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Meeres-Säugetier

Walross: Riesen-Robbe mit imposanten Stoßzähnen

  • Veröffentlicht: 04.01.2024
  • 16:08 Uhr
  • Claudia Frickel
Zwei männliche Walrosse im Wasser.
Zwei männliche Walrosse im Wasser.© IMAGO/imagebroker

Ein Walross kann bis zu zwei Tonnen auf die Waage bringen und bis zu einen Meter lange Stoßzähne haben. Trotzdem sind die Meeres-Giganten bedroht. Wir erklären dir, was Walrosse so besonders macht und woran du ihr Alter erkennst.

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Walross: Das Wichtigste zum Meeres-Säugetier

  • Das Walross ist eine Robben-Art, die nur in den kalten Meeren der Nordhalbkugel vorkommt, also in der Arktis

  • Meist halten sich Walrosse auf dem Treibeis auf. Dort tauchen sie im flachen Wasser des Ozeans, um Nahrung zu finden.

  • Die Raubtiere sind mit einer Länge von bis 3,5 Meter die zweitgrößten Robben der Welt, nach See-Elefanten. Ihr plumper Körper hat eine dicke, faltige Haut. 

  • Besonders auffällig sind ihre multifunktionalen Stoßzähne, die im Durchschnitt 50 Zentimeter messen. Die Hauer kommen sowohl bei Männchen als auch bei Weibchen vor.

  • Walrosse sind gesellig und tummeln sich am liebsten in großen Gruppen von mehreren hundert oder sogar tausend Tieren.

Alles zu Walrossen auf einen Blick

Eckdaten zum Walross, der größten Robbe der Arktis
Eckdaten zum Walross, der größten Robbe der Arktis© Galileo
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Der Walross-Steckbrief

Wissenschaftlicher Name: Odobenus rosmarus

Ordnung: Raubtiere

Familie: Walrosse

Lebensraum: arktische Regionen von Russland, Kanada, Grönland, Spitzbergen

Größe: bis 3,5 Meter 

Farbe: rotbraun bis gelblich-braun

Lebenserwartung: 40 Jahre

Nahrung: Muscheln, Schnecken, Krebstiere, Tintenfische, Seegurken, Würmer und Fische 

Feinde: Menschen, Eisbären, Orcas

Verhalten: tagaktiv

Aktueller Bestand: gefährdet

Eine Walross-Kolonie in Alaska. Die Tiere halten sich gern in Gruppen auf.
Eine Walross-Kolonie in Alaska. Die Tiere halten sich gern in Gruppen auf.© IMAGO/imagebroker

Diese Walross-Arten gibt es

  • Walrosse sind Säugetiere, die im Meer und auf dem Eis leben. Sie sind die einzige Art der gleichnamigen Familie. 
  • Diese wiederum ist eine von drei Familien der Robben. Die beiden anderen sind Hundsrobben (zum Beispiel Seehunde und Kegelrobben) und Ohrenrobben (zum Beispiel Seelöwen).
  • Es gibt zwei Arten der Säugetiere: das Atlantische und das Pazifische Walross. Manchmal wird das Laptewsee-Walross als dritte Art dazugezählt.
  • Die Pazifischen Walrosse sind mit 200.000 Tieren die weitaus größte Gruppe. Die Gruppe der Atlantischen Walrosse umfasst 20.000 Exemplare, dazu kommen 10.000 Laptewsee-Walrosse.
  • Der wissenschaftliche Name von Walrossen, Odobenus rosmarus, heißt übersetzt „Zahn-gehendes Seepferd".
Kopf und Augen von Walrossen sind klein.
Kopf und Augen von Walrossen sind klein.© Image Images / blickwinkel
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Größe, Gewicht und Farbe: So sehen Walrosse aus

  • Walross-Bullen können bis 3,5 Meter lang werden und wiegen bis zwei Tonnen. Die Walross-Kühe messen maximal drei Meter und können 800 Kilogramm auf die Waage bringen.
  • Typisch für die Tiere ist neben den Stoßzähnen der borstige Bart. Er besteht aus bis zu 450 Tasthaaren. Der Kopf ist klein und wirkt eckig, die Augen sind winzig und die Ohren nicht sichtbar. 
  • Walrosse sehen auf den ersten Blick kahl aus. Tatsächlich aber besitzen sie ein kurzes, stoppeliges Fell. Ihre faltige Haut ist bis zu zehn Zentimeter dick. Zum Vergleich: Bei Menschen sind es gerade mal ein bis zwei Millimeter.
  • Unter der Walross-Haut befindet sich eine bis zu 15 Zentimeter dicke Schicht aus Fett. Der sogenannte Blubber isoliert und schützt die Tiere vor Kälte.
  • Wenn sie auf die Welt kommen, sind Walrosse rotbraun gefärbt. Mit zunehmendem Alter wird ihre Farbe immer blasser und sieht schließlich gelblich-braun aus. Du kannst also an der Tönung der Haut abschätzen, ob ein Tier älter oder jünger ist. 

Saatgutbank Spitzbergen: Tresor in der Arktis

Saatgutbank Spitzbergen: Tresor in der Arktis

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Lebensraum: Wo ist das Walross daheim?

Hier kommt das Walross vor
Hier kommt das Walross vor© Galileo

🌎 Walrosse leben nahe der Küsten oder auf dem Treibeis auf der nördlichen Halbkugel der Erde. Sie sind im Nordpolarmeer sowie im nördlichen Atlantik und im nördlichen Pazifik daheim.

🌊 Die großen Tiere befinden sich in der Regel in flachen Küstenregionen. Im Winter ziehen sie in südlichere Gebiete, um nicht vom Packeis eingeschlossen zu werden. Die Polarzonen verlassen sie aber in der Regel nicht.

🧭 Die Tiere leben in vier voneinander getrennten Populationen: Arktische Walrosse teilen sich in eine östliche und westliche Gemeinschaft auf. Erstere leben an der Ostküste Grönlands sowie zwischen Spitzbergen und Sibirien. Letztere hausen zwischen der Hudson Bay Kanadas und der Westküste Grönlands.

🗺 Pazifische Walrosse sind meist zwischen Alaska und Russland zu Hause. Das Laptewsee-Walross wohnt an der Nordküste Sibiriens.

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Walross-Stoßzähne: Wofür sind die Hauer da?

🦷 Ein Walross erkennst du sofort an seinen charakteristischen Stoßzähnen. Dabei handelt es sich um lange Eckzähne, die durch die Lippe brechen – ähnlich wie beim Horn des Narwals. Sie wachsen das ganze Leben lang weiter.

📏 Die Walross-Hauer sind im Durchschnitt 50 Zentimeter lang, können aber auch bis 100 Zentimeter messen. Bei Weibchen sind die Zähne etwas kürzer und stärker gekrümmt.

👶 Jungtiere besitzen noch keine Stoßzähne: Diese brechen erst nach sechs bis acht Monaten durch. Sichtbar werden sie nach anderthalb Jahren.

⚔ Die Hauer haben verschiedene Funktionen. Männchen nutzen sie, um gegen Konkurrenten zu kämpfen, wenn es um die Gunst der Weibchen geht. Dominante Tiere beider Geschlechter brauchen die Zähne nur vorzuzeigen, um bessere Ruheplätze zu ergattern. Obendrein wehren Walrosse damit Feinde ab.

🧊 Mit den langen Zähnen können die Tiere außerdem Eis durchstoßen – sogar, wenn dieses 20 Zentimeter dick ist. Mithilfe der Zähne ziehen sich Walrosse zusätzlich über das Eis und aus dem Wasser, oder sie stützen den Kopf auf.

Mit seinen Stoßzähnen erledigt ein Walross mehrere Aufgaben.
Mit seinen Stoßzähnen erledigt ein Walross mehrere Aufgaben.© imago images/imagebroker
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Verhalten und Lebensweise: Wie verbringen Walrosse ihre Tage?

Walrosse schließen sich zu großen Herden mit hunderten oder tausenden Artgenossen zusammen. Außerhalb der Paarungszeit sind die Gruppen in der Regel nach Geschlechtern getrennt.

Innerhalb der Gemeinschaft herrscht eine feste Rangordnung vor. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Größe des Körpers und der Stoßzähne.

Die Tiere kommunizieren über eine Vielzahl von Lauten, so wie Grunzen, Brüllen oder Kreischen. Das ist manchmal noch in 1,5 Kilometer Entfernung zu hören.

Walrosse liegen oft dicht zusammen oder aufeinander und reiben ihre Körper. Wahrscheinlich entfernen sie damit Parasiten. Sie sind tagaktiv und ruhen sich nachts aus.

Den Säugetieren machen 30 Minuten unter Wasser in einer Tiefe bis 90 Meter nichts aus. Kürzere Tauchgänge bis 500 Meter sind ebenfalls kein Problem.

Obwohl der Körper der Tiere so plump ist, gehen sie mit ihren vier sehr beweglichen Flossen an Land wie ein Hund, und das ziemlich schnell – ungefähr so flott, wie ein Mensch rennt. Unter Wasser schaffen sie ein Tempo von 35 Kilometern pro Stunde.

Walrosse liegen häufig eng nebeneinander – oder sogar aufeinander.
Walrosse liegen häufig eng nebeneinander – oder sogar aufeinander.© imago images/alimdi

Die Nahrung von Walrossen: Was fressen die Säuger?

💧 Walrosse gehen unter Wasser auf die Jagd und fressen auch dort.

🐚 Die Leibspeise der Raubtiere sind Muscheln. Obendrein nehmen sie Krebstiere wie Garnelen und Krabben, Schnecken, Tintenfische, Seegurken und Würmer zu sich. Dazu kommen Fische.

🧔 Auf dem Meeresboden suchen Walrosse mit ihren sensiblen Tasthaaren am Bart nach Beute. Zudem wühlen sie den Untergrund mit ihrer rechten Flosse und ihrer Schnauze auf, um Nahrung zu finden. Warum die linke Flosse seltener zum Einsatz kommt, ist unklar.

👅 Walrosse saugen das Fleisch aus Muscheln, indem sie die Lippen auf die Öffnung pressen. Dann ziehen sie blitzschnell die Zunge zurück, um ein Vakuum zu erzeugen.

🍽 Die Vielfraße können mehr als 50 Kilogramm Nahrung zu sich nehmen. Bei einem einzigen Tauchgang mampfen sie bis zu 6.000 Muscheln und Krabben.

Diese Töne kann ein Walross von sich geben

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Wie Walrosse sich fortpflanzen

🦷 Walrosse paaren sich wahrscheinlich im Wasser. Das passiert zwischen Januar und März. Zuvor werben die Bullen mit Zähneklappern und Pfiffen um die Kühe. Diese Laute erzeugen sie durch Luftsäcke in ihrem Rachen. 

🥚 Nach der Befruchtung bleibt das Ei vier bis fünf Monate im Mutterleib, ohne sich zu entwickeln. Danach beginnt die eigentliche Tragezeit, die elf Monate lang dauert.

👶 Die Geburt eines Walross-Babys findet zwischen April und Juni des übernächsten Jahres statt. Die Mutter entfernt sich dazu von der Herde. Es kommt überwiegend nur ein Junges zur Welt. Dadurch haben die Tiere eine sehr niedrige Fortpflanzungsrate.

🏊 Ein Baby ist bei der Geburt einen Meter lang und wiegt um die 50 Kilogramm. Es kann gleich schwimmen, reitet aber oft auf dem Rücken der Mutter.

🍼 Die Mutter säugt das Junge ein Jahr lang mit ihrer Milch. Die Kleinen bleiben trotzdem insgesamt bis zu fünf Jahre bei ihr.

📆 Walross-Kühe sind im Durchschnitt nach sechs Jahren geschlechtsreif, die Bullen mit neun Jahren. Erst mit 15 Jahren können sich die Männchen gegen Artgenossen behaupten und paaren. Die Tiere können bis zu 40 Jahre alt werden.

Eine Walross-Kuh mit ihrem Baby im Zoo.
Eine Walross-Kuh mit ihrem Baby im Zoo.© imago images / Future Image

Wer sind die Feinde von Walrossen?

  • Weil Walrosse so groß sind und lange Stoßzähne besitzen, haben sie kaum natürliche Feinde, die sie fürchten müssen.
  • Eisbären und Orcas machen zwar Jagd auf die Tiere, konzentrieren sich aber auf Walross-Junge sowie alte und kranke Exemplare.
  • Der größte Feind der Robben-Art ist der Mensch. Im 18. und 19. Jahrhundert wurden Walrosse im Atlantik beinahe ausgerottet – hauptsächlich wegen ihres Fleischs, der Stoßzähne und der Haut.
  • Indigene Völker töteten Walrosse zwar ebenfalls, aber nur in kleinen Mengen. Die Tiere spielten zudem eine wichtige Rolle in der Mythologie. Erst die weißen Jäger:innen wurden den Säugern zum Verhängnis. Heute dürfen nur Ureinwohner:innen Walrosse in geringen Stückzahlen erlegen.
  • Der IUCN stuft Walrosse als "bedroht" ein. Besonders die Gruppen im Atlantik sind gefährdet. Die Verschmutzung des Meeres, etwa durch Ölunglücke, sowie die Erderwärmung durch den Klimawandel machen den Tieren zu schaffen.
Ein Walross taucht im Wasser.
Ein Walross taucht im Wasser.© imago images/Ardea

Die häufigsten Fragen zu Walrossen

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