Selenskyj nennt erschreckende Zahlen
"Die Ukraine ist verwüstet" - Land von fast 5.000 Russen-Raketen beschossen
- Veröffentlicht: 21.11.2022
- 08:51 Uhr
- Joachim Vonderthann
Hunderte ukrainische Städte verwüstet, Tausende Tote und Hunderttausende nach Russland deportiert - Präsident Selenskyj hat eine erschreckende Zwischenbilanz des Angriffs durch Russland vorgelegt. Vor allem im Osten der Ukraine gehen die schweren Kämpfe weiter.
Das Wichtigste in Kürze
Laut Präsident Selenskyj wurde die Ukraine bereits von 4.700 russischen Raketen beschossen.
"Hunderte unserer Städte sind praktisch niedergebrannt", beklagt er.
Das Verteidigungsministerium weist Spekulationen über eine Feuerpause zurück.
Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Verwüstung großer Teile der Ukraine durch den russischen Angriffskrieg beklagt. Seit dem Beginn des Krieges im Februar sei sein Land mit knapp 4.700 Raketen beschossen worden, sagte Selenskyj am Sonntag (20. November).
Schon 4.700 Raketen auf Ukraine
"Hundert verschiedene Raketen gegen unsere Städte, gegen Wohngebäude, gegen Unternehmen, gegen Kraftwerke", sagte Selenskyj in einer Videobotschaft an die internationale Organisation der Frankophonie - ein Zusammenschluss französischsprachiger Staaten, deren Vertreter sich im tunesischen Djerba trafen.
Selenskyj machte die brutalen Folgen der russischen Angriffe durch das Militär von Kremlherrscher Wladimir Putin für die Ukraine deutlich: "Hunderte unserer Städte sind praktisch niedergebrannt, tausende Menschen wurden getötet, Hunderttausende wurden nach Russland deportiert."
20 Mio. Ukrainer ohne Strom
Die Attacken führten dem ukrainischen Staatschef dazu, dass zeitweise mehr als 20 Millionen Menschen zeitweise ohne Stromversorgung waren. "Millionen Menschen haben die Ukraine verlassen, um in anderen Ländern Schutz vor dem Krieg zu suchen", sagte Selenskyj weiter.
Derweil gehen die schweren Kämpfe im Osten des Landes weiter. Vor allem das Gebiet um Donezk sei schwer umkämpft, sagte Selenskyj am Sonntagabend in seiner täglichen Videoansprache. "Obwohl es wegen der Verschlechterung des Wetters weniger Angriffe gibt, bleibt die Zahl der russischen Artillerieüberfälle leider hoch."
Keine Feuerpause im Winter
Unterdessen wehrte sich das Verteidigungsministerium in Kiew gegen Spekulationen westliche Medien und Militärvertreter, wonach es im Winter eine Feuerpause geben könnte. "Wer über eine mögliche "Pause der Feindseligkeiten" wegen der Minustemperaturen im Winter spricht, hat vermutlich noch nie im Januar ein Sonnenbad an der Südküste der Krim genommen", schrieb das Ministerium auf Twitter.
Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa