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Parlamentswahl

Rechtsrutsch in der Schweiz: AfD-Vorbild SVP gewinnt deutlich

  • Aktualisiert: 23.10.2023
  • 17:29 Uhr
  • Damian Rausch
22.10.2023, Schweiz, Schwyz: Roman Buergi (M), SVP gewählter Nationalrat, freut sich über die Wahl, anlaesslich der Parlamentswahl. +++ dpa-Bildfunk +++
22.10.2023, Schweiz, Schwyz: Roman Buergi (M), SVP gewählter Nationalrat, freut sich über die Wahl, anlaesslich der Parlamentswahl. +++ dpa-Bildfunk +++© Eveline Beerkircher/KEYSTONE/dpa

Die rechtskonservative Schweizerische Volkspartei ist klare Siegerin der Parlamentswahlen. Sie ist seit nunmehr über 20 Jahren stärkste Partei.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die rechtskonservative SVP gewinnt bei den Schweizer Parlamentswahlen deutlich.

  • Die Grünen sind die größten Wahlverlierer.

  • Die politische Mitte zieht an der FDP vorbei und wird drittgrößte Partei.

Die rechtskonservative SVP hat bei der Schweizer Parlamentswahl am Sonntag deutlich gewonnen. Sie ist nun mit 28,6 Prozent stärkste Partei und hat neun Sitze dazugewonnen, wie am Montag (23. Oktober) das Endergebnis zeigte. Die Grünen und die Grünliberale Partei verloren zusammen elf Sitze. Die sozialdemokratische SP konnte ihren 20-jährigen Abwärtstrend beenden und legte um 1,1 Prozentpunkte auf 18 Prozent zu. Sie ist weiterhin zweitstärkste Partei im Parlament. 

AfD-Vorbild SVP gewinnt Schweizer Wahl

Die SVP setzte im Wahlkampf erneut auf Angst und Verlustsorgen: Sie hetzt gegen Ausländer, warnt vor einer Annäherung an die EU und mancher Vertreter sieht sich in einem Krieg um die Bewahrung der schweizerischen Kultur. Die AfD sieht die SVP als Vorbild.

Die Mitte, die sich aus der CVP und einer kleineren Partei zusammenschloss, schaffte ein Plus von 0,8 Prozent und zog an der FDP vorbei, die 0,7 Prozentpunkte verlor. Die Mitte ist nun drittgrößte Partei.

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Die einstige christliche Partei CVP, die sich mit einer kleineren Partei zusammenschloss und seit 2021 Mitte heißt, schaffte ein Plus von 0,8 Prozent und zog an der liberalen FDP vorbei, die 0,7 Prozentpunkte verlor. Die Mitte hat jetzt 29, die FDP 28 Sitze.

Die Zugewinne der Mitte und Verluste der FDP haben Auswirkungen auf die Zusammensetzung der siebenköpfigen Regierung, dem Bundesrat. Traditionell sind die drei größten Parteien mit je zwei, die viertgrößte mit einem Minister vertreten. Die Mitte erhebt jedoch noch keinen Anspruch auf den zweiten FDP-Sitz.

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Schweizer Wählerschaft spaltet sich in zwei Lager

Auch die Sitze der zweiten Kammer, des Ständerats, wurden vergeben. Dort müssen 15 Kandidaten in eine zweite Wahlrunde im November. Von den 31 entschiedenen Sitzen holten die Mitte zehn, die FDP neun, die SP fünf, die SVP vier und die Grünen drei Sitze.

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Die Wahlergebnisse zeigen, dass sich die Schweizer Wählerschaft in zwei Lager spaltet. Auf der einen Seite steht die SVP, die mit ihrer populistischen und nationalistischen Rhetorik weiter an Zustimmung gewinnt. Auf der anderen Seite stehen die SP und die Mitte, die versuchen, mit einem progressiven und zukunftsorientierten Programm zu punkten.

Das Wahlergebnis wirft Fragen auf über die Zusammensetzung der siebenköpfigen Regierung, dem Bundesrat. Dort sind traditionell die drei größten Parteien mit je zwei, die viertgrößte mit einem Minister vertreten. Das sind aktuell je zwei Vertreter von SVP, SP und FDP und einer der Mitte. Die Mitte erhebt aber noch keinen Anspruch auf den zweiten FDP-Sitz, wie sie am Montag sagte. Traditionell müssen Verschiebungen in der Wählergunst bei zwei Abstimmungen erfolgen, ehe sie Einfluss auf den Bundesrat haben.

  • Verwendete Quellen:
  • dpa Nachrichtenagentur
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