Erstmals in der Geschichte der Menschheit
Chinas "Chang'e"-Sonde verlässt Mond mit Gesteinsproben
- Veröffentlicht: 04.06.2024
- 05:40 Uhr
- Franziska Hursach
Es ist ein sensationeller Erfolg für die Raumfahrt in China: Erstmals in der Menschheitsgeschichte gelingt es einem Land, Proben von der erdabgewandten Seite des Mondes zu sammeln.
Das Wichtigste in Kürze
China hat nach staatlichen Angaben als erstes Land der Welt mit einer Raumsonde Gesteinsproben von der erdabgewandten Seite des Mondes gesammelt und abtransportiert.
Die "Chang'e-6"-Sonde soll bald ihren Weg zurück zur Erde antreten und voraussichtlich Ende Juni in Chinas nördlich gelegener Provinz Innere Mongolei landen.
Mit den Gesteinsproben erhoffen sich Forschende, Erkenntnisse über die Entstehung des Mondes, der Erde und auch über die frühe Geschichte des Sonnensystems zu erlangen.
China ist es als erstem Land gelungen, mit einer Raumsonde Gesteinsproben von der erdabgewandten Seite des Mondes zu sammeln. Die Proben befinden sich nun in der "Chang'e-6"-Sonde. Diese hob am Dienstagvormittag (Pekinger Ortszeit) zum Rückflug ab und erreichte ihre geplante Mondumlaufbahn. Das teilte die Nationale Raumfahrbehörde (CNSA) mit, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet.
Die Sonde hat mit einer Bohrung Proben unterhalb der Oberfläche des Erdtrabanten entnommen und Gestein auf dem Boden des Mondes gesammelt. Abschließend hat die Sonde eine chinesische Fahne ausgeklappt.
Bald auf dem Weg zurück zur Erde
Trotz der hohen Temperaturen auf der erdabgewandten Seite des Mondes konnte die Mission durchgeführt werden. Besonders heikel war demnach der Start vom Mond. Im Mondorbit soll die Raumkapsel laut CNSA nun an den Orbiter und das Rückholfahrzeug andocken und die Reise zurück zur Erde antreten.
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Eine Landung ist wohl für Ende Juni in Chinas nördlich gelegener Provinz Innere Mongolei geplant. Es wäre das erste Mal in der Menschheitsgeschichte, dass von der abgelegenen Rückseite des Mondes Boden- und Gesteinsproben zur Erde gebracht werden.
Bis 2030: Bemannte Mission zum Mond
Anfang Mai war "Chang'e-6" vom Weltraumbahnhof Wenchang auf der südchinesischen Insel Hainan zu ihrer Mission gestartet. Am vergangenen Sonntag (2. Juni) erreichte sie den größten und ältesten Einschlagkrater des Mondes im sogenannten Südpol-Aitken-Becken. Gesteinsproben aus dieser Region könnten Forschenden zufolge Aufschluss über die Entstehung des Mondes, der Erde und auch über die frühe Geschichte des Sonnensystems geben.
Mondlandeversuche gelten als äußerst schwierig, was zuletzt misslungene Versuche von Indien, Israel, Japan oder Russland zeigten. Der Erdtrabant ist für viele Nationen auch deshalb wieder interessant geworden, weil dort wertvolle Rohstoffe vermutet werden. Bis 2030 will China eine bemannte Mission zum Mond schicken.
- Verwendete Quelle:
- Nachrichtenagentur dpa