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Nach langer Krankheit

Er wurde 88 Jahre: Hamburgs Kult-Kapitän Jürgen Schwandt ist tot

  • Veröffentlicht: 11.09.2024
  • 12:23 Uhr
  • Clarissa Yigit
Kapitän Jürgen Schwandt war gerngesehener Gast in Talkshows (Archivbild). Nun ist der Hamburger im Alter von 88 Jahren gestorben.
Kapitän Jürgen Schwandt war gerngesehener Gast in Talkshows (Archivbild). Nun ist der Hamburger im Alter von 88 Jahren gestorben.© imago images/Eventpress

Der Hamburger Kapitän und Sprachrohr gegen Rechts, Jürgen Schwandt, ist im Alter von 88 Jahren gestorben.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der 1936 in Hamburg geborene und aufgewachsene Jürgen Schwandt war leidenschaftlicher Seefahrer.

  • Zudem machte sich der Kapitän einen Namen, indem er gegen Hass und Intoleranz kämpfte. 

  • Nun ist der Seemann im Alter von 88 Jahren gestorben.

Dem Hamburger Kapitän Jürgen Schwandt lag nicht nur das Meer am Herzen, sondern auch sein unermüdlicher Kampf gegen Rechts. In der Nacht zu Montag (9. September) ist er nach langer Krankheit im Alter von 88 Jahren gestorben.

Das Leben des Kult-Kapitäns Jürgen Schwandt

Jürgen Schwandt wurde am 6. Juli 1936 in Hamburg geboren. Schon als Jugendlicher fuhr er zur See. Im Alter von 30 Jahren wurde er Kapitän. Später wechselte Schwandt in die Bundeszollverwaltung und stieg dort zum Leiter des Wasserzolls auf.

Als in den 2010er-Jahren die AfD gegründet wurde und die Pegida-Demonstrationen teilweise gut besucht wurden, begann eine neue Karrierestufe für Schwandt. Der Kapitän setzt sich lautstark gegen den zunehmenden Rechtsruck ein - auf Facebook, später auch in Talkshows, Büchern und Kolumnen.

Ich habe gelernt, weltoffen und tolerant zu sein. Arschlöcher gibt es überall.

Jürgen Schwandt in "Sturmwarnung"

"Ich habe gelernt, weltoffen und tolerant zu sein. Arschlöcher gibt es überall. Das hat nichts mit der Hautfarbe, dem Pass oder der Nationalität zu tun. Für diese Weltoffenheit bin ich auch immer eingetreten", beschreibt sich Jürgen Schwandt in seinem Buch "Sturmwarnung".

Über 138.000 Follower:innen hat Schwandt bis heute auf Facebook, obwohl er sein politisches Engagement mit Anfang 80 eingestellt hatte.

Schwandt hatte in der "Hamburger Morgenpost" (MOPO) eine Kolumne mit 126 Folgen. Dann habe er sich zu krank gefühlt, um sich "um die Themen zu kümmern, mit denen ich meine Leser zum Grinsen, zum Nachdenken oder ein paar Reeder und rechtsdrehende Trottel zum Ärgern bringen kann", zitiert ihn die MOPO aus dem Jahr 2016.

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Trauer um den 88-Jährigen

Auch der Ankerherz-Verlag von Stefan Kruecken sowie etliche Follower:innen bekundeten auf Facebook seine Anteilnahme mit den Worten: "Unser Freund Jürgen ist in der Nacht nach langer, schwerer Krankheit, die er tapfer ertrug, eingeschlafen."

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Stefan Kruecken habe Schwandt bei der Ausarbeitung der neuen Auflage von "Sturmwarnung" die Frage gestellt: "Hast du Angst vor dem Tod?" Seine Antwort sei deutlich gewesen: "Nein", denn "jedes Jahr über 80 sei 'Bonuszeit' gewesen, auch wegen seines Lebensstils mit grob geschätzt mehr als 1,5 Millionen gequalmten Zigaretten", schreibt Kruecken auf Facebook.

Das Buch, das erst im Januar neu aufgelegt wurde, beinhaltet einen zusätzlichen Abschnitt: "Was ich Euch noch sagen wollte". Offenbar hat Schwandt schon damals gewusst, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleiben werde, "um zu sagen, was es noch zu sagen gab", schreibt "T-Online".

:newstime
  • Verwendete Quellen:
  • Hamburger Morgenpost: "Kapitän Schwandt ist tot – Trauer um einen engagierten Kämpfer gegen den Rechtsruck"
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