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Vater, Oma und Kind starben

Frau aus Bayern fuhr wohl mit 90 km/h in Familie - Spekulationen über Absicht

  • Veröffentlicht: 10.07.2023
  • 11:56 Uhr
  • Lena Glöckner
Ein Krankenwagen und das Auto der Deutschen stehen nach dem Unfall neben den Opfern (gepixelt), die auf einer Straße liegen.
Ein Krankenwagen und das Auto der Deutschen stehen nach dem Unfall neben den Opfern (gepixelt), die auf einer Straße liegen.-/Vigili del fuoco/dpa

Die deutsche Autofahrerin, die in Norditalien drei Menschen überfahren und getötet hat, soll nun einem Haftrichter vorgeführt werden. Offenbar war sie in der Ortschaft mit bis zu 90 km/h unterwegs.

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Eine deutsche Autofahrerin war vergangene Woche mit einer Gruppe Fußgänger in Norditalien kollidiert und hat dabei drei Menschen getötet. Nun laufen die Ermittlungen zum Unfallhergang. Während italienische Medien spekulierten, dass der Unfall mit drei Toten - einem zweijährigen Jungen, dessen Vater und Großmutter - möglicherweise sogar absichtlich provoziert wurde, stand am Montag (10. Juli) die Haftprüfung für die 31 Jahre alte Frau aus Niederbayern an. Sie sitzt seit dem Wochenende in einem Frauengefängnis in Venedig in Untersuchungshaft.

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Ihr droht nun eine Anklage wegen mehrfacher Tötung im Straßenverkehr. Giuseppe Triolo, der Pflichtverteidiger der Frau, berichtete laut "Corriere della Sera", dass sich seine Mandantin an nichts erinnere.

Die Deutsche soll am Donnerstagnachmittag (6. Juli) im Zentrum der Ortschaft Santo Stefano di Cadore in den Dolomiten mit hoher Geschwindigkeit in eine Familie gerast sein, die dort auf dem Bürgersteig lief. Die beiden Erwachsenen und das Kleinkind wurden voll erfasst und meterweit durch die Luft geschleudert. Der Vater und die Großmutter starben an der Unfallstelle - der kleine Junge wurde in ein Krankenhaus geflogen, konnte aber nicht gerettet werden. Die Mutter wurde verletzt. Der Großvater, der mit etwas Abstand zur Gruppe spaziert war, erlitt laut Berichten einen Herzinfarkt und wurden ebenfalls in ein Krankenhaus gebracht.

Frau war wohl mit 90 km/h unterwegs

Publik gemachte Bilder aus einer in einer Werkstatt angebrachten Überwachungskamera, die den Ermittler:innen übergeben worden waren, zeigten zwar nicht den Aufprall, aber das Unfallauto wenige Augenblicke vor der Kollision um kurz vor 15.15 Uhr. Die Aufnahmen lassen erahnen, dass der Wagen viel zu schnell in der 50-Stundenkilometer-Zone unterwegs war. Laut Medien könnte die Frau bis zu 90 Kilometer pro Stunde schnell gefahren sein.

Offenbar waren auf der Straße keine Bremsspuren erkennbar, was theoretisch dafür sprechen könnte, dass die Deutsche eventuell absichtlich in die Leute raste. Oder aber, dass sie abgelenkt war, etwa durch ein Handy - die Polizei überprüft dazu das Smartphone und die Mobilfunkdaten der 31-Jährigen, wie etwa der "Corriere del Veneto" berichtete. "Wir müssen mit empirischen Daten arbeiten", sagte Staatsanwalt Paolo Luca dem "Corriere" und ergänzte: "Zu diesem Zeitpunkt ist es sinnlos, Rekonstruktionen anzustellen, die sich als irreführend erweisen könnten. Ich kann sagen, dass wir nichts ausschließen, solange wir nicht alle Elemente zusammengefügt haben."

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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