Laut neuer Studie
1,5 Grad bereits in sechs Jahren? Erderwärmung schreitet deutlich schneller voran
- Veröffentlicht: 30.10.2023
- 17:59 Uhr
- Max Strumberger
Laut einer neuen Studie einer internationalen Wissenschaftlergruppe ist es unwahrscheinlich, dass Menschen das im bahnbrechenden Pariser Abkommen von 2015 festgelegte niedrigere Temperaturziel erreichen. Das geht aus neuen Berechnungen hervor.
Das Wichtigste in Kürze
Das Klimaziel von 1,5 Grad Erderwärmung ist nur noch schwer einzuhalten.
Denn die Temperaturen steigen schneller, als ursprünglich erwartet.
Einer aktuellen Berechnung ist dafür weniger CO₂ nötig als zunächst berechnet.
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Im Pariser Klimaabkommen wurde 2015 das Ziel festgelegt, die globale Erwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius und idealerweise nicht mehr als 1,5 Grad Celsius im Vergleich zu den Durchschnittstemperaturen im späten 19. Jahrhundert zu begrenzen. Doch jetzt ist selbst dieses niedrigere Ziel schwer zu erreichen, wie aus einer aktuellen Studie hervorgeht
Die durchschnittliche Temperatur auf der Erde lag im letzten Jahrzehnt etwa 1,1 Grad Celsius über den vorindustriellen Temperaturen. Laut neuesten Berechnungen einer Forschungsgruppe um Robin Lamboll vom Imperial College London könnte die Marke von 1,5 Grad bereits in sechs Jahren erreicht werden, schreiben die Wissenschaftler im Fachjournal "Nature Climate Change". Den Berechnungen liegt der weltweite CO₂-Ausstoß von 2022 zugrunde.
Deutlich weniger CO₂.nötig
In den vergangenen Jahren haben Klimaforscher immer wieder anhand von Computermodellen und Berechnungen geschätzt, welche Menge an CO₂ zu einer Erwärmung von maximal 1,5 Grad führt. Im Sechsten Weltklimabericht von 2021 lag diese Schätzung bei 494 Milliarden Tonnen CO₂.
Bei ihrer Neuberechnung kamen Lamboll und Kollegen nun zu einer verbleibenden CO₂-Menge von nur noch 247 Milliarden Tonnen CO₂ - also der Hälfte der früheren Schätzung. Allerdings bezog sich im Weltklimabericht die Restmenge auf die Zeit ab Anfang 2020, während die aktuelle Studie Bezug auf die Zeit ab Anfang 2023 nimmt.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa