angst, ohne Vorurteile, ohne Gewalt, aber mit Liebe."

Im Video: Tragischer Unfall - Fußballprofi Anton Walkes stirbt mit nur 25 Jahren

Tragischer Unfall: Fußballprofi Anton Walkes stirbt mit nur 25 Jahren

Jankto erntet viel Respekt

Für sein Coming-out erntete der tschechische Nationalspieler viel Respekt von Kollegen wie Ex-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger, Bayern-Trainer Julian Nagelsmann, aber auch einigen deutschen Fußball-Clubs, schreibt die Deutsche Presse-Agentur (dpa).

"Was für ein Spieler! Was für eine Persönlichkeit!", schrieb etwa Hitzlsperger in den sozialen Medien, der 2014 als erster prominenter deutscher Fußballer seine Homosexualität bekannt gemacht hatte. Dies war allerdings bereits am Ende seiner Karriere. "Gut gemacht, Jakub, dass du dich zu Wort meldest und anderen den Weg zeigst", betonte er weiter.

Julian Nagelsmann, Trainer des FC Bayern München, äußerte sich mit den Worten: "Ich erachte es als mutig, aber es sollte Normalität sein. Die Welt ist sehr bunt. Das tut der Gesellschaft gut. Ich glaube, das kann eine extreme Belastung sein, sich nicht outen zu können. Es sollte Normalität werden. Der Fußball ist bunt. Ich freue mich, dass er es gemacht hat."

Auch einige Fußball-Vereine, darunter Borussia Dortmund, VfB Stuttgart, FSV Mainz 05 und Eintracht Frankfurt gratulierten Jankto zu diesem Schritt. "Respekt und Danke, Jakub! Fußball ist für alle da", schrieb Borussia Dortmund und setzte eine Regenbogen-Fahne dazu.

Mit Worten wie "Gratulation, Respekt und Liebe aus Stuttgart. Wir stärken dir den Rücken", reagierte der VfB Stuttgart auf Twitter. Und "Gut gesagt, Jakub, Liebe = Liebe" schrieb der FSV Mainz 05 neben einer Regenbogen-Flagge. "Liebe hat keine Grenzen", betonte auch Eintracht Frankfurt.

Und auch sein Verein Sparta Prag reagierte positiv. "Du hast unsere Unterstützung. Lebe dein Leben, Jakub", schrieb der Club auf Twitter. "Für uns ändert sich nichts", erklärte auch ein Sprecher der tschechischen Nationalmannschaft. Seit Beginn der laufenden Saison ist der gebürtige Prager beim tschechischen Hauptstadtverein Sparta im Einsatz. Vorher spielte Jankto jahrelang bei den italienischen Vereinen Udinese Calcio und Sampdoria Genua.

Anzeige
Anzeige

Homosexualität in Tschechien

Tschechien gilt als vergleichsweise liberal – zumindest unter den mittelosteuropäischen Ländern – was die Akzeptanz von Homosexualität angeht. So können Schwule und Lesben zwar dort nicht heiraten, aber eine registrierte Partnerschaft eingehen. Auch findet in Prag alljährlich im Sommer die Regenbogen-Parade "Prague Pride" statt.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Twitter-Kanal von Jakub Jankto: "Tweet vom 13.02.2023"
  • Twitter-Kanal von Thomas Hitzlsperger: "Tweet vom 13.02.2023"
Mehr News und Videos
Robert Habeck
News

Habeck verrät bei Miosga: Die wahren Gründe für das Scheitern der Ampel-Koalition

  • 25.11.2024
  • 04:08 Uhr