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Fische sterben in Zuchtkäfigen

Boykott von Lachs aus Norwegen gefordert: Foodwatch macht auf dramatisches Tierleid aufmerksam

  • Veröffentlicht: 04.12.2024
  • 17:21 Uhr
  • Stefan Kendzia
Fischkäfige für Aquakultur auf dem offenen Meer. (Archivbild)
Fischkäfige für Aquakultur auf dem offenen Meer. (Archivbild)© Adobe

Lachs ist mit Abstand der Lieblings-Speisefisch der Deutschen. Dass das Tier, das auf unseren Tellern landet, fast immer aus Norwegen stammt, ist dabei nicht unbedingt von Vorteil. Foodwatch fordert jetzt eindringlich einen Verkaufsstopp von Lachs aus Norwegen in Deutschland.

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Die Verbraucherorganisation Foodwatch kritisiert problematische Bedingungen bei der Produktion von Lachs im wichtigen Exportland Norwegen. Solange sich die Zustände nicht verbesserten, sollten deutsche Supermärkte keine Lachsprodukte mehr von dort verkaufen, forderte Foodwatch.

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Rund 100 Millionen Lachse vor Schlachtung gestorben

Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) mitteilt, steht im Visier laut einer Analyse der Organisation unter anderem eine hohe Sterblichkeit junger Lachse in Zuchtkäfigen noch vor dem Schlachten. Allein im vergangenen Jahr - übrigens ein Rekord - sollen etwa 100 Millionen Tiere noch vor der Schlachtung verendet sein, wie Foodwatch in einer Pressemitteilung erklärt. Hauptursache dafür seien Infektionskrankheiten. Dies gefährde auch Wildlachsbestände. Denn degenerierte Tiere können aus Netzen im Meer ausbrechen und sich anschließend mit wilden Lachsen vermischen.

Tiere und Umwelt leiden immens

"Lachs wird gerne als ein gesundes Naturprodukt vermarktet, doch die Wahrheit sieht anders aus. Wer Lachs aus Norwegen kauft, hat mit ziemlicher Sicherheit ein Produkt im Einkaufskorb, für das Tiere und Umwelt leiden. Millionen Tiere sterben in den Zuchtkäfigen oder sind von Läusen zerfressen. Es ist ein stummes Leiden, versteckt unter der Wasseroberfläche, weit weg von unseren gut gefüllten Supermarktregalen. Die Lachsindustrie in Norwegen ist ein Desaster – und die deutschen Supermarktketten tragen als einer der Hauptabnehmer von norwegischem Lachs eine große Mitverantwortung", sagte Annemarie Botzki von Foodwatch.

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Foodwatch fordert Supermärkte zum Boykott auf

Es sei mit hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, "dass ein Großteil der Lachse in deutschen Supermärkten aus Betrieben stammt, in denen die Tiere krank sind", heißt es in einer von "Spiegel" zitierten Studie. Bis sich die Lage für die Fische und die Umwelt nicht verändert hätte, fordert Foodwatch Unternehmen wie Edeka, Aldi, Lidl oder Rewe eindringlich auf, keine Lachsprodukte aus Norwegen mehr anzubieten.

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Gütesiegel keine Gewähr für Tierwohl oder Umweltschutz

Wer sich bisher auf Gütesiegel wie zum Beispiel ASC (Aquaculture Stewardship Council) verlassen hat, muss enttäuscht werden. Denn diese seien "keine Garantie für Umweltschutz und gute Tierhaltung". Ebenso wenig würden damit Missstände in den Zuchtbetrieben verhindert, wie Foodwatch zu Bedenken gibt.

Foodwatch forderte daher klare Zielvorgaben für die Tiergesundheit und mehr Transparenz. Bei einer eigenen Stichprobe aus zehn Produkten mit einem Siegel für bestimmte Produktionsstandards sei nur bei zwei Produkten der Weg bis zu einer konkreten Lachsfarm zurückzuverfolgen gewesen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Spiegel: "Foodwatch fordert Verkaufsstopp für Lachs aus Norwegen"
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