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Bundestagswahl 2025

ARD-"Wahlarena": So schlugen sich Merz, Scholz, Weidel & Habeck

  • Aktualisiert: 18.02.2025
  • 04:42 Uhr
  • Franziska Hursach

Kurz vor der Bundestagswahl stellen sich die Kanzlerkandidat:innen den Fragen von Wähler:innen. Bei AfD-Chefin Alice Weidel wird es besonders privat.

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Inhalt

In der ARD-"Wahlarena" stellten sich die Kanzlerkandidat:innen den kritischen Fragen der Bürger:innen. Von Steuern über Klimapolitik bis hin zu sozialen Gerechtigkeitsfragen - die Diskussion machte die Unterschiede in den Wahlprogrammen deutlich.

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Donald Trump, Wladimir Putin, Olaf Scholz

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Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz warb mit Steuererleichterungen und einer strikten Reform des Bürgergelds um Wählerstimmen. "Diejenigen, die nicht arbeiten, aber arbeiten können, werden in Zukunft kein Bürgergeld mehr bekommen", betonte er. Auch versprach er einer Lehrerin für Pflegeberufe, die sich über hohe Steuerabgaben beschwerte, "mehr Netto vom Brutto" und kritisierte die Steuerlast für kleine und mittlere Einkommen.

In der Finanzpolitik versprach Merz steuerliche Entlastung auch kleinerer und mittlerer Einkommen.
In der Finanzpolitik versprach Merz steuerliche Entlastung auch kleinerer und mittlerer Einkommen.© Kay Nietfeld/dpa

Auch Alice Weidel (AfD) sprach sich für niedrigere Steuern und Energiepreise sowie für weniger Bürokratie aus.

Große Unterschiede beim Klimaschutz

Die Unterschiede zwischen den Parteien zeigten sich besonders beim Klimaschutz. Die Union setze laut Merz auf Technologieoffenheit und Innovationen. "Wir wollen es nicht mit mehr Regulierung", sagte er und betonte, dass der Kurs der früheren Ampel-Regierung und der Grünen seiner Einschätzung nach auf Dauer nicht die Zustimmung der Bevölkerung habe. Außerdem sprach sich für eine CO2-Bepreisung aus, die Heizen und Tanken schrittweise verteuern soll.

Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck widersprach Merz' Aussagen in Teilen.

Hinter dem Wort "technologieoffen" verbirgt sich der Angriff auf die Klimaziele.

Robert Habeck

So würden neue Heizungen gefördert, wenn sie nicht mit fossilen Brennstoffen betrieben würden, sagte er unter Bezug auf das Heizungsgesetz. Zudem forderte er eine stärkere Kopplung von Bafög und Sozialleistungen an die Inflation.

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Bezahlbarer Wohnraum und das Deutschlandticket

Ein großes Thema war die Wohnungskrise. Eine Bürgerin aus Hamburg berichtete, wie ihr bereits zweimal aus Eigenbedarf gekündigt wurde und jede neue Wohnung teurer sei. Bundeskanzler Olaf Scholz gab zurück, es brauche "konkrete Maßnahmen bei den vorhandenen Mieten", etwa die Verlängerung der Mietpreisbremse. Außerdem habe die Bundesregierung die Grundlage geschaffen dafür, dass mehr bezahlbare neue Wohnungen gebaut werden könnten.

Beim Deutschlandticket zeigte sich Merz grundsätzlich offen für eine Fortführung über das laufende Jahr hinaus.

Ich fahre hier in Berlin relativ häufig S-Bahn und U-Bahn, meine Sicherheitsleute mögen das mittlerweile nicht mehr, aber ich fahre hier sehr viel.

Friedrich Merz

Er betonte jedoch, dass eine Finanzierung mit den Bundesländern geklärt werden müsse, da das Ticket "ein ziemlich teures Projekt" sei. Zudem sei es vor allem für Ballungsräume sinnvoll.

Weidels Lebensentwurf und die AfD-Positionen

Für eine hitzige Diskussion sorgte die persönliche Lebenssituation von Alice Weidel. Ein junger Mann, der sich als Homosexueller vorstellte, fragte, wie sie als homosexuelle Person in einer Partei mit traditionellen Familienbildern sein könne. Im Wahlprogramm der AfD heißt es: "Die Familie, bestehend aus Vater, Mutter und Kindern, ist die Keimzelle der Gesellschaft."

AfD-Chefin Alice Weidel sieht keinen Widerspruch zwischen ihrem Lebensmodell und dem Wahlprogramm der AfD.
AfD-Chefin Alice Weidel sieht keinen Widerspruch zwischen ihrem Lebensmodell und dem Wahlprogramm der AfD.© Kay Nietfeld/dpa

Weidel erklärte, dass sie das Leitbild von Vater, Mutter und Kindern teile, sich aber für eine steuerliche Gleichstellung eingetragener Lebenspartnerschaften mit der Ehe einsetze – eine Forderung, die nicht im Wahlprogramm der AfD verankert ist. Es sei ein großes Thema bei ihr zu Hause, und sie diskutiere mit ihrer Frau darüber, wie es erbschaftsteuerlich geregelt sei, wenn sie versterbe. "Und da glaube ich, dass unsere Lebenspartnerschaft nicht nachrangig sein sollte zu einer traditionellen Ehe."

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Knapper Schlagabtausch zwischen Kandidaten

Die Kandidat:innen traten in der Sendung "Wahlarena 2025 zur Bundestagswahl" nacheinander auf, längere Diskussionen gab es nicht. Dennoch kam es zu kurzen Begegnungen, etwa zwischen Scholz und Weidel.

Auf die Frage, ob sie etwas Neues über Scholz erfahren habe, entgegnete Weidel: "Ich habe ihn erlebt in zwei Regierungen, und ich glaube, es ist alles gesagt." Scholz konterte mit einem klaren Statement: "Frau Weidel bleibt sich treu, und ich weiß, warum ich sage: Mit dieser Partei darf man in Deutschland nicht zusammenarbeiten."

  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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:newstime vom 20. Februar 2025 | 19:55
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