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Teuer bezahlte Gutmütigkeit

Fiese Betrugsmasche auf Paypal nutzt Hilfsbereitschaft aus

  • Veröffentlicht: 29.04.2024
  • 16:05 Uhr
  • Stefan Kendzia
Neue Masche: Betrüger missbrauchen auf Paypal die Hilfsbereitschaft ihrer Opfer.
Neue Masche: Betrüger missbrauchen auf Paypal die Hilfsbereitschaft ihrer Opfer.Александр Довянский - stock.adobe.com

Menschen müssen sich gefühlt täglich auf neue Betrugsmaschen einstellen. Jetzt nutzen Betrüger:innen auf Paypal die Hilfsbereitschaft ihrer Opfer schamlos aus.

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Inhalt

Hilfsbereitschaft ist grundsätzlich etwas Gutes. Leider setzen Betrüger:innen genau damit auf eine neue Masche, um so an das Geld hilfsbereiten Menschen zu gelangen. Wie die perfide Methode funktioniert und wie man sie umgeht, sollte jede:r wissen.

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Eine perfide Masche, die es in sich hat

Achtung vor Geldüberweisungen von unbekannten Personen auf das eigene Paypal-Konto. Was sich fast wie ein Geldsegen anhört, könnte zur neuen Betrugsmasche gehören. Denn solche Überweisungen können durchaus auf die Hilfsbereitschaft der Empfänger abzielen, wie "ZDFheute" berichtet.

So funktioniert die Masche: Nachdem durch Betrüger:innen an einen bestimmten oder zufälligen Paypal-Nutzer eine Geldsumme überwiesen wurde, komme sofort danach eine Nachricht. Diese könnte so oder so ähnlich lauten: "Entschuldigung, ich habe eine falsche E-Mail-Adresse angegeben und eine falsche Überweisung getätigt. Könnten Sie bitte das Geld über die Option 'Freunde und Familie' zurücksenden?"

Kaum ein Mensch würde in einer solchen Angelegenheit das Geld einfach behalten. Genau auf diese Gutmütigkeit ziele der Trick ab.

Entscheidet sich der Helfende, das Geld über "Freunde und Familie" zurückzuüberweisen, verzichte er auf den bei Paypal beliebten Käuferschutz. Die Betrüger:innen allerdings haben ihren Geldbetrag per "Waren und Dienstleistungen" überwiesen.

Heißt: Die Kriminellen behaupteten im Anschluss an die Transaktionen, sie hätten für eine Ware oder Dienstleistung bezahlt, die nie geliefert wurde. Paypal aktiviere daraufhin den Käuferschutz und ziehe das Geld vom Konto ein - nicht wissend, dass der Empfänger bereits in gutem Glauben das Geld zurückgeschickt hat.

"Geld senden an Freunde und Familie" nur bei bekannten Empfängern verwenden

Doppelter Verlust: Sowohl das anfangs empfangene Geld als auch der zurücküberwiesene Betrag gehen verloren. Die schamlosen Betrüger:innen hingegen erhalten die Rückzahlung des Helfenden als auch den zu Unrecht beanspruchten Betrag aus dem Käuferschutz.

Um diesem Betrug aus dem Weg zu gehen, ruft die Verbraucherzentrale zu besonderer Vorsicht auf, wenn generell ein Verkäufer bei der Bezahlung auf die Option "Geld senden an Freunde und Familie" besteht. Es sei ratsam, die Funktion "Rückzahlung senden" für die erhaltene Zahlung zu verwenden. So stelle man sicher, dass die Rückzahlung der ursprünglichen Transaktion zugeordnet werden kann. Gleichzeitig verhindere man damit, dass Betrüger:innen den Käuferschutz zu Unrecht in Anspruch nehmen.

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Man sollte bei dieser Masche nicht nur darauf achten, wenn man "aus Versehen" Geld überwiesen bekommt, sondern auch dann, wenn man tatsächlich ein Geschäft im Internet abwickelt und gebeten wird, das gewünschte Produkt mit der "Geld an Freunde senden"-Funktion zu begleichen. Vor allem dann, wenn die Empfänger:innen unbekannt sind.

Denn auch in diesem Fall gibt es keinen Käuferschutz. Wenn das gekaufte Produkt nicht geliefert wird, ist das überwiesene Geld verloren. Denn der Käuferschutz soll alle Nutzer:innen vor Fakeshops, betrügerischen Angeboten und Falschlieferungen schützen.

Fälschlicherweise erhaltenes Geld darf nicht behalten werden

Hat man tatsächlich mal Geld überwiesen bekommen, das einem nicht gehört, dann darf man dieses aber auch nicht behalten. So etwas kann sogar rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen - denn es handelt sich dann um eine "ungerechtfertigte Bereicherung".

Wichtig ist zu wissen, dass eine sofortige Rücküberweisung nicht erforderlich ist. Man hat also Zeit, die Gedanken zu ordnen und muss sich nicht unter Druck bringen lassen. Auf der sicheren Seite ist man, wenn man die "Rückzahlung senden"-Funktion verwendet.

  • Verwendete Quellen:
  • ZDFheute: "Paypal: Betrüger nutzen Hilfsbereitschaft aus"
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