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Drei-Stufen-Plan

Diese Nachkriegsordnung für Gaza schwebt Israels Ex-Militärgeheimdienstchef vor

  • Veröffentlicht: 10.02.2025
  • 18:27 Uhr
  • Michael Reimers
10. Februar 2025, Palästinensische Gebiete: Während der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas leben vertriebene palästinensische Familien vorübergehend in Zelten, die in der Nähe ihrer zerstörten Häuser in der Stadt Gaza aufgestellt wurden.
10. Februar 2025, Palästinensische Gebiete: Während der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas leben vertriebene palästinensische Familien vorübergehend in Zelten, die in der Nähe ihrer zerstörten Häuser in der Stadt Gaza aufgestellt wurden. © Omar Ashtawy Apaimages / APA Images via ZUMA Press Wire / dpa

Während die Verhandlungen für eine Fortsetzung der Waffenruhe im Gazastreifen laufen, skizziert Israels ehemaliger Aman-Geheimdienstchef Hayman seine Pläne für eine Nachkriegsordnung in Nahost.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Israels Ex-Militärgeheimdienstchef Hayman hat seine Vorstellungen geäußert, wie eine Nachkriegsordnung im Gazastreifen aussehen könnte.

  • Er schlägt im Interview mit dem "Spiegel" einen Drei-Stufen-Plan vor.

  • Diese sieht humanitäre Hilfe, eine Regionalregierung und eine Koalition arabischer Staaten vor.

Ex-Militärgeheimdienstchef Tamir Hayman hat sich im Interview mit dem "Spiegel" über eine mögliche Nachkriegsordnung für den Gazastreifen geäußert. Darin erklärte er, ein dreischichtiges Konzept im Kopf zu haben. Zuallererst gehe es um die Verteilung humanitärer Hilfe. Es müsse sichergestellt werden, so Hayman, dass die Hamas davon ausgeschlossen sei.

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Auf den Einwand des Nachrichtenportals, dass dafür eine neue Infrastruktur aufgebaut werden müsse, nachdem Israel kürzlich den Betrieb des Palästinenserhilfswerks UNRWA verboten ließ, das zentral für die Verteilung humanitärer Hilfen war, entgegnete der ehemalige Chef des Militärgeheimdienstes Aman: "Es ist uns kürzlich innerhalb von nur drei Wochen gelungen, einen Überprüfungsmechanismus für die enorm gesteigerten Hilfslieferungen aufzubauen", so Hayman. "Das ist also möglich."

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Palästinensische Autonomiebehörde soll Verwaltung übernehmen

Als zweite Ebene seines Konzepts skizzierte Hayman in dem Interview "eine lokale Regierung in Gaza, also Institutionen, die die Verwaltung übernehmen": "Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) muss dabei eine Rolle spielen, wie sie es ja jetzt schon am Grenzübergang Rafah nach Ägypten tut."

Die PA sei schwach, korrupt und verhasst bei den Palästinenser:innen, gab der "Spiegel" daraufhin zu bedenken. Hayman konterte: "In unserer Region hasst jeder jeden. Aber es geht auch nicht so sehr um die PA, sondern um Technokraten, um ein Bürgerkomitee, das zumindest von ihr anerkannt wird."

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Koalition arabischer Staaten zur Unterstützung

Als dritte, oberste Ebene schwebt Hayman dem Bericht zufolge eine "Koalition arabischer Staaten vor, die das Ganze unterstützt".

Warum sollte sich die Hamas darauf einlassen, fragte der "Spiegel" nach. Haymans Antwort: "Gaza ist ein Katastrophengebiet. Die Hamas will sich nicht um den Wiederaufbau kümmern, sie will bloß ihre militärische Schlagkraft wiedererlangen. Israel muss sie also weiter bekämpfen. Vor allem aus der Luft, aber auch durch Spezialoperationen, wie wir sie täglich im Westjordanland durchführen. Auf Dauer können wir so die militärischen Fähigkeiten der Hamas entscheidend schwächen. Als Alternative bietet sich nur die Wiederbesetzung des Gazastreifens. Die Frage ist, welche dieser beiden Optionen weniger problematisch ist."

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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