Rätsel der Wissenschaft
Existierte bereits eine Zivilisation vor der Menschheit?
- Aktualisiert: 15.05.2023
- 16:10 Uhr
- Clarissa Yigit
Wie lange können Außerirdische die Existenz der Menschheit nach ihrem Aussterben noch nachweisen? Diese Frage beschäftigte Wissenschaftler des Goddard Institute for Space Studies der NASA und der University of Rochester zwar nur zweitrangig; fanden aber eine mögliche Antwort.
Forschende der NASA und der Universität von Rochester befassten sich in einer Studie aus dem Jahr 2018 mit der Frage: "Existierte bereits eine hoch entwickelte Zivilisation vor der Menschheit?" Es könnte zumindest nicht komplett ausgeschlossen werden, dass die Menschen nicht die erste hoch entwickelte Lebensform der Erde gewesen seien, schreibt der "Merkur".
"Wenn eine industrielle Zivilisation viele Millionen Jahre vor unserer Zeitrechnung auf der Erde existiert hätte, welche Spuren hätte sie hinterlassen und wären sie heute noch nachweisbar?", schreiben die beteiligten Forscher auf "arXiv.org". "Wenn man nicht nach ihr sucht, könnte man die Beweise für ihre Existenz übersehen", ergänzen sie gegenüber "The Atlantic".
Die Antwort auf diese komplexe Fragestellung sollte dabei allerdings beschreiben, wie lange es dauern würden, bis außerirdische Lebensformen erkennen, dass die Menschheit auf der Erde gelebt hat.
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Werden Außerirdische die Existenz der Menschen erkennen?
Gavin A. Schmidt, Direktor des "Goddard Institute for Space Studies" der NASA, und Adam Frank von der "University of Rochester" setzten bei ihrer Studie ein Gedankenexperiment mit "astrobiologischer Perspektive" ein.
Da über hunderten Millionen von Jahren nur sehr wenige Spuren auf eine Zivilisation hindeuten würden, könnten die Ansammlung von seltenen Metallen und radioaktiven Elementen als auch die Anpassung von Kohlenstoff, Stickstoffund Energiekreisläufen diese erkennen lassen.
Allerdings seien – so die Wissenschaftler:innen – künstliche Materialien einer möglichen Vorgänger-Zivilisation "nur extrem unwahrscheinlich zu erkennen" und verweisen dabei auf den Mechanismus von "Antikythera".
Diese Annahme widerspricht der Paläobiologe Jan Zalasiewicz von der University of Leicester. Seiner Ansicht nach sei es durchaus möglich, dass auch nach hunderten Millionen Jahren künstliche Materialien als solche erkannt werden könnten und daher globale Zivilisation enorme Mengen dieser Materialien genutzt hätten – so wie heutzutage Menschen den Beton nutzen.
Demnach sei es laut Studie durchaus möglich, dass Außerirdische die Menschheit noch nach ihrem Aussterben für mehrere Millionen Jahre in den Gesteinen der Erde erkennen könnten. Gegenüber "The Atlantic" meint er: "Ein Geologe, egal welcher Spezies, würde sie sehr schnell als etwas Außergewöhnliches erkennen", zitiert ihn der "Merkur".
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