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TV-Serie

"The Mentalist": Arbeiten Gedankenkünstler wirklich für die Polizei?

  • Veröffentlicht: 31.07.2024
  • 07:00 Uhr
  • Sven Hasselberg
Scharfer Verstand:  Der Mentalist Patrick Jane versteht es vor allem, sein Gegenüber einzuwickeln. Er versetzt Menschen in eine angenehme, vertrauensvolle Wohlfühlatmosphäre, damit sie ihm Geheimnisse preisgeben und sich verraten. Er greift sie aber manchmal auch mit Verbalattacken an, suggeriert Verdächtigen, er wisse mehr über sie, und beobachtet ihre Reaktion.
Scharfer Verstand: Der Mentalist Patrick Jane versteht es vor allem, sein Gegenüber einzuwickeln. Er versetzt Menschen in eine angenehme, vertrauensvolle Wohlfühlatmosphäre, damit sie ihm Geheimnisse preisgeben und sich verraten. Er greift sie aber manchmal auch mit Verbalattacken an, suggeriert Verdächtigen, er wisse mehr über sie, und beobachtet ihre Reaktion.© IMAGO/Capital Pictures/Coleen Hayes

In der Crime-Serie "The Mentalist" klärt Patrick Jane, gespielt von Simon Baker, mit der Hilfe von scheinbar magischen Tricks Verbrechen auf. Er ist ein Mentalist. Doch was macht diese Zauberkünstler:innen wirklich aus?

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The Mentalist: Das Wichtigste in Kürze

  • In der Krimi-Serie "The Mentalist" unterstützt Patrick Jane als eine Art Hellseher, Gedankenleser und Medium das California Bureau of Investigation (CBI), allen voran Agentin Teresa Lisbon (Robin Tunney).

  • Ein:e Mentalist:in ist ein:e Zauberkünstler:in, genauer gesagt, ein:e Gedächtniskünstler:in. Die Tricks wirken dabei oft wie paranormale Phänomene, zum Beispiel Telepathie.

  • Abgesehen vom Jagen der Täter:innen hat Patrick Jane ein großes Ziel: Er will den Serienkiller "Red John" fassen, der seine Frau und seine Tochter getötet hat.

  • Patrick Janes anscheinend übernatürlichen Kräfte beruhen auf ganz irdischen Fähigkeiten wie einer hervorragenden Beobachtungsgabe. Willst du mehr darüber wissen, wie Mentalisten arbeiten, lies weiter.

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Der charismatische Ex-TV-Show-Star Patrick Jane unterstützt die Ermittlungen einer Spezialeinheit. Seine glamouröse Karriere als Mentalist hat er nach einer Familientragödie beendet.

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Inhalt

The Mentalist: Was macht Patrick Jane zum Mentalisten?

Die Figur des Patrick Jane entstammt einer Schausteller-Familie. Sein Vater hat ihn als Jungen nicht nur zum Mentalisten ausgebildet, indem er Patricks Beobachtungsgabe schärfte und ihm Zaubertricks beibrachte. Er schulte ihn auch in der Kunst, die Leute abzulenken, ihnen blumige Geschichten zu erzählen, und machte aus ihm einen talentierten Taschendieb. Denn Patricks Vater nutzte die Talente seines Sohnes vor allem für Betrügereien.

Als Berater des California Bureau of Investigation, CBI, nutzt Patrick Jane all diese Talente in Kombination. Oft ängstigt er Verdächtige damit, seine scheinbar übernatürlichen Kräfte wie Gedankenlesen oder das Kommunizieren mit Toten, könnten sie verraten. Gerne wendet er auch Taschenspieler-Tricks an, gibt in Verhören eine Art "kleine Vorstellung", mit der er die Täter:innen dazu treibt, unüberlegte Dinge zu tun, die sie entlarven. Patrick stellt gerne Behauptungen auf und sieht, wie sein Gegenüber auf die Anschuldigungen reagiert. Er liest dann die Körpersprache und bahnt sich so den Weg zur Wahrheit.

Seine wahre Kunst besteht darin, Menschen genau zu beobachten, aus ihrer Mimik, Gestik zu lesen, ihnen zu suggerieren, was sie sich selbst wünschen und mit seiner Kombinationsgabe schnell Verdächtige auszuschließen oder Täter:innen einzukreisen.

Ungleiches Duo: Mit seinen unkonventionellen Methoden überschreitet Mentalist Patrick Jane (Simon Baker) ständig die Grenzen der legalen Polizeiarbeit. Das bringt seine Partnerin, Agent Teresa Lisbon (Robin Tunney), die sich gerne an die Regeln hält, nicht nur in Bedrängnis und erzürnt deren Vorgesetzte. Oft muss sie ihm auch aus der Klemme helfen.
Ungleiches Duo: Mit seinen unkonventionellen Methoden überschreitet Mentalist Patrick Jane (Simon Baker) ständig die Grenzen der legalen Polizeiarbeit. Das bringt seine Partnerin, Agent Teresa Lisbon (Robin Tunney), die sich gerne an die Regeln hält, nicht nur in Bedrängnis und erzürnt deren Vorgesetzte. Oft muss sie ihm auch aus der Klemme helfen. © IMAGO/Capital Pictures/CAP/NFS
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Sind Mentalist:innen wirklich wie in "The Mentalist"?

Die Serie trifft die Arbeitsweise von Mentalist:innen sehr gut. Wie auch Patrick Jane haben diese keineswegs übernatürlich Fähigkeiten. Sie haben aber ein großes Talent: Sie können Menschen lesen. Bei ihren Shows gibt es verschiedene Suggestions-Techniken, bei denen sie Menschen zum Beispiel dazu bringen, etwas genau dort zu verstecken, wo sie es dann auf wundersame Weise sofort finden. Sie erraten Geburtsdaten oder PIN-Nummern, indem sie Zahlen anbieten und in Mimik, Gestik oder an der Stimme der Menschen erkennen, ob sie sich in die richtige Richtung bewegen. All das wird mit einer gehörigen Portion von Entertainment, Bühnenzauber und Ablenkung verfeinert, damit das Publikum wirklich den Eindruck bekommt, der oder die Mentalist:in könne Gedankenlesen.

Neben ihrer guten Beobachtungs- und schnellen Kombinationsgabe helfen aber auch ganz handwerkliche Fähigkeiten, die jeder erlernen oder schärfen kann. Dazu zählen Gedächtnisübungen, um sich vieles zu merken, was bei Kartentricks auch zu einem Ausschlussverfahren führen kann. Auch schnelles Rechnen ist von Vorteil. Hinzu kommen noch ganz "gewöhnliche" Zaubertricks mithilfe der Illusion oder auch Hypnosetechniken.

Jungstar: Der aus Nordrhein-Westfalen stammende Timon Krause (30) ist derzeit einer der bekanntesten Mentalist:innen Deutschlands. Bereits mit 22 Jahren holte er sich den Titel des besten Mentalisten Europas. Schon als Kind lernte er Zaubertricks. Als 12-Jähriger schulte er sich in Hypnose-Techniken.
Jungstar: Der aus Nordrhein-Westfalen stammende Timon Krause (30) ist derzeit einer der bekanntesten Mentalist:innen Deutschlands. Bereits mit 22 Jahren holte er sich den Titel des besten Mentalisten Europas. Schon als Kind lernte er Zaubertricks. Als 12-Jähriger schulte er sich in Hypnose-Techniken. © picture alliance / TOBIAS STEINMAURER / APA / picturedesk.com

Werden Mentalist:innen tatsächlich in Kriminalfällen eingesetzt?

Sogenannte "Psychic Detectives" schreiben sich oft auf die Fahnen besonders beim Finden vermisster oder entführter Personen helfen zu können, oder aber beim Auffinden einer verschwundenen Leiche oder Tatwaffe.

In Deutschland werden solche Berater:innen nicht zur Polizeiarbeit hinzugezogen. Damit ein Fall vor Gericht Bestand hat, müssen eindeutige Beweise gefunden und auf richtigem Wege beschafft werden. Das Einsetzen eines Mediums ist keine Möglichkeit, einen Haft- oder Durchsuchungsbefehl zu bekommen. 

Früher, in den 1920er-Jahren, mag es das hier und da gegeben haben, heute ist dies keine seriöse Art der Ermittlung. Auch in den USA, wo sicher anderer Verhältnisse herrschen, werden Psychic Detectives nicht so oft eingesetzt, wie verschiedene TV-Formate dies suggerieren. Geschweige denn, dass sie Verträge mit dem FBI oder anderen Institutionen haben. Dazu wurden Studien in größeren und kleineren US-Städten durchgeführt, die zeigen, dass die Polizei dort nicht wirklich oft mit Hellsehern oder anderen Psychic Detectives zusammenarbeiten.

Allerdings gibt es auch in Deutschland immer wieder Hellseher:innen, Gedankenleser:innen oder ähnliche Personen, die ihre Hilfe der Polizei anbieten oder von Opferfamilien hinzugezogen werden. Deren Aussagen werden aber wie alle anderen Hinweise aus der Bevölkerung verfolgt.

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Im Video: Die Stadt der Hellseher:innen

Die wichtigsten Fragen zu der Serie "The Mentalist"

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