Reform der Krankenversicherung
Bericht: Lauterbach will Homöopathie als Kassenleistung streichen
- Aktualisiert: 11.01.2024
- 09:46 Uhr
- Rebecca Rudolph
Wegen fehlender Nachweise einer Wirkung will Bundesgesundheitsminister Lauterbach laut einem Medienbericht die Möglichkeit für Krankenkassen streichen, Leistungen aus dem Gebiet der Homöopathie und Anthroposophie zu erstatten.
Das Wichtigste in Kürze
Homöopathische Leistungen werden wohl bald nicht mehr von den Kassen übernommen.
Das soll ein Papier von Gesundheitsminister Karl Lauterbach vorsehen, das dem "Spiegel" vorliegt.
Außerdem verfolge der SPD-Politiker auch noch weitere Ansätze, um Ausgaben zu reduzieren, ohne dabei Leistungen zu kürzen.
Aufgrund fehlender Wirkungsnachweise sind Globuli und andere Mittel aus den Gebieten der Homöopathie und Anthroposophie schon lange umstritten. Jetzt will Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) offenbar endgültig die Homöopathie aus dem gesetzlichen Kassenwesen verbannen.
Wegen der erheblichen Anstiege der Ausgaben für die Krankenversorgung seit Beginn der Coronapandemie haben die gesetzlichen Krankenversicherungen Schwierigkeiten, sich selbst zu finanzieren. Als Reaktion darauf unterstützt der Staat die Kassen, wobei er auch die Kosten für homöopathische Mittel mit einschließt. Für das Jahr 2024 schätzen die Kassenverbände den Gesamtzuschussbedarf auf 3,2 Milliarden Euro.
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Lauterbach hat Einsparvorschläge vorgelegt
Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" unter Berufung auf ein Schreiben von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach berichtet, hat Lauterbach seinen Ministerkolleg:innen nun Einsparvorschläge vorgelegt.
"Leistungen, die keinen medizinisch belegbaren Nutzen haben, dürfen nicht aus Beitragsmitteln finanziert werden", heißt es demnach in dem Empfehlungspapier. "Aus diesem Grund werden wir die Möglichkeit der Krankenkassen, in der Satzung auch homöopathische und anthroposophische Leistungen vorzusehen, streichen und damit unnötige Ausgaben der Krankenkassen vermeiden." Zusatzversicherungen abzuschließen soll aber weiter möglich sein.
Offenbar stellt der vorgeschlagene Ansatz eine von mehreren Maßnahmen dar, die darauf abzielen, das Milliardendefizit der gesetzlichen Krankenversicherung zu verringern. Jedoch ist es eher eine symbolische Initiative: Das Einsparpotenzial liegt bei lediglich einigen Millionen Euro, da die meisten Homöopathika als nicht rezeptpflichtige Arzneimittel von Patient:innen selbst bezahlt werden. Nur wenige Krankenkassen und Versicherte rechnen die Kosten hierfür ab.
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Weitere Ansätze, um Ausgaben zu reduzieren
Laut "Spiegel" verfolgt Lauterbach weitere Ansätze, um Ausgaben zu reduzieren, ohne dabei Leistungen zu kürzen. Diese betreffen insbesondere die Krankheitsprävention sowie die geplante Krankenhausreform, die auf die Auflösung von Doppelstrukturen abzielt.
Darüber hinaus soll das Gesetz zur Beschleunigung der Digitalisierung im Gesundheitswesen zu einer "verbesserten und kosteneffizienteren Gesundheitsversorgung in Deutschland" beitragen, wie es in dem Bericht heißt. Laut dem Papier wolle Jens Spahn außerdem bei den Verwaltungskosten der Krankenkassen sparen.
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