Medienberichte
Aus Pappkarton: Ukraine greift mit neuem Drohnentyp an
- Veröffentlicht: 01.09.2023
- 08:57 Uhr
- Anne Funk
Sie seien leichter und wesentlich schwerer vom feindlichen Radar zu entdecken: Die Ukraine hat offenbar mit Drohnen aus Karton Angriffe geflogen.
Im Kampf gegen Russland hat die Ukraine offenbar vor wenigen Tagen einen neuen Drohnentyp eingesetzt. Das berichten laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) mehrere Medien. Der Einsatz der 16 Flugkörper, die aus Karton gefertigt sein sollen, habe beim Angriff auf den militärischen Teil eines Flughafens im russischen Grenzgebiet Kursk stattgefunden.
Im Video: Ukrainischer Angriff - Drohne zerstört russische Armeeflugzeuge
Ukrainischer Angriff: Drohne zerstört russische Armeeflugzeuge
Einfach zusammenzubauen
Die neuen Drohnen seien für Flugabwehr-Radare nur schwer zu orten. Sie sollen in der Nacht zum vergangenen Sonntag (27. August) zum Einsatz gekommen seien, berichteten ukrainische Medien am Donnerstag (31. August) und beriefen sich auf Quellen beim Geheimdienst SBU. Fünf russische Kampfflugzeuge und mehrere Flugabwehrsysteme sollen dabei in Kursk beschädigt worden sein. Unabhängig überprüfen ließ sich das zunächst nicht.
Die Leichtgewichtsdrohnen seien aus Karton und Gummibändern gefertigt. Kiew soll die Fluggeräte im Frühjahr von einer australischen Firma erhalten haben. Wie der "Business Insider" berichtete, werden die Drohnen mit dem Namen Corvo Precision Payload Delivery System (PPDS) vom Unternehmen SYPAQ hergestellt und in einem etwa zwei Meter langem Paket geliefert. Das Fluggerät sei nicht viel komplizierter als ein Ikea-Produkt zusammenzubauen. Es bestehe aus wenigen Einzelteilen: einer Propellereinheit, einem leichten Kartonrahmen und einem Avioniksystem, das Soldaten mit einem Zielort programmieren können. Die Drohnen sollen bis zu 6,6 Pfund (etwa drei Kilogramm) tragen und damit sowohl Medikamente als auch Munition abwerfen können.
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Zuvor hatten russische Behörden zwar das Flugabwehrfeuer auf feindliche Drohnen bestätigt, doch Angaben zu Schäden an Flugzeugen und anderer Militärtechnik machten sie nicht. Satellitenaufnahmen hatten ebenfalls keine eindeutig erkennbaren Zerstörungen gezeigt.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa