Sieg in Rekordzeit
Champion: Patrick Lange gewinnt erneut Ironman-WM in Hawaii
- Aktualisiert: 27.10.2024
- 02:03 Uhr
- dpa
Was für ein Triumph, was für ein Rennen von Patrick Lange. Der Deutsche gewinnt erneut die Ironman-Weltmeisterschaft. Nicht einmal ein kleiner Quallen-Schreck beim Schwimmen kann ihn stoppen.
Das Wichtigste in Kürze
Patrick Lange gewinnt den diesjährigen Ironman auf Hawaii - und das zum dritten Mal.
Die Ironman Distanz über 3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen schaffte der Hesse in einer Streckenrekordzeit von 7:35 Stunden.
Dies ist der insgesamt elfte deutsche Sieg im Mega-Wettkampf auf der US-Inselgruppe.
Patrick Lange schickte schon weit vor seinem triumphalen Zieleinlauf bei der Ironman-WM auf dem berühmten Ali'i Drive, Handküsse in die ferne Heimat.
Auf dem Roten Teppich genoss er die Ovationen der Zuschauer:innen, packte das Zielband und ließ seine ganze Freude raus. Er schrie, er hüpfte, er ballte die Fäuste, klopfte sich auf die Brust und ließ sich voller Stolz und Genugtuung den legendären Siegerkranz aufsetzen.
Nicht einmal der schmerzhafte Unterwasser-Kontakt mit einer Qualle hatte den 38 Jahre alten Hessen auf seiner Lieblingsinsel aufhalten können.
Rekord-Ironman für den Deutschen auf Hawaii
Nach starken Leistungen schon über die 3,86 Kilometer Schwimmen und 180,2 Kilometer Radfahren startete Lange seine große Laufshow in seiner Paradedisziplin über 42,2 Kilometer und gewann zum dritten Mal die Ironman-Weltmeisterschaft - und das in der Streckenrekordzeit von 7:35:53 Stunden.
Er könne es absolut nicht glauben, sagte er. "Das braucht ein paar Wochen, bis es eingesunken ist: Heute hatte ich den perfekten Tag", betonte Lange und widmete den Sieg im ZDF-Interview seiner vor vier Jahren gestorbenen Mutter: "Als sie im Hospiz lag und ich sie das letzte Mal gesehen habe, hat sie gesagt, ich soll für sie alles geben und noch mal gewinnen. Das habe ich jetzt gemacht", sagte er mit Tränen in den Augen.
Tripple perfekt beim Ironman 2024
Mit seinem Titeltriple nach den Erfolgen 2017 und 2018 zog er nach Hawaii-Triumphen mit Jan Frodeno gleich. Dieser hatte 2015, 2016 und auch 2019 gewonnen, als Lange gesundheitlich schwer angeschlagen hatte aufgeben müssen. Insgesamt war es der elfte deutsche Männersieg im Triathlon-Mekka.
Lange krönte auch famose deutsche 15 Triathlon-Monate - angefangen mit einem WM-Dreifacherfolg im vergangenen Jahr über die halbe Distanz, dem Olympiasieg der deutschen Mixed-Staffel im Sommer in Paris und dem ersten Ironman-Weltmeistertitel für Laura Philipp vor rund einem Monat in Nizza. Er kassierte für seinen Hawaii-Sieg 125 000 US-Dollar und kann auf einen weiteren Geldsegen in der sogenannten Pro-Series von Ironman hoffen.
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Frodeno: "Hawaii ist einfach sein Pflaster"
Was Lange aber auf Big Island ablieferte, war enorm. "Es ist wirklich Wahnsinn", staunte selbst der als ZDF-Experte kommentierende Ex-Weltmeister Sebastian Kienle, der 2014 eine deutsche Ära eingeleitet hatte in Hawaii. Binnen kürzester Zeit rannte Lange an fast allen vorbei bis auf Platz zwei. Nach drei Kilometern betrug der Rückstand auf Laidlow rund acht Minuten, nach weiteren drei Kilometern sieben Minuten.
Nach fest exakt sechs Stunden Rennzeit war es dann so weit: Lange übernahm zum ersten Mal die Führung. Er gab Laidlow einen Klaps auf den Hintern, sagte ein paar Worte und rannte auf und davon. Laidlow brach dagegen immer mehr ein, seine Flucht auf dem Rad - er blieb als Erster unter vier Stunden - hatte ihm die Kräfte geraubt.
Lange war indes nicht mehr zu stoppen. Zur Abkühlung goss er sich immer wieder Wasser aus einem Kanister über den Körper und rannte seinem dritten Triumph entgegen - und das auch noch so schnell wie kein anderer vor ihm. Frodenos Fazit: "Hawaii ist einfach sein Pflaster, er kann hier jedes Mal über sich hinauswachsen."