Alternative zu Chemotherapien
Biontech: Krebs-Impfstoffe sollen noch vor 2030 kommen
- Aktualisiert: 27.11.2023
- 04:06 Uhr
- Rebecca Rudolph
Gibt es schon bald einen Impfstoff gegen Krebs? Ugur Sahin, der Chef des Impfstoffherstellers Biontech, rechnet mit einem Impfstoff noch vor 2030.
Das Wichtigste in Kürze
Der Kampf gegen Krebs könnte bald andere Formen annehmen.
Biontech forscht an neuen Mitteln.
Bereits 2030 könnte ein Impfstoff gegen Krebs auf den Markt kommen.
Für Menschen, die von einer Krebs-Erkrankung betroffen sind, könnte es schon bald Hoffnung geben. Der Impfstoffhersteller Biontech geht davon aus, dass erste maßgeschneiderte mRNA-basierte Impfstoffe gegen Krebs bereits innerhalb der nächsten Jahre zugelassen werden könnten. BioNTech-Chef Ugur Sahin sagte "BILD am Sonntag":
Wir erwarten, dass unsere ersten mRNA-basierten Krebsimpfstoffe noch vor 2030 zugelassen werden können.
Ugur Sahin, BioNTech
Außerdem plane man, "in den Jahren 2025 bis 2029 Studiendaten für verschiedene andere Therapieansätze vorliegen zu haben". Sollten diese positiv sein, ist eine Zulassung nach Einschätzung des Biontech-Chefs möglich.
Biontech setzt auf körpereigenes Abwehrsystem
Biontech plant konkret eine Krebsimmuntherapie, bei dem das natürliche Abwehrsystem des Körpers den Krebs aktiv bekämpfen kann.
"Wir glauben, dass das eines der zentralen Elemente ist, um Krebs langfristig zu kontrollieren oder im Idealfall heilen zu können." Sahin erklärte weiter, dass man dazu bereits Immuntherapien gegen verschiedene Krebsarten in der klinischen Entwicklung habe: "Zum Beispiel bei Brustkrebs im metastasierten Stadium, bei Dickdarmkrebs nach der Operation, also im adjuvanten Stadium, wie auch bei Bauchspeicheldrüsenkrebs und Lungenkrebs."
Im Video: Großer Durchbruch von BioNTech: Krebsimpfstoff feiert erste Erfolge
Großer Durchbruch von BioNTech: Krebsimpfstoff feiert erste Erfolge
Biontech will individualisierten Impfstoff bereitstellen
Biontech will das Unternehmen so zu strukturieren, dass es in der Lage ist, alle notwendigen Schritte einer Therapie innerhalb kurzer Zeit technologisch umzusetzen.
"Das Ziel ist nämlich: Wir erhalten eine Blut- und Tumor-Probe des Patienten und nach vier Wochen stellen wir den individualisierten Impfstoff bereit. Und das idealerweise nicht nur für 100, sondern für Zehntausende Patienten im Jahr", so Sahin.
In den vergangenen beiden Jahren hatte BioNTech jeweils Milliardengewinne durch Erlöse mit dem Impfstoff gegen das Coronavirus eingefahren und will damit nun die Entwicklung von Therapien etwa gegen Krebs vorantreiben.
- Verwendete Quellen: