Liste mit sensiblen Daten
Daten-Panne bei Bündnis Sahra Wagenknecht: 5.000 Spender offengelegt
- Veröffentlicht: 14.03.2024
- 17:13 Uhr
- Maria Frost
Dem "Spiegel" liegt nach eigenen Angaben eine brisante Liste mit Daten von Spender:innen und Interessierten des BSW vor. Offenbar hatten Unbefugte Zugriff auf die Informationen. Die Partei reagiert.
Das Wichtigste in Kürze
Riesiges Datenleck bei Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) entdeckt
Eine Liste mit Identitäten von 5.000 Spender:innen und 30.000 Newsletter-Abonnent:innen ist bekannt geworden.
Die undichte Stelle sei bisher noch nicht bekannt.
Ein Datenleck beim Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hat Unbefugten den Zugriff auf Informationen zu Tausenden Spender:innen und Abonnent:innen des Newsletters ermöglicht. Eine Parteisprecherin bestätigte am Donnerstag einen entsprechenden Bericht des "Spiegel". Betroffen sind demnach bis zu 35.000 Menschen, darunter 5.000 Spender:innen sowie 30.000 Newsletter-Abonnent:innen.
Spender und Newsletter-Abonnenten betroffen
Der "Spiegel" bezog sich auf eine Liste, die dem Blatt vorliegt. Darin seien Zahlungen von Spender:innen an das BSW erfasst, die bis 13. Januar 2024 über ein Formular auf der Webseite des BSW eingetragen worden seien. Enthalten seien Namen, E-Mail-Adressen und die Angabe, ob die Spende mehr oder weniger als 500 Euro betragen habe. Bei Zuwendungen unter dieser Grenze seien zudem meist genaue Beträge vermerkt.
Bei den Newsletter-Abonnent:innen gehe es um E-Mail-Adressen.
Erste Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet
Die BSW-Parteisprecherin stellte klar, dass der Datensatz, der dem "Spiegel" vorliege, keine weiteren persönlichen Daten enthalte, also auch keine Kontoverbindungen. Es gehe um Kontaktpersonen des im Oktober vorgestellten Vereins Bündnis Sahra Wagenknecht.
Die Spenderdaten der im Januar gebildeten Partei BSW seien nach jetzigem Kenntnisstand nicht betroffen. Die Staatsanwaltschaft und die zuständige Datenschutzschutzbehörde seien sofort informiert worden. Zudem habe der Verein seine Dienstleister kontaktiert und Sicherheitsmaßnahmen überprüfen lassen, erklärte die Sprecherin.
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Datenpanne wird ernst genommen
Der zuständige Landesdatenschutzbeauftragte Baden-Württembergs, Tobias Keber, bestätigte der dpa, dass eine sogenannte Datenpannenmeldung zu Verletzungen des Schutzes personenbezogener Daten vorliege.
"Grundsätzlich sind Informationen zu politischer Meinung oder die Zugehörigkeit zu einer Partei sehr sensible Daten [...], die besonders geschützt werden müssen", erklärte Keber auf Anfrage. "Eine entsprechende Datenpanne in diesem Bereich ist sehr ernst zu nehmen. Wir werden mit dem Verein als datenschutzrechtlich Verantwortlichen ins Gespräch gehen und den Sachverhalt aufklären."
Wie geht es weiter?
Wichtig sei zunächst, dass eine etwaige Lücke sofort geschlossen und Sicherheitsmaßnahmen ergriffen würden, damit sich ein solcher Vorfall nicht wiederhole. Bei hohem Risiko seien die betroffenen Personen über den Vorfall zu informieren, erklärte Keber weiter. Der Verein BSW war im September in Mannheim gegründet worden, zeitweise stand im Impressum eine Adresse in Karlsruhe. Beide Städte liegen in Baden-Württemberg.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa