Statistisches Bundesamt
Altersarmut in Deutschland erreicht Rekordhoch
- Veröffentlicht: 03.02.2025
- 15:11 Uhr
- Christopher Schmitt
Im Vergleich zum Vorjahr ist ein deutlicher Anstieg erkennbar: 3,54 Millionen Rentner:innen galten 2024 in Deutschland als armutsgefährdet. Damit erreicht die Altersarmut einen neuen Höchststand.
So viele armutsgefährdete Rentner:innen gab es noch nie. Daten des Statistischen Bundesamtes, erfragt durch die Bundestagsfraktion des BSW und veröffentlicht durch das Redaktionsnetzwerk Deutschland, zeigen für das Jahr 2024 einen deutlichen Anstieg, der in einem Rekordwert resultiert. Bei den Menschen ab 65 Jahren kletterte die Armutsgefährdungs-Quote auf 19,6 Prozent. 2023 Iag diese noch bei 18,4 Prozent.
Dieser Anstieg um 1,2 Prozentpunkte macht in absoluten Zahlen 300.000 Menschen aus. Insgesamt gelten 3,54 Millionen Rentner:innen als armutsgefährdet. Im Vergleich zur Gesamtbevölkerung steigt die Anzahl rasanter: Die Armutsgefährdungs-Quote ist hier um 1,1 Prozentpunkte auf 15,5 Prozent gestiegen.
Ab wann gilt man als armutsgefährdet?
Als armutsgefährdet gelten Personen, die weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung haben. Dieser Schwellenwert lag im Jahr 2024 für einen Alleinlebenden hierzulande bei 1.378 Euro monatlich, berichtet das RND. Ein Haushalt mit zwei Erwachsenen sowie zwei Kindern unter 14 Jahren gilt ab einem Einkommen von 2.893 Euro als armutsgefährdet.
Beim Indikator Armutsgefährdung werden nicht Wohlstand und Armut als absolute Größen betrachtet, sondern ins Verhältnis zum durchschnittlichen Einkommen des Landes gesetzt. Nicht berücksichtigt werden Vermögenswerte, beispielsweise Geld oder Immobilien.
Gegenüber dem RND erklärte Sahra Wagenknecht, die Rente in Deutschland sei ein "Megaproblem". Die 300.000 Rentner:innen mehr im Vergleich zum Vorjahr erklärte sie zu einer beschämenden Rentenbilanz für die SPD. CDU und AfD würden sogar faktische Rentenkürzungen fordern. Wagenknecht möchte ein Rentensystem wie in Österreich etablieren, dort zahlen auch Beamt:innen und Selbstständige ein. Damit hätten Rentner:innen hierzulande laut Wagenknecht 800 Euro mehr im Monat zur Verfügung.
- Verwendete Quellen
- t-online: Altersarmut erreicht neuen Höchststand