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131 Personen in Gewahrsam

125 Strafanzeigen nach Krawallen bei Eritrea-Festival in Gießen

  • Veröffentlicht: 10.07.2023
  • 10:36 Uhr
  • Anne Funk

Die Polizei hat nach den Ausschreitungen im Rahmen des Eritrea-Festivals in Gießen Bilanz gezogen. Mehr als hundertmal wurde Strafanzeige gegen an den Krawallen beteiligte Personen erstattet. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • In Gießen fand am Wochenende ein Eritrea-Festival statt, es kam zu Ausschreitungen beim Fest, aber auch in der Stadt.

  • Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz, zahlreiche Beamt:innen wurden verletzt.

  • Politik und Gewerkschaft der Polizei fordern nun Konsequenzen.

Nach den schweren Ausschreitungen am Wochenende beim umstrittenen Eritrea-Festival in Gießen hat die Polizei Bilanz gezogen. Bei dem viertägigen Einsatz waren bis Sonntagabend (9. Juli) 125 Strafanzeigen erstattet worden, wobei es fast ausschließlich um Landfriedensbruch gegangen war. 131 Personen wurden in Gewahrsam genommen, in mehr als  1.800 Fällen seien Personen kontrolliert oder ihre Identität festgestellt worden. In der Nacht zum Montag (10. Juli) sei es allerdings ruhig geblieben, teilte eine Polizeisprecherin am Montagmorgen mit, nachdem am Wochenende insgesamt 26 Polizist:innen verletzt worden waren. 

Bürgermeister fordert Aufarbeitung

Am Samstag (8. Juli) hatten Gegner:innen der Veranstaltung die Einsatzkräfte mit Steinen und Flaschen attackiert, auch Rauchbomben wurden gezündet. Personen hatten Absperrungen durchbrochen und versucht, auf das Festivalgelände zu gelangen. Die Polizei hatte Schlagstöcke und Pfefferspray eingesetzt. 

Der Oberbürgermeister von Gießen, Frank-Tilo Becher (SPD), forderte eine Aufarbeitung der Vorfälle. Auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) forderte die Politik zum Handeln auf. "Die Bundesregierung muss ihrem Koalitionsvertrag gerecht werden und Integrationspolitik auf Bundesebene neu angehen und mit den Ländern einen klaren Kurs finden", so der hessische GdP-Landesvorsitzende Jens Mohrherr. Über die massive Gewalt gegen die eingesetzten Polizist:innen sei er erschüttert. Es dürfe nun nicht einfach zur Tagesordnung übergegangen werden.

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Regierung Eritreas ignoriert Krawalle

Veranstaltet wurde das Festival vom Zentralrat der Eritreer in Deutschland, welcher wegen seiner Nähe zum Regime in dem afrikanischen Land als umstritten gilt. Präsident Isayas Afewerki regiert in einer Ein-Parteien-Diktatur das Land, Meinungs- und Pressefreiheit sind stark eingeschränkt, Menschenrechtsorganisationen berichten wiederholt von schweren Missständen.

In einer Mitteilung von Sonntag hatte die Regierung Eritreas mit Blick auf das Festival lediglich von einem bunten Fest mit Vorführungen und Kinderprogramm, ohne die Ausschreitungen mit einem Wort zu erwähnen. 

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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