Sonntagsladenschluss
Chaos in Kroatiens Urlaubsgebieten: Alle Geschäfte nun sonntags geschlossen?
- Veröffentlicht: 14.08.2023
- 12:40 Uhr
- Teresa Gunsch
Im Urlaubsland Kroatien wurde ein neues Ladenschlussgesetz eingeführt, das für Aufsehen sorgt. Das Gesetz untersagt das Öffnen von Geschäften, Bäckereien und Märkten an Sonn- und Feiertagen. Die Auswirkungen dieser Regelung haben bereits für Unruhe gesorgt.
Urlauber stehen vor geschlossenen Türen
Am 5. August, einem nationalen Feiertag, sei es zu langen Schlangen gekommen, als sich Massen von Urlauber:innen vor Busbahnhöfen und Tankstellen anstellten, berichtet das Nachrichtenportal "index.hr". Grund dafür sei das neue Ladenschlussgesetz, denn Geschäfte in Bahnhöfen sowie Tankstellen zählten zu den wenigen Ausnahmen, für die der Ladenschluss nicht gelte.
Die neue Regelung gelte seit Mai diesen Jahres. Ihre Wirkung entfalte sie aber vor allem an den gesetzlichen Feiertagen. Am Dienstag (15. August) steht der katholische Feiertag Mariä Himmelfahrt an, womit Geschäfte und Bäckereien erneut schließen müssen und neuerliches Chaos befürchtet wird.
Jedes Geschäft darf eigenständig 16 Sonntage im Jahr festlegen, an denen es offengehalten wird. Gerade in den Urlaubsgebieten an der langen Adriaküste nutzen die Geschäfte ihr Kontingent an offenen Sonntagen in der sommerlichen Touristensaison. An gesetzlichen Feiertagen gibt es jedoch diese Möglichkeit nicht. Abgesehen von Geschäften in Flughäfen und Busbahnhöfen sowie Tankstellen bleibt alles geschlossen. Die konservative Regierung in Zagreb begründete das neue Gesetz mit den Erfordernissen eines Gleichgewichts zwischen Arbeit und Familienleben.
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Lokale Ansätze zur Umgehung
Einige Gemeinden entlang der kroatischen Küste und auf den Inseln, darunter Split, Pula, Rovinj und Hvar, haben bereits eigene Maßnahmen ergriffen, um das Ladenschlussgesetz zu umgehen. Indem sie bestimmte Tage zu Kirmes- oder Messetagen erklären, hoffen sie, die Beschränkungen des neuen Gesetzes zu mildern. Das Wirtschaftsministerium in Zagreb deutete am Wochenende einen Rückzieher an. Der Gesetzgeber habe die Möglichkeit durchaus vorgesehen, dass Geschäfte an Kirmestagen geöffnet sein dürfen, hieß es in der Stellungnahme des Ministeriums.
Kroatien ist an sich seit dem 1. Januar noch attraktiver für Tourist:innen geworden. Zahlungsmittel ist nunmehr der Euro. Mit dem Beitritt zur grenzkontrollfreien Schengen-Zone fallen wiederum die Staus an den Grenzübergängen zum Transitland Slowenien weg.
- Verwendete Quelle:
- Nachrichtenagentur dpa
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