Neue Umfrage
Fast der Hälfte der Deutschen sind E-Autos zu teuer
- Veröffentlicht: 02.03.2025
- 07:38 Uhr
- dpa
Eine neue YouGov-Umfrage zeigt: Die E-Mobilität hat ein Preisproblem. Fast die Hälfte der Befragten hält die auf dem Markt angebotenen Elektroautos für zu teuer.
Hohe Preise für Elektroautos sind einer Umfrage zufolge weiter die größte Hürde für den Umstieg auf den E-Antrieb. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur.
47 Prozent der Befragten nannten zu hohe Anschaffungskosten als Grund, der gegen den Kauf eines E-Autos spreche. Damit war der Preise das am häufigsten genannte Hindernis.
Geringe Reichweiten der Batteriefahrzeuge spielten für 42 Prozent eine Rolle, zu wenige Ladestationen für 40 Prozent. Hohe Strompreise halten hingegen nur 30 Prozent der Studien-Teilnehmer:innen vom Umstieg ab, 24 Prozent äußerten Vorbehalte, dass die Technik noch nicht ausgereift sei.
Wunsch nach günstigem Modell zum Einstieg in die E-Mobilität
Bei der Frage, wie viel ein E-Auto maximal kosten dürfte, damit ein Kauf attraktiv würde, sprach sich das Gros der Befragten für deutlich niedrigere Preise aus.
16 Prozent nannten 15.000 Euro als Obergrenze, weitere 14 Prozent 20.000 Euro und zwölf Prozent 25.000 Euro. Für weitere acht Prozent liegt die Schmerzgrenze bei 30.000 Euro.
Batteriemodelle für mehr als 30.000 Euro, wie sie derzeit am Markt vorherrschen, kommen damit für die Hälfte der Befragten nicht in Betracht. Weitere 30 Prozent schlossen den Kauf eines E-Autos generell aus - unabhängig vom Preis. Nur zwölf Prozent der Befragten zeigten sich bereit, auch bei Preisen über 30.000 zuzugreifen, die meisten davon in der Spanne bis 35.000 Euro.
Bisher wenige günstige E-Autos auf dem Markt verfügbar
Der Autoclub ADAC listete in einer Erhebung Ende 2024 nur sechs Elektromodelle auf, deren Listenpreis unter 30.000 Euro beginnt, die meisten lagen davon nur knapp darunter. Unter 20.000 Euro kam dabei nur ein einziges Modell: der Dacia Spring für knapp 17.000 Euro.
Mehrere Hersteller kündigten zuletzt neue, preiswerte Modelle an. Europas größter Autobauer Volkswagen plant ein Elektro-Einstiegsmodell für rund 20.000 Euro, das dann ID.1 heißen könnte. Eine erste Studie soll am Mittwoch (5. März) vorgestellt werden, die Serienversion 2027 folgen.
Klarer Trend: Kunden bevorzugen deutsche Autohersteller
In der Umfrage zeigten die Befragten eine deutliche Vorliebe für deutsche und europäische Hersteller. Fast jeder Vierte (23 Prozent) sagte, beim Kauf eines Elektroautos deutsche Hersteller zu bevorzugen, 15 Prozent andere Marken aus Europa.
Bei der Frage, ob sie dafür auch einen höheren Preis zahlen würden, zeigte sich aber ein gespaltenes Bild: 39 Prozent derjenigen, die deutsche Hersteller bevorzugen, würden dafür auch einen höheren Preis akzeptieren, 48 Prozent wären dazu nicht bereit.
Für die Umfrage hatte Yougov in der Zeit vom 25. bis 27. Februar insgesamt 2.049 repräsentativ ausgewählte Bürger:innen ab 18 Jahren aus ganz Deutschland befragt.