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Superhelden Algen: Klima-Retter, Superfood und wertvoller Rohstoff

  • Veröffentlicht: 15.01.2023
  • 07:45 Uhr
  • Carina Neumann-Mahlkau

Ob dichte Seetang-Wälder aus essbaren Braunalgen oder winziges Phyto-Plankton - jeden zweiten Atemzug verdanken wir den Algen! Von unterschätzten Klima-Helden und Superfood aus dem Ozean.

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Das Wichtigste zum Thema Algen

  • Algen sehen unscheinbar aus, stecken aber voller Überraschungen. So sind sie zum Beispiel weder Pflanzen noch Tiere, sondern eine eigene Art uralter, pflanzenartiger Lebewesen.

  • Ob in Pfützen, Süßwasser-Seen, dem Meer oder sogar unseren Badezimmern - Algen bevölkern den ganzen Globus und bilden mit geschätzt 400.000 verschiedenen Arten, die meisten davon unentdeckt, eine gigantische Großfamilie.

  • Von "Mikroalgen" wie mikroskopisch kleinem Phyto-Plankton bis zu 60 Meter hohen "Makroalgen" wie dem Seetang nehmen Algen die unterschiedlichsten Formen und Farben an.

  • Als Phyto-Plankton produzieren Algen sogar mehr Sauerstoff als alle Regenwälder der Erde zusammen - die grüne Lunge der Erde befindet sich also auch im Meer. Erfahre hier, was Algen noch zu Helden macht.

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Braunalgen, Blaualgen und Co.: (essbare) Algen-Arten rund um die Welt

Superhelden Algen: Klima-Retter, Superfood und wertvoller Rohstoff

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Es werde Licht - auch das sind Algen! Hinter dem Natur-Phänomen Meeresleuchten steckt winziges Leuchtplankton. Nach Berührungsreizen entsenden unzählige Einzeller Licht und lassen die Ozeane nachts erstrahlen - Stichwort Biolumniszenz.
© Getty Images

Es werde Licht - auch das sind Algen! Hinter dem Natur-Phänomen Meeresleuchten steckt winziges Leuchtplankton. Nach Berührungsreizen entsenden unzählige Einzeller Licht und lassen die Ozeane nachts erstrahlen - Stichwort Biolumniszenz.

Willkommen im Wald der Meere. Makroalgen wie diese hochgewachsenen Braunalgen bilden dichte Kelpwälder in den Uferzonen der Meere. Die nährstoffreichen Algen stehen in asiatischen Ländern bereits seit Langem auf der Speisekarte.
© Getty Images

Willkommen im Wald der Meere. Makroalgen wie diese hochgewachsenen Braunalgen bilden dichte Kelpwälder in den Uferzonen der Meere. Die nährstoffreichen Algen stehen in asiatischen Ländern bereits seit Langem auf der Speisekarte.

Rotalgen kennen wir unter anderem als Nori-Blätter beim Sushi. Sie enthalten unter anderem gesunde Carotinoide und werden als Nahrungsergänzungsmittel und in der Kosmetik verwendet.
© Getty Images

Rotalgen kennen wir unter anderem als Nori-Blätter beim Sushi. Sie enthalten unter anderem gesunde Carotinoide und werden als Nahrungsergänzungsmittel und in der Kosmetik verwendet.

Blaualgen in Seen und Flüssen machten in den vergangenen Jahren häufig schlechte Schlagzeilen. Durch Trockenheit, Hitze und Überdüngung vermehren sie sich übermäßig und können zur Plage in werden, wie hier in der Nahe-Rhein-Flussmündung. Ein Blaualgen-Bad kann gesundheitsschädigend sein, deshalb werden Gewässer bei einer Algenblüte oft zeitweise gesperrt. Blaualgen haben aber auch positive Eigenschaften, zum Beispiel als vita
© picture alliance / Zoonar | Jürgen Wackenhut

Blaualgen in Seen und Flüssen machten in den vergangenen Jahren häufig schlechte Schlagzeilen. Durch Trockenheit, Hitze und Überdüngung vermehren sie sich übermäßig und können zur Plage in werden, wie hier in der Nahe-Rhein-Flussmündung. Ein Blaualgen-Bad kann gesundheitsschädigend sein, deshalb werden Gewässer bei einer Algenblüte oft zeitweise gesperrt. Blaualgen haben aber auch positive Eigenschaften, zum Beispiel als vita

Was hat ein Blauwal mit Algen zu tun? Bartenwale ernähren sich hauptsächlich von Krill, also von kleinen umherschwebenden und sehr eisenhaltigen Krebstierchen, die zum Zooplankton gehören. Mit ihren Ausscheidungen "düngen" die Wale die Meere, denn ihr Kot dient dem Phytoplankton, also den Mikroalgen, als Nahrung. Der Krill wiederum ernährt sich vom Phytoplankton, und so schließt sich der Kreis.
© Getty Images

Was hat ein Blauwal mit Algen zu tun? Bartenwale ernähren sich hauptsächlich von Krill, also von kleinen umherschwebenden und sehr eisenhaltigen Krebstierchen, die zum Zooplankton gehören. Mit ihren Ausscheidungen "düngen" die Wale die Meere, denn ihr Kot dient dem Phytoplankton, also den Mikroalgen, als Nahrung. Der Krill wiederum ernährt sich vom Phytoplankton, und so schließt sich der Kreis.

Warum sind Algen so wichtig für unseren Planeten, Dr. Laurie Carol Hofmann?

👩🏻‍🔬 Dr. Laurie Carol Hofmann forscht am Alfred-Wegener-Institut und ist Expertin für Algen. Sie sagt:

💬 Im marinen Ökosystem haben Algen eine ganz besonders wichtige Aufgabe: Sie reinigen die Meere, wie eine Art Lunge und Leber in einem.

💬 Sie verstoffwechseln sowohl Nährstoffe als auch Schadstoffe, die in die Meere sickern. Sie filtern zum Beispiel das Klimagas CO2 und giftige Schwermetalle aus dem Wasser und verschließen es in Form von Biomasse.

💬 Maritime Algen bilden fast 50 Prozent des atmosphärischen Sauerstoffs durch sauerstoffhaltige Photosynthese, wodurch die sie auch einen großen Teil des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) aufnehmen.

💬 Sie sind natürlich auch eine äußerst wichtige Nahrungsquelle für Wasserorganismen, und die großen Makroalgen bieten darüber hinaus Lebensraum und Schutz und dienen dem Küstenschutz.

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Galileo vom 4. Februar 2022

Wie leuchtende Algentörtchen die Welt verbessern

In Moosinning bei München haben wir ein ganz besonderes Tortengeschäft gefunden. Denn hier werden leuchtende Algentörtchen hergestellt, die nicht nur sehr gut schmecken sollen, sondern sogar die Welt retten können. Wie genau das funktioniert, haben die Inhaber des Geschäfts mit uns geteilt.

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  • 06:06 Min
  • Ab 12

Rohstoff der Zukunft: Wie können uns Algen nutzen?

👩🏻‍🔬 Laut Dr. Laurie Carol Hofmann haben Algen viel Potenzial für die Zukunft und werden weltweit bereits in vielen Branchen eingesetzt.

💸 Der erwartete Nettowert der in der Aquakultur produzierten Makroalgen beträgt im Jahr 2023 Schätzungen zufolge knapp 20 Milliarden Euro.

🌍 Algen kommen laut Dr. Hofmann bereits als Lebensmittel, Kosmetika, Pharmazeutika, Tierfutter, Düngemittel, umweltfreundliche Verpackung und für mehr Nachhaltigkeit in der blauen, also marinen, Wirtschaft, zum Einsatz.

💊 Für die Medizin könnte sich die "antibakterielle, antivirale und antitumorale Eigenschaften" einiger Arten bewähren.

🐄 In jüngster Zeit wurde laut der Expertin nachgewiesen, dass Algen im Futter die Methanproduktion bei Kühen verringern.

🌊 Makroalgen könnten zukünftig auch als "langfristige CO2-Senke zur Speicherung von Kohlenstoff" in der Tiefsee zum Einsatz kommen. Die Forschung hierzu läuft.

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Essbare Algen: Diese sind am gesündesten?

Algen sind in der Lage, die zwei bedeutendsten Vertreter der Omega-3-Fettsäuren zu bilden: EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure). Fisch und Meeresfrüchte gelten deshalb als so gesund, weil sie diese Fettsäuren über Algen aufnehmen - der Primärquelle dieser Nährstoffe.

Daneben sind die kalorienarmen Algen eine wertvolle Quelle für Jod, wichtige Vitamine, Mineralien wie Magnesium, Calcium und Eisen, Antioxidantien und Ballaststoffe.

Als besonders gesunde Arten gelten beispielsweise Dulse-Rotalgen, Kombu, Spirulina, Chlorella, Wakame und Irisches Moos.

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FAQ zum Thema Algen

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