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Warum seine Aussagen falsch sind

Faktencheck: Trump verstrickt sich in haltlose Unwahrheiten über die Ukraine

  • Veröffentlicht: 20.02.2025
  • 16:44 Uhr
  • Benedikt Rammer

US-Präsident Donald Trump hat mit seinen jüngsten Aussagen zur Ukraine erneut für Aufsehen gesorgt. Seine Behauptungen über Präsident Wolodymyr Selenskyj und die US-Hilfen entbehren vielfach der Wahrheit.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Trump bezeichnete Selenskyj fälschlicherweise als Diktator.

  • Darüber hinaus tätigte der US-Präsident weitere falsche Aussagen.

  • So sind die tatsächlichen US-Hilfen für die Ukraine deutlich geringer als von Trump behauptet.

  • Trumps Vorwürfe gegen die Ukraine ignorieren die Verantwortung Russlands am Konflikt.

In einer Reihe von öffentlichen Äußerungen hat US-Präsident Donald Trump den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj als "Diktator ohne Wahlen" bezeichnet und ihm eine Mitschuld am Krieg zugesprochen. Diese Aussagen, die während einer Pressekonferenz und einem nachfolgenden Post auf seiner Plattform "Truth Social" gemacht wurden, erregten erhebliches Aufsehen. Die Überprüfung dieser Behauptungen durch "ZDFheute" zeigt jedoch, dass sie größtenteils falsch sind.

Donald Trump, Wladimir Putin, Olaf Scholz

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Selenskyj ist rechtmäßiger Präsident der Ukraine

Trumps Behauptung, Selenskyj sei ein "Diktator ohne Wahlen", ist schlichtweg unwahr. Selenskyj wurde 2019 mit einer deutlichen Mehrheit von 73 Prozent zum Präsidenten gewählt. In der Ukraine beträgt die Amtszeit eines Präsidenten fünf Jahre. Aufgrund des Kriegsrechts, das nach dem Einmarsch russischer Truppen im Februar 2022 verhängt wurde, sind derzeit keine Wahlen möglich. Diese Regelung wurde bereits 2015 eingeführt, lange bevor Selenskyj das Amt übernahm.

Ein weiterer Punkt der Kritik an Trump betrifft seine Aussage über Selenskyjs angeblich niedrige Zustimmungswerte von vier Prozent. Diese Angabe entbehrt jeglicher seriöser Grundlage. Laut dem Kiewer Institut für Soziologie (KIIS) vertrauten 57 Prozent der Befragten dem ukrainischen Präsidenten, während 37 Prozent ihm misstrauten. Damit sind seine Werte weit besser als die von Trump selbst, der laut einer Umfrage von The Economist und YouGov nur auf 49 Prozent Zustimmung kommt.

US-Hilfen: Trumps Zahlenspiele ohne Basis

Trump behauptete außerdem, die USA hätten der Ukraine 350 Milliarden Dollar an Hilfen gewährt. Das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) gibt laut "ZDFheute" jedoch an, dass die tatsächliche Summe bei etwa 119 Milliarden US-Dollar liegt. Ebenso ist Trumps Behauptung, dass die USA 200 Milliarden Dollar mehr als Europa ausgegeben hätten, falsch. Laut IfW Kiel beträgt die europäische Unterstützung rund 138 Milliarden US-Dollar.

Trumps Aussage, dass die Ukraine eine Mitschuld am Krieg trage, spiegelt ein Narrativ wider, das vom russischen Regime verbreitet wird. Die Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014 und der erneute Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 zeigen klar, dass Russland die Souveränität seines Nachbarlandes verletzt hat. Trumps Behauptung widerspricht den historischen Fakten und verkennt die Verantwortung des Kremls für die Eskalation des Konflikts.

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Die wiederholte Verbreitung von Unwahrheiten durch Trump wirft Fragen über seine Motive und deren potenzielle Auswirkungen auf die diplomatischen Beziehungen der USA zur Ukraine auf. In Europa wächst mit Blick auf das Treffen zwischen russischen und amerikanischen Regierungsvertretern in Saudi-Arabien, welches in konkreten Friedensverhandlungen zwischen Kreml-Chef Wladimir Putin und Donald Trump gipfeln soll, die Sorge über die Zukunft der Ukraine.

  • Verwendete Quellen:
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