Ankündigung weiterer Angriffe auf Ostukraine
Putin droht Kiew - und kündigt weitere Angriffe an
- Veröffentlicht: 16.09.2022
- 19:16 Uhr
- dpa
Der russische Präsident Wladimir Putin hat trotz schwerer Verluste seiner Armee in der Ukraine weitere Angriffe auf den Osten des Landes angekündigt.
DAS WICHTIGSE IN KÜRZE:
- Wladimir Putin hat weitere Angriffe auf die Ostukraine angekündigt.
- Der russische Präsident warf Kiew unter anderem Anschlagsversuche auf russische Atomkraftwerke vor.
- Russlands Armee hatte zuletzt schwere Niederlagen in der Ukraine hinnehmen müssen.
Die schweren Niederlagen seiner Armee im Gebiet Charkiw scheinen Russlands Präsident Wladimir Putin nicht einzuschüchtern: Nun hat Putin weitere Angriffe auf ostukrainische Gebiete angekündigt. "Unsere Offensivoperationen im Donbass werden nicht ausgesetzt, sie gehen in geringem Tempo voran", sagte Putin am Freitagabend bei einer Pressekonferenz zum Abschluss eines Gipfels der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) im zentralasiatischen Usbekistan. "Die russische Armee nimmt immer neue Gebiete ein", behauptete Putin zudem.
Aufgrund des Drucks ukrainischer Gegenoffensiven hatten Russlands Streitkräfte sich am vergangenen Wochenende aus dem ostukrainischen Gebiet Charkiw fast vollständig zurückgezogen.
Putin: Vorwürfe und Drohungen gegen Kiew
Im usbekischen Samarkand äußerte sich Putin nun erstmals selbst zu den Erfolgen der ukrainischen Gegner: "Die Kiewer Führung hat erklärt, dass sie eine aktive Gegenoffensive begonnen hat und durchführt", so Putin. "Nun, schauen wir, wie diese sich entwickeln wird und womit sie endet."
Der Kremlchef warf der Ukraine zudem Anschlagsversuche gegen russische Atomkraftwerke vor - und sprach eine Drohung aus: "Falls sie letztendlich nicht verstehen, dass solche Methoden inakzeptabel sind, wird es eine Antwort geben." Bisher habe es Gegenschläge als Verwarnung gegeben. Wenn sich die Lage nicht ändere, werde die Antwort "härter" ausfallen.
Darüber hinaus sagte Putin: "Ich mache Sie darauf aufmerksam, dass wir nicht mit der gesamten Armee kämpfen. Wir kämpfen nur mit einem Teil der russischen Armee, mit den Vertragssoldaten." Insbesondere seit dem Rückzug aus Charkiw sind in putinnahen Kreisen Forderungen laut nach einer Generalmobilmachung im Land laut geworden. Bislang aber hieß es aus dem Kreml, wo weiter nur von einer "militärischen Spezial-Operation" in der Ukraine die Rede ist, dass dies derzeit nicht geplant sei.