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Mit gefälschten Pässen an US-Jobs

FBI-Bericht: Nordkorea schleuste Computer-Spezialisten in die USA

  • Veröffentlicht: 20.10.2023
  • 17:26 Uhr
  • Stefan Kendzia
Nordkorea soll laut FBI tausende IT-Spezialisten darauf angesetzt haben, Remote-Arbeitsplätze in den USA zu ergattern. (Symbolbild)
Nordkorea soll laut FBI tausende IT-Spezialisten darauf angesetzt haben, Remote-Arbeitsplätze in den USA zu ergattern. (Symbolbild)© Adobe Stock

Tausende von nordkoreanischen IT-Freelancern sollen laut einem Bericht des FBI jahrelang in den USA Geld verdient haben und heimlich Millionen zur Finanzierung des Raketenprogramms des Kim-Regimes an Nordkorea überwiesen haben.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Tausende von nordkoreanischen IT-Freelancern sollen jahrelang remote in den USA Geld verdient haben.

  • Mit ihren Einkünften sollen die Freelancer das Raketenprogramm Nordkoreas mitfinanziert haben.

  • Bereits im vergangenen Jahr hat die US-Regierung davor gewarnt.

Tausende IT-Freelancer aus Nordkorea sollen einen Weg gefunden haben, mit gefälschten Pässen in den USA an Remote-Jobs gekommen zu sein. Mit ihrem Verdienst sollen sie zum Atomwaffenprogramm ihres Landes beigetragen haben. Bereits 2022 habe die US-Regierung vor versehentlicher Anstellung von IT-Experten aus Nordkorea gewarnt. Das berichtet der "Business Insider".

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Mit Remote-Jobs Nordkoreas Atomprogramm mitfinanziert

Remote zu arbeiten, also von zu Hause aus, kann durchaus gefährlich sein. Die Gefahr besteht allerdings weniger für die Freelancer:innen als vielmehr für die Unternehmen, die ohne genauere Prüfung Mitarbeitende anstellen. Denn Freelancer sollen ihre Firmenzugänge auch dazu benutzt haben, Informationen von den Arbeitgebern zu stehlen. So soll das schon seit Jahren in den USA geschehen sein: Firmen hätten dringend benötigte IT-Freelancer angestellt - ohne zu wissen, dass es sich dabei um eingeschleuste Menschen aus Nordkorea gehandelt haben soll. Mit ihren Einkünften sollen die Freelancer dann das Raketenprogramm von Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un mitfinanziert haben - mit Millionen von Dollar jährlich.

Bekannt ist dieses Szenario aber nicht erst seit gestern. Schon im vergangenen Jahr habe die US-Regierung davor gewarnt, versehentlich IT-Experten anzustellen. Durch die Coronapandemie hat die Remote-Arbeit allerdings stark zugenommen und damit sind für Betrüger auch mehr Möglichkeiten entstanden: "Ich denke, die Post-COVID-Welt hat für sie viel mehr Möglichkeiten geschaffen, weil freiberufliche Tätigkeiten und Remote-Rekrutierung ein weitaus natürlicherer Teil des Geschäfts sind als in der Vergangenheit", zitiert "Associated Press" John Hultquist, Leiter der Bedrohungsaufklärung beim Cybersicherheitsunternehmen Mandiant.

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Nordkoreaner:innen täuschten vor, sich in den USA zu befinden

Jetzt soll das FBI zusammen mit dem US-Justizministerium rund 17 Domains verschiedener Websites und 1,5 Millionen US-Dollar beschlagnahmt haben, die mit der Arbeit nordkoreanischer IT-Freelancer für US-amerikanische Firmen in Verbindung stehen.

Die Webseiten sollen Scheinfirmen vorgetäuscht haben, um die jeweiligen Bewerber:innen zu legitimieren. Die Mitarbeitenden Nordkoreaner:innen hätten in Wahrheit aus Russland und China gearbeitet, aber vorgetäuscht, sich innerhalb der USA zu befinden. Dies sei möglich gewesen, indem sie Amerikaner für die Nutzung derer heimischen WLAN-Verbindungen bezahlt hätten, wie das FBI erklärt haben soll. Die Einkommen seien dann über verschiedene Online-Zahlungssysteme und chinesische Bankkonten nach Nordkorea transferiert worden.

:newstime

Infolge dieser Ereignisse sollen FBI und US-Justizministerium jetzt einen Leitfaden zur Freelancer-Beschäftigung veröffentlicht haben. Unternehmen sollten unter anderem darauf achten, Bewerber:innen bei Videointerviews kennenzulernen, wie diese dort erscheinen, ob sie Drogentests oder persönliche Treffen ablehnen. Zusätzlich werde in dem betreffenden Leitfaden auf unterschiedlichste Indikatoren hingewiesen, wie man einen eingeschleusten Mitarbeiter entlarven könnte.

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