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Gleichstellung im Beruf

Equal Pay Day: Frauen verdienen noch immer weniger

  • Aktualisiert: 07.03.2024
  • 07:50 Uhr
  • Maria Frost

Beim Gehaltsvergleich schneiden Frauen immer noch schlechter ab als ihre männlichen Kollegen. Besonders in Baden-Württemberg ist der Unterschied deutlich.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Equal Pay Day markiert am 6. März den Tag, bis zu dem Frauen umsonst arbeiten müssten, vorausgesetzt, sie würden genauso bezahlt wie Männer.

  • Die Differenz auf dem Lohnzettel ist bei Frauen und Männern immer noch deutlich zu sehen. In Baden-Württemberg ist die Kluft am größten.

  • Der Landesfrauenrat in Baden-Württemberg fordert eine Forschung für die Ursachen der unterschiedlichen Entlohnung.

Untersuchungen zeigen, dass Frauen in Baden-Württemberg im Jahr 2023 durchschnittlich 22 Prozent weniger Gehalt bekommen haben, so das Statistische Landesamt. In Euro umgerechnet sind es im Schnitt 5,96 Euro weniger Lohn pro Stunde. Das hängt vor allem mit dem höheren Männer-Anteil in der besser bezahlten Metall- und Elektroindustrie zusammen.

Baden-Württemberg bezahlt Frauen am schlechtesten

Im Jahr 2023 haben Männer in Baden-Württemberg durchschnittlich 26,93 Euro pro Stunde (Brutto) verdient, während Frauen lediglich 20,97 Euro erhielten. Damit weist das Bundesland den größten Gehaltsunterschied in ganz Deutschland auf.

Betrachtet man ganz Deutschland, liegt der Verdienstunterschied nach Geschlechtern bei 18 Prozent. Darüber lieben neben Baden-Württemberg nur noch die beiden Bundesländer Bayern und Hessen mit ähnlichen Werten. In ostdeutschen Bundesländern ist die Verdienstlücke vergleichsweise geringer.

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Wie kommt es zum Gehaltsunterschied?

Der Gender Pay Gap beschreibt den Unterschied im Stundenlohn zwischen Frauen und Männern. Dies kann auf verschiedene Ursachen zurückgeführt werden, zum Beispiel die Tatsache, dass Frauen tendenziell in Berufen mit niedrigeren Gehältern arbeiten oder seltener in Führungspositionen gelangen als Männer. Es gibt auch Fälle, in denen Frauen trotz vergleichbarer Tätigkeiten, Ausbildungswege und Berufserfahrung weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen. Dabei wird zwischen dem bereinigten und dem unbereinigten Gender Pay Gap unterschieden.

Das Thema der Einkommensungleichheit hat jedoch weitere Facetten: Frauen sind weniger häufig im Erwerbsleben vertreten als Männer und arbeiten oft in Teilzeit. Dies verringert ihre finanziellen Möglichkeiten und verstärkt die Einkommensungleichheit weiter.

Der Gender-Gap auf dem Arbeitsmarkt umfasst neben dem Gender Pay Gap auch Unterschiede in der bezahlten Arbeitszeit (Gender Hours Gap). Dieser Wert berechnet, wie viele Stunden Männer und Frauen im Vergleich geleistet haben. Im Jahr 2023 lag die Differenz der Gender Hours Gap bei 18 Prozent.

Hinzu kommt die Erwerbstätigenquote (Gender Employment Gap). Dies erweitert die Perspektive auf die Einkommenssituation von Frauen und Männern. Dabei wird verglichen, wie viele erwerbstätige Frauen und Männer sich auf dem Jobmarkt befinden. In ganz Deutschland liegt die DIfferenz bei 7,5 Prozent.

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Unterschied: Bereinigter und unbereinigter Gender Pay Gap 

Untersuchungen zeigen, dass die Verdienst-Differenz in den vergangenen Jahren zwar geringfügig, aber stetig kleiner geworden ist.

Bereinigt ist die Lücke, wenn das Gehalt in vergleichbaren beruflichen Positionen und unter den gleichen Voraussetzungen keine Differenz aufweist. Das Landesamt teilt mit, dass der bereinigte Wert derzeit bei 6 Prozent liegt.

Ursachenforschung ist nötig

Anlässlich des Equal Pay Day fordert der Landesfrauenrat in Baden-Württemberg, die Ursachen für den Gender Pay Gap zu erforschen. "Wir sind von einer gerechten Bezahlung von Frauen und Männern noch weit entfernt", so die erste Vorsitzende des Landesfrauenrats Ute Mackenstedt. Es müsse sich was ändern.

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Das bedeutet der Equal Pay Day

Der Equal Pay Day erinnert jedes Jahr an das ungleiche Einkommensverhältnis zwischen Frauen und Männern. Im Jahr 2024 fällt dieser Tag auf den 6. März. Es handelt sich hierbei um einen symbolischen Tag, der die Lücke veranschaulicht. Dabei wird von einem gleichen Stundenlohn ausgegangen und dieser in Tage umgerechnet. Nach dieser Theorie markiert der Equal Pay Day den Tag, bis zu dem Frauen umsonst arbeiten, während Männer vom ersten Tag an bezahlt werden.

  • Verwendete Quellen:
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