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Kuriose Rechtsgrundlage

Flugreisen: Tod im Flugzeug ist quasi fast "unmöglich"

  • Aktualisiert: 30.03.2023
  • 18:37 Uhr
  • Clarissa Yigit

In der Regel steigen Menschen in ein Flugzeug, um an einen anderen Ort zu kommen – für eine Urlaub, eine Hochzeit, eine Geschäftsreise oder ähnliches. Dabei denken die Reisenden normalerweise nicht an den Tod. Was passiert nun, wenn wirklich jemand im Flieger verstirbt? 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Auch auf Flugreisen kann bei einem Menschen der Tod eintreten. 

  • Dennoch wird er (meist) nicht für tot erklärt – außer, ein Arzt ist an Bord.

  • Denn nur ein Arzt darf nach einer "Leichenschau" die Todesbescheinigung ausstellen.

Bei jeder Reise ist es durchaus auch möglich, dass der plötzliche Tod eintritt – so auch bei Flugreisen. Allerdings kann – rein technisch betrachtet – ein Mensch nicht während einer Reise mit dem Flugzeug versterben, denn niemand der Flugbegleiter:innen oder Pilot:innen sei befugt, den Zeitpunkt des Todes zu bestimmen, schreibt "Travelbook".

"Flugbegleiter und auch die Piloten dürfen niemanden für tot erklären. Ist kein Arzt an Bord, muss eine Herz-Lungen-Wiederbelebung bis zum Eintreffen der Rettungskräfte am Boden weiter durchgeführt werden. Wann und wo gelandet wird, entscheidet der Kapitän im Einzelfall", bestätigt auch das "Luftfahrt Bundesamt" (LBA) auf Nachfrage von "Travelbook".

Also höchstens, wenn sich ein Arzt an Bord der Maschine befindet, der eine Leichenschau durchführen und den Menschen für tot erklären kann, ist dieser "tatsächlich verstorben".

Was ist eine "Leichenschau"?

Für eine Leichenschau gibt es die sogenannte "Leitlinie Regeln zur Durchführung der ärztlichen Leichenschau".  Laut dieser Leitlinie müssen daher in einer Leichenschau folgende Punkte aufgeführt werden:

  • Personalien
  • Tod
  • Todeszeitpunkt
  • Todesart
  • Todesursache

Aber eben nur Ärzt:innen sind befugt und auch verpflichtet, eine Leichenschau durchzuführen und eine Todesbescheinigung auszustellen.

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Welche Ursachen könnten zum Tod in einem Flugzeug führen?

Laut Dr. Paulo Alves, Vizepräsident des Unternehmens MedAire, gegenüber "BBC Travel" gebe es drei potenzielle On-Bord-Todesopfer:

  • Ein medizinischer Notfall, der unerwartet eintrete (beispielsweise Herzattacken, Schlaganfälle oder Unfälle wie Verschlucken).
  • Menschen, die unheilbar krank seien und zu medizinischen Zwecken reisen.
  • Passagier:innen, denen bewusst sei, dass sie krank sind, aber dennoch reisen wollen – ohne vorher einen Arzt zu konsultieren.

Passagier:in tot – und nun?

Falls der Todesfall eines Passagiers eintreten sollte, entscheidet die Crew situationsabhängig, wie es weiter geht. Flugdauer und Flugumstände sind dabei entscheidend. Befinden beispielsweise die Flugbegleiter: innen, dass weitere Stunden in der Luft emotional unzumutbar für die Mitarbeiter:innen oder Angehörigen seien, könne die Richtung des Fluges gewechselt werden.

Auch hätten einige Luftfahrtunternehmen eine Funkverbindung zur Bodenstelle namens "Medlink". Dort seien Mediziner, die Entscheidungen über den Ablauf und das Handeln treffen könnten, schreibt "Travelbook" und beruft sich dabei auf Angaben des LBA.

Für die Verstorbenen wird in der Regel eine leere Reihe, zum Beispiel in einem abgetrennten Abteil, gesucht. Allerdings gibt es oftmals keinen Extraplatz, der eine Unterbringung von Leichen zulässt. Daher müsse der Verstorbene zurück in den Sitz gebracht werden, schreibt "Travelbook" unter Berufung auf einen Bericht von "BBC Travel". Manche Flugunternehmen führen auch Leichensäcke mit.

  • Verwendete Quellen:
  • BBC Travel: "Death on a plane"
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