Nahost-Konflikt
Drohnen-Angriff auf Armee-Basis in Jordanien: Drei US-Soldaten tot
- Veröffentlicht: 28.01.2024
- 18:38 Uhr
- Benedikt Rammer
Dass sich der Konflikt im Nahen Osten weiter ausweiten könnte, wird schon länger befürchtet. Nun dürfte ein tödlicher Angriff auf US-Soldaten die Lage weiter verschärfen.
Das Wichtigste in Kürze
Bei einem Drohnenangriff in Jordanien sind drei US-Soldaten ums Leben gekommen.
Laut US-Präsident Biden wurde der Anschalg "von radikalen, vom Iran unterstützten militanten Gruppen“ verübt.
Es ist das erste Mal seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober, dass US-Soldaten im Nahen Osten durch einen feindlichen Angriff getötet wurden.
Drei US-Soldaten sind bei einem Drohnenangriff in Jordanien in der Nähe der syrischen Grenze getötet und gut zwei Dutzend weitere verletzt worden. Der Anschlag sei "von radikalen, vom Iran unterstützten militanten Gruppen" verübt worden, die in Syrien und im Irak operierten, teilte US-Präsident Joe Biden am Sonntag (28. Januar) mit. Man sei allerdings noch dabei, die Fakten zu dem Angriff zusammenzutragen. Biden drohte: "Haben Sie keinen Zweifel: Wir werden alle Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen, zu einem Zeitpunkt und in einer Weise, die wir wählen."
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Biden: "Heute ist das Herz der Amerikaner schwer"
Das zuständige Regionalkommando des US-Militärs, Centcom, sprach am Sonntag von 25 verletzten Soldaten. Der Angriff habe sich am Sonntag auf einem US-Stützpunkt in Jordanien ereignet. Weitere Hintergründe zu dem Vorfall nannte das US-Militär nicht.
Biden betonte, dass die USA "im Kampf gegen den Terrorismus" zusammenstünden. "Es ist ein Kampf, den wir nicht aufgeben werden." "Heute ist das Herz der Amerikaner schwer", erklärte Biden. "Diese Angehörigen des Militärs verkörperten das Beste, was unsere Nation zu bieten hat: unerschütterlich in ihrer Tapferkeit."
US-Medien zufolge ist es das erste Mal seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober, dass US-Soldaten im Nahen Osten durch einen feindlichen Angriff getötet wurden. Der Sender CNN berichtete, dass die Drohne zwar von Kämpfern kam, die vom Iran unterstützt würden, aber offenbar aus Syrien gekommen sei. Es sei unklar, warum die Luftabwehr die Drohne nicht habe abfangen können. Die USA haben immer wieder betont, dass sie befürchten, der Konflikt im Nahen Osten könnte sich zu einem regionalen Krieg ausweiten.
Seit Mitte Oktober mehr als 100 Angriffe
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, die Truppen des US-geführten Bündnisses hätten nahe der syrischen Grenze mit Jordanien und dem Irak eine Drohne pro-iranischer Milizen abgeschossen. Diese hätten versucht, den von US-Truppen genutzten Militärstützpunkt Al-Tanf anzugreifen. Die Beobachtungsstelle zählte seit Mitte Oktober mehr als 100 Angriffe auf Stützpunkte der Koalition in Syrien. Vereinzelt hätten US-Kräfte daraufhin Ziele pro-iranischer Milizen attackiert.
Es blieb zunächst unklar, ob es am Sonntag mehrere Angriffe hintereinander auf den Stützpunkt gegeben hatte. Der Nachrichtensender Al-Dschasira zitierte wiederum einen jordanischen Regierungsvertreter, der sagte, der angegriffene US-Stützpunkt befinde sich außerhalb Jordaniens.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa