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Heißgetränk

Wachmacher: Ist Mate-Tee eigentlich gesund?

  • Aktualisiert: 22.01.2024
  • 04:19 Uhr
  • Julia Wolfer
Mate-Tee ist in Südamerika ein beliebtes und traditionelles Getränk.
Mate-Tee ist in Südamerika ein beliebtes und traditionelles Getränk.© Ildi Papp

Mate-Tee soll gesund wie Tee sein, belebend wie Kaffee und befriedigend wie Schokolade. Aber ist Mate-Tee wirklich so ein Wundergetränk? Alles, was du zu der Pflanze und ihrer Wirkung wissen musst.

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Wie gesund ist Mate? Das Wichtigste zum Thema

  • Mate-Tee ist ein traditionelles Aufgussgetränk aus Südamerika, das aus dem dort heimischen Matestrauch Ilex paraguariensis hergestellt wird.

  • Dem Tee werden eine Vielzahl positiver Eigenschaften zugeschrieben: Er soll wach machen, beim Abnehmen helfen und Falten vorbeugen. Viele der Effekte sind aber nicht ausreichend belegt.

  • Mate-Tee steht immer wieder im Verdacht, krebserregend zu sein. Ein eindeutiger Nachweis fehlt bislang. Möglicherweise beruht der Zusammenhang auf der hohen Trinktemperatur von Mate.

  • Eine offiziell empfohlene Maximaldosis gibt es nicht. Aufgrund von möglichen Nebenwirkungen sollte Mate-Tee aber nicht zu häufig und nicht zu hoch konzentriert getrunken werden.

Was ist Mate-Tee genau?

Mate oder Mate-Tee ist ein Aufgussgetränk, das aus dem südamerikanischen Matestrauch (Ilex paraguariensis) zubereitet wird. Dafür werden je nach Sorte Blätter, Blatt- und Blütenstiele getrocknet, gemahlen und manchmal geröstet und anschließend mit heißem Wasser aufgegossen.

Schon die Ureinwohner Südamerikas sollen das grünliche Getränk zubereitet haben. Bis heute gilt es in Argentinien und Uruguay als Nationalgetränk.

Heute wird auch das grünliche Aufgussgetränk selbst als Mate bezeichnet. Ursprünglich wurde nur das traditionelle Trinkgefäß – die Kalebasse, ein ausgehöhlter Flaschenkürbis - Mate genannt. Aus der Kalebasse wird Mate typischerweise durch einen Trinklöffel (Bombilla) aus Edelstahl geschlürft.

Das Aroma von Mate-Tee wird als bitter, rauchig-erdig und süß-säuerlich beschrieben und mit dem Geschmack verwelkter Blätter verglichen. Je nach Sorte kann der Geschmack jedoch variieren.

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So gesund soll Mate sein: Die Wirkung des Tees

Inzwischen hat es Mate als Bestandteil von Energydrinks und Erfrischungsgetränken auch bei uns zu wachsender Beliebtheit gebracht. Dem Tee werden eine Vielzahl positiver Eigenschaften zugeschrieben. So soll er:

  • wach machen,
  • die Leistung steigern,
  • die Konzentration fördern,
  • den Appetit zügeln,
  • den Fettstoffwechsel ankurbeln,
  • Cholesterinwerte verbessern und
  • Falten vorbeugen.
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Mate als Wachmacher

Dass Mate belebend wirkt und munter macht, liegt am hohen Koffein-Gehalt. Deshalb ist Mate oftmals auch Bestandteil von Energydrinks. Wie hoch der Koffeingehalt von Mate-Tee ist, hängt von der Zubereitungsart ab und schwankt zwischen 35 und 80 Milligramm pro Tasse Tee. Zum Vergleich: Eine Tasse Filterkaffee enthält 80 bis 120 Milligramm Koffein. 

Außerdem stecken in den Mate-Blättern die Stoffe Theobromin und Theophyllin, die eine ähnlich stimulierende Wirkung auf das Nervensystem haben. Durch diese beiden Stoffe soll die belebende Wirkung von Mate allmählicher einsetzt als bei Kaffee und länger anhalten.

Mate als Abnehmmittel

Auch viele Abnehmwillige schwören auf Mate, denn das Getränk soll das Hungergefühl dämpfen und die Fettverbrennung fördern. Wissenschaftler:innen der Universität Freiburg in der Schweiz fanden 2018 in einer Studie tatsächlich Hinweise darauf, dass kalter Mate-Tee den Stoffwechsel ankurbelt und so die Fettverbrennung anregen kann. 

Es sind jedoch weitere Studien nötig, um die Wirksamkeit von Mate als Abnehmmittel tatsächlich zu bestätigen. Die Auswirkungen auf das Gewicht dürften im Vergleich zu Sport und gesunder Ernährung allerdings gering sein. Auch als Bestandteil von Energydrinks und Limonaden dürfte sich Mate aufgrund des hinzugefügten Zuckers nicht positiv auf das Gewicht auswirken.

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Mate als Cholesterin-Senker

2012 wurde in einer Studie gezeigt, dass Mate-Tee den Cholesterin-Spiegel senken und das Verhältnis von gutem und schlechtem Cholesterin verbessern kann. Demnach könnte sich Mate-Tee positiv auf die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems auswirken, denn hohe Cholesterinwerte erhöhen das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle. Allerdings basiert die Studie auf Tierversuchen und ist daher nur bedingt auf Menschen übertragbar. 

Mate als Falten-Killer

Mate-Tee enthält viele Vitamine und Mineralstoffe. Unter anderem die Vitamine A und C gelten als Antioxidantien, die den Körper vor freien Radikalen schützen. Sie sollen damit auch der Entstehung von Falten vorbeugen.

Mangels Studien konnte diese Wirkung aber bislang nicht wissenschaftlich bestätigt werden. Anträge für Angaben zu einer antioxidativen und zellschützenden Wirkung hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA nach Angaben der Verbraucherzentrale abgelehnt. 

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Ist Mate-Tee krebserregend?

1991 wurde Mate-Tee von der internationalen WHO-Agentur für Krebsforschung (IARC) als "wahrscheinlich krebserregend" eingestuft. Demnach soll Mate-Tee das Risiko für Speiseröhrenkrebs erhöhen. 

Unklar ist, ob der Zusammenhang auf den enthaltenen polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAKs) oder der hohen Trinktemperatur von Mate-Tee beruht. In anderen Studien wurde gezeigt, dass heißer Tee oder Kaffee - unabhängig von der Sorte - das Risiko für Speiseröhrenkrebs erhöhen kann. Eine umfassende Studie, die einen klaren Zusammenhang zwischen Mate und einem erhöhten Krebsrisiko nachweist, gibt es bislang nicht.

Im Kontrast dazu steht auch eine Studie der Universität Illinois. Die Wissenschaftler:innen fanden 2012 Hinweise darauf, dass die Inhaltsstoffe des Mate-Tees im Reagenzglas das Wachstum von Krebszellen im Dickdarm hemmen könnten. 

Die Datenlage zu Mate und Krebsrisiko ist also nicht ganz eindeutig. In Maßen - und nicht zu heiß - genossen, sollte Mate-Tee jedoch sicher sein.

Worauf sollte ich beim Trinken von Mate-Tee achten?

 ⚠️ Eine empfohlene Maximaldosis pro Tag, die für jeden Menschen geeignet ist, gibt es nicht. Manche Menschen reagieren empfindlicher als andere. Überdosiert kann Mate-Tee Sodbrennen, Unruhe, Angstzustände und Herzrasen auslösen.

😴 Den Tee oder andere Mate-haltige Getränke solltest du besser nicht abends trinken: Durch den Koffein-Gehalt kann es sonst zu Schlafstörungen kommen.

⚖️ Wer auf Mate als Appetitzügler setzen will, sollte den Tee eine Stunde vor dem Essen trinken. Das soll das Hungergefühl reduzieren und so die Kalorienaufnahme reduzieren. Ein großes Glas Wasser vor dem Essen hat allerdings ebenfalls einen sättigenden Effekt.

🌡️ Mate-Tee sollte nicht zu heiß getrunken werden, da Forscher:innen einen Zusammenhang zwischen einer hohen Temperatur von Getränken wie Tee und Kaffee und Speiseröhrenkrebs festgestellt haben. 

⚠️ Grüner, ungeräucherter Mate-Tee gilt als gesünder. Das Verbrauchermagazin Ökotest stellte 2017 fest, dass viele Mate-Produkte teils massiv mit Anthrachinon belastet sind. Das Pflanzenschutzmittel wird als potenziell krebserregend eingestuft. In der EU ist es seit 2009 verboten, doch auch im Jahr 2023 wurden laut europäischem Schnellwarnsystem RASFF Anthrachinon-belastete Mate-Produkte aus dem Verkehr gezogen. Laut Ökotest können sowohl das Räuchern als auch das Rösten die Anthrachinon-Belastung des Tees erhöhen.

Wer sollte keinen Mate-Tee trinken?

Bei Personen, die empfindlich auf Koffein reagieren, kann Mate Unruhe und Magenschmerzen auslösen - ähnlich wie zu viel Kaffee.

In folgenden Fällen sollte auf Mate-Tee verzichtet werden:

  • Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür,
  • Bluthochdruck,
  • Herzrhythmusstörungen und
  • Schilddrüsenüberfunktion.

Aufgrund des Koffein-Gehalts sollten auch Schwangere, Stillende, Kinder und Jugendliche keinen Mate-Tee trinken.

❗Wenn du Medikamenten einnimmst - zum Beispiel gegen Depression, Herzrhythmusstörungen oder Asthma - solltest du mit Mate-Tee vorsichtig sein. Frage vorher besser eine Ärztin oder deinem Arzt, ob es zu Wechselwirkungen kommen kann.

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Welche Mate-Sorten gibt es und wie schmecken sie?

Mate-Tees werden auf unterschiedliche Weisen hergestellt. Dadurch entstehen verschiedene Sorten, die sich in Aussehen und Geschmack unterscheiden.

Geräucherter oder grüner Mate-Tee

Oftmals werden Mate-Blätter nach der Trocknung in einer Drahttrommel über dem Feuer geröstet. Dadurch bekommen sie ein herbes Röstaroma. Auch der Koffein-Gehalt steigt durch das Verfahren.

Für grünen Mate-Tee werden die Blätter fermentiert und anschließend getrocknet. Der Geschmack gilt als klarer und intensiver.

Fein oder grob gemahlen

Es gibt fein gemahlene, fast pulvrige Mate und gröbere Mate. Dieses Mate-Pulver wird vor allem in Uruguay konsumiert. Die gröberen Mate-Tees sind vor allem in Argentinien und Paraguay verbreitet.

Bei den gröberen Sorten unterscheidet man zwischen:

  • Con Palo (mit Stielstückchen des Mate-Strauchs) und
  • Sin Palo (ohne Stielstückchen).

Con Palo ist in Argentinien und Paraguay die beliebtere Sorte. Sie gilt als weniger intensiv und schmeckt leicht süßlich. In manchen Regionen wird der Tee auch aromatisiert, zum Beispiel mit Orangen- oder Zitrusschalen, Zimt oder Pfefferminz. 

So bereitest du Mate-Tee zu

  • Fülle einen gehäufter Teelöffel Mate-Tee in eine Tasse oder Kalebasse. 
  • Du kannst die Menge auch variieren - je mehr du hinzufügst, desto stärker wird der Mate-Tee.
  • Gieße etwas kaltes Wasser hinzu und lasse den Tee rund zwei Minuten ziehen.
  • Fülle das Trinkgefäß bis zur Hälfte mit heißem Wasser (80 Grad) und stelle den Trinklöffel (Bombilla) schräg in den Becher, sodass das Sieb des Löffels am Boden mit Mate-Tee bedeckt ist.
  • Jetzt wird der Becher weiter mit heißem Wasser aufgefüllt, bis er fast voll ist.
  • Je nach Geschmack kann der Tee mit Zucker, Honig oder Milch verfeinert werden.
  • Der Tee wird durch den Trinklöffel getrunken. Danach kann der Tee mit bis zu zehn Mal erneut mit heißem Wasser aufgegossen werden - so lange, bis der Geschmack zu schwach wird.

Mate-Tee kannst du in Apotheken, Drogerien, Tee-Fachgeschäften oder im Online-Handel kaufen. Die Preise unterscheiden sich je nach Sorte.

Häufige Fragen zu Mate-Tee

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