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Tarifrunde im Nahverkehr

BVG-Warnstreik legt Verkehr in Berlin lahm

  • Aktualisiert: 10.02.2025
  • 11:49 Uhr
  • dpa
Zahlreiche BVG-Mitarbeiter:innen legen mit einem Streik den Verkehr in der Hauptstadt lahm.
Zahlreiche BVG-Mitarbeiter:innen legen mit einem Streik den Verkehr in der Hauptstadt lahm.© Soeren Stache/dpa

Pendlerinnen und Pendler brauchen auf dem Weg zur Arbeit wieder Geduld: Ein Warnstreik bei der BVG legt weite Teile des Berliner Nahverkehrs lahm. Der Ausstand soll 24 Stunden andauern.

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Inhalt

  • Viel los auf Berlins Straßen
  • Verdi: Hohe Streikbeteiligung
  • BVG wirft Verdi Eskalation vor

Ein Warnstreik bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) führt seit dem frühen Montagmorgen (10. Februar) zu erheblichen Einschränkungen im Nahverkehr. Der Bus-, Tram- und U-Bahnverkehr ist am ersten Tag nach den Winterferien weitgehend eingestellt, wie die BVG mitteilte. "Wir erwarten eine wesentlich höhere Verkehrsdichte auf den Straßen als regulär", teilte die Verkehrsinformationszentrale (VIZ) in Berlin mit.

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Viel los auf Berlins Straßen

Weil viele Pendlerinnen und Pendler aufs Auto auswichen, war nach Angaben der Zentrale bereits am frühen Morgen mehr los als sonst. Im Ostteil der Stadt gab es nach Angaben eines Sprechers bereits am frühen Morgen Probleme, an der Landsberger Allee beispielsweise mussten sich Autofahrer:innen auf etwa 25 Minuten mehr Fahrzeit einstellen. Nach 8 Uhr gab es laut VIZ in der gesamten Stadt Staus, vor allem an größeren Baustellen. Auf den Stadtautobahnen rollte dagegen der Verkehr, so der Sprecher.

Die Berliner S-Bahn sowie der Regionalverkehr sind vom Arbeitskampf der Gewerkschaft Verdi nicht betroffen. Die Züge fahren wie gewohnt. Sharing-Angebote wie Leihräder oder Mietwagen dürften erneut stark nachgefragt sein. Der Betrieb der BVG soll erst zum Betriebsbeginn am Dienstag wieder wie gewohnt anlaufen.

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Verdi: Hohe Streikbeteiligung

Der Ausstand der Gewerkschaft Verdi begann wie geplant am frühen Morgen, wie Verhandlungsführer Jeremy Arndt der Deutschen Presse-Agentur sagte. "Die Streikbeteiligung ist sehr hoch. Wir gehen davon aus, dass alle Fahrzeuge auf dem Hof bleiben", sagte Arndt. Am Vormittag wollten die Streikenden Berlins Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) eine Petition übergeben, kündigte er an. Mit dem "Streikversprechen" wollten die Beschäftigten zeigen, dass sie es ernst meinten.

Es ist bereits der zweite 24-stündige Warnstreik der Gewerkschaft in der laufenden Tarifrunde bei der BVG. Vor der Unternehmenszentrale ist für den Vormittag eine Kundgebung der Beschäftigten geplant. Die Gewerkschaft hatte den Ausstand bereits am Donnerstag (6. Februar) angekündigt und auf das Verständnis der Fahrgäste gesetzt. Mit der Maßnahme will sie den Druck auf die Arbeitgeberseite in den Tarifverhandlungen mit den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) erhöhen.

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BVG wirft Verdi Eskalation vor

Die Arbeitgeberseite hatte zuvor Unverständnis über die Maßnahme geäußert. "Bisher gab es keine inhaltliche Reaktion auf das konstruktive und ernsthafte Einstiegsangebot der BVG", hieß es nach der Warnstreikankündigung vergangene Woche. Die Gewerkschaft eskaliere die Verhandlungen auf dem Rücken der Fahrgäste - "ohne auch nur eine Minute inhaltlich mit der BVG über das Angebot gesprochen zu haben". 

Die Gewerkschaft fordert für die rund 16.000 Beschäftigten monatlich 750 Euro mehr bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Zudem verlangt sie ein 13. Monatsgehalt, eine Fahrdienst- beziehungsweise Wechselschichtzulage in Höhe von 300 Euro sowie eine Schichtzulage von 200 Euro.

Das Unternehmen bot bei der zweiten Verhandlungsrunde unter anderem 15,3 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten bei einer Laufzeit von vier Jahren bis Ende 2028 an. Der neue Tarifvertrag soll demnach rückwirkend ab 1. Januar 2025 gelten. Enthalten seien auch Steigerungen von bis zu 84 Prozent bei Zulagen, insbesondere für Schichtarbeit und für die 7.400 Fahrerinnen und Fahrer, hieß es.

Die nächste Verhandlungsrunde ist für den morgigen Dienstag (11. Februar) angesetzt.

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