Klimaschonender Kraftstoff
Ab sofort: Neuer Diesel-Kraftstoff HVO100 ist an Tankstellen verfügbar
- Aktualisiert: 31.05.2024
- 11:49 Uhr
- dpa
Ab sofort darf der klimaschonende HVO100-Diesel an den Tankstellen in Deutschland verkauft werden. Die dafür notwendige Verordnung wurde im Bundesgesetzblatt veröffentlicht.
In Deutschland sind laut Kraftfahrt-Bundesamt aktuell gut 14 Millionen Autos, Lastwagen und andere Fahrzeuge mit Dieselmotoren unterwegs. Der neue Kraftstoff aus wasserstoffbehandelten alten Pflanzenölen und Fettresten senkt den CO2-Ausstoß von Dieselfahrzeugen um rund 90 Prozent.
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Der neue Diesel ist ein wichtiger Beitrag zur CO2-Senkung
Der ADAC begrüßte die Freigabe des klimaschonenden Diesels als wichtigen Beitrag zur CO2-Senkung bei der Bestandsflotte. ADAC-Technikpräsident Karsten Schulze sagte, allein mit E-Autos ließen sich die Klimaziele nicht erreichen, es brauche auch klimafreundlichere Kraftstoffe für Bestandsfahrzeuge. Dafür sei HVO100 "ein weiterer, großer Schritt".
Der ADAC rechnet damit, dass der neue Sprit an den Tankstellen langsam schrittweise eingeführt wird. Der Preis je Liter dürfte bis zu 20 Cent über dem herkömmlichen B7-Diesel und damit etwa auf dem Niveau des sogenannten Premiumdiesels liegen.
Großes Potenzial in der Speditions- und Logistikbranche
Der Bundesverband Energie-Mittelstand (Uniti), bei dem 40 Prozent der Straßentankstellen organisiert sind, erwartet, dass HVO100 in der Anlaufphase für Flottenbetreiber besonders interessant ist: Damit können sie CO2-Vorgaben mit bestehenden Fahrzeugen leichter erreichen. Auch der Bundesverband freier Tankstellen (BfT) sieht großes Potenzial in der Speditions- und Logistikbranche: "Wir schätzen, dass 80 Prozent der HVO-Nutzung gewerblich sein wird."
ADAC-Technikpräsident Schulze sagte: "Jetzt sind die Hersteller gefordert, neue Fahrzeuge für die Verwendung von HVO100 auszulegen und ältere Modelle zu prüfen und für die Verwendung freizugeben." Autofahrer:innen erkennen die Freigabe meist am "XTL"-Symbol im Tankdeckel. Sonst hilft ein Blick in die Bedienungsanleitung oder die Rückfrage beim Händler.
Ist das eigene Auto kompatibel? Der Online-Check zeigt's
Je nach Hersteller sind manche Modelle schon seit Jahren freigegeben. Denn immerhin gibt es diesen Kraftstoff zum Beispiel bereits in Österreich, Dänemark oder den Niederlanden. Dann findet sich auch im Tankdeckel ein entsprechender Hinweis. Ansonsten kann man sich online schlaumachen. Bei der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) gibt es eine offizielle Freigabenliste, außerdem können Autofahrer direkt prüfen, ob ihr eigenes Fahrzeug kompatibel ist.