Neuerungen zur zweiten Jahreshälfte
Wahlalter, Einbürgerung, Deutsche Bahn: Das ändert sich im Juni
- Aktualisiert: 29.05.2024
- 16:52 Uhr
- Kira Born
Mit dem meteorologischen Sommerbeginn Anfang Juni ändern sich auf europäischer und nationaler Ebene einige Dinge zur Halbzeit des Jahres.
Das Wichtigste in Kürze
Auf europäischer Ebene gibt eine Reform des Wahlalters – in Deutschland sind junge Menschen ab 16 Jahren für die EU-Wahl zugelassen.
Die Deutsche Bahn stellt ihr Bahncard-System ab Juni auf die digitale Abo-Karte um.
Zum 27. Juni tritt eine Reform des Staatsbürgerschaftsrechts in Kraft und soll die Einbürgerung beschleunigen.
Zur Halbzeit des Jahres ändert sich einiges. Besonders auf europäischer Ebene kommt einiges in Bewegung. Die Europawahlen mit einer Herabsetzung des Wahlalters stehen vor der Tür und die in Deutschland stattfindende Fußball-Europameisterschaft beginnt Mitte Juni.
In Deutschland wird die Deutsche Bahn ab Juni unter anderem digitaler, für Mieter:innen gibt es Änderungen beim Kabelfernsehen und der Weg zu deutschen Staatsbürgerschaft wird Ende Juni erleichtert.
Europa-Wahlen: Wählen ab 16 Jahren
Eine große Neuerung im Wahlrecht gibt es auf EU-Ebene. Bei der Europawahl am 9. Juni dürfen in Deutschland zum ersten Mal Jugendliche ab 16 Jahren ihre Stimme abgeben. Stimmberechtigt sind alle 16-Jährigen, die ihren Hauptwohnsitz mindestens drei Monate in Deutschland haben und in einem Wählerverzeichnis geführt sind.
Mit der Herabsetzung des Wahlalters steigt auch die Zahl der Wahlberechtigten von rund 61,5 Millionen bei der letzten Wahl 2019, auf rund 65 Millionen Menschen bei dieser Europa-Wahl.
Fußball-EM in der Bundesrepublik
Für Fußballfans geht es ab dem 14. Juni hoch her: Die Fußball-Europameisterschaft 2024 startet in Deutschland. Das Eröffnungsspiel bestreiten Deutschland und Schottland in der Allianz Arena in München. Das EM-Finale findet dann einen Monat später am 14. Juli im Berliner Olympiastadion statt.
Auch die Auswahl des Kaders für die Heim-EM steht bereits. Trainer Julian Nagelsmann hatte am 16. Mai die Mannschaft unter Kapitän İlkay Gündoğan vorgestellt. Überraschenderweise haben es Fan-Lieblinge wie Leon Goretzka und Mats Hummels nicht unter den WM-Fahrern geschafft.
Im Video: DFB-Kader für die Heim-EM: Wer hat es in Nagelsmanns Aufgebot geschafft?
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Das ändert sich bei der Deutschen Bahn im Juni
Für BahnCard-Besitzer:innen heißt es mit dem Wechsel vom Winter- zum Sommerfahrplan nun: Bye Bye zur physischen Plastik-BahnCard. Ab dem 9. Juni bietet die Deutsche Bahn die BahnCard 25 und 50 nur noch in digitaler Form anbieten. Kund:innen müssen, um das Bahn-Abo nutzen zu können, ein Profil in der Bahn-App oder unter bahn.de nutzen bzw. anlegen.
Wer kein Smartphone hat, kann sich ein Ersatzdokument ausdrucken. Vorhandene Plastikkarten können jedoch bis zu dem aufgedruckten Gültigkeitsende weiter genutzt werden.
Für Bahnreisende gibt es eine weitere Änderung: Bei grenzüberschreitendem Fernverkehr ist vom 1. Juni bis zum 1. September eine Sitzplatzreservierung unnötig. Mit jedem Fahrkartenkauf ist automatisch eine kostenlose Reservierung inklusive – unabhängig davon, ob es sich um ein Flexpreis- oder Sparpreisticket handelt. Nur wer einzeln eine Reservierung bucht, muss dafür zahlen.
Grund für die Regelung ist die hohe Nachfrage, die die Bahn unter anderem wegen der Fußball-Europameisterschaft im Sommer erwartet.
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Selbstbestimmtheit für Mieter beim Fernseh-Anschluss
Millionen Mieter:innen müssen spätestens bis zum 30. Juni klären, wie sie in ihrer Wohnung künftig weiter fernsehen wollen. Vorher konnten Vermieter:innen, im Rahmen des Nebenkostenprivilegs im Telekommunikationsgesetz (TKG), die Gebühren für den Kabel-Fernsehanschluss über die Nebenkosten auf Mieter:innen umlegen. Ab Juli geht es nicht mehr – die bisherigen Verträge laufen damit aus.
Betroffen sind dabei rund zwölf Millionen Menschen in Mietwohnungen. Wer also weiterhin Kabelfernsehen schauen will, sollte sich nach einem alternativen Vertrag umsehen. Falls man untätig bleibt, empfängt man zum 1. Juli 2024 kein reguläres Fernsehen mehr über Kabel.
Deutscher Bürger werden – Ab Juni soll es einfacher gehen
Zuwander:innen können künftig schneller die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten. Zum 27. Juni tritt die Reform des Staatsbürgerschaftsrechts in Kraft. Einbürgerungen sind damit schon nach fünf statt bisher acht Jahren möglich. Bei "besonderen Integrationsleistungen" ist eine Beantragung der deutschen Staatsbürgerschaft sogar schon nach drei Jahren möglich. Auch Mehrstaatigkeit wird zugelassen.
Für ehemalige Gast- oder Vertragsarbeiter:innen in der DDR gilt ab Ende Juni, dass sie zur Einbürgerung nur mündliche Deutschkenntnisse nachweisen und keinen Einbürgerungstest mehr machen müssen.
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- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa