Der Steckbrief von Susan Boyle beginnt 1961 in Blackburn, West Lothian (Schottland). Als Jüngste von neun Kindern wuchs sie in einfachen Verhältnissen auf. In ihren Jugendjahren wurde Boyle aufgrund ihres Aussehens und einer Lernbehinderung häufig gehänselt. Parallel zur Schulausbildung erhielt sie Gesangsstunden in Livingston, Schottland. Später begrub sie ihre musikalischen Ambitionen, um sich um ihre kranke Mutter kümmern zu können, die aber 2007 im Alter von 91 Jahren verstarb.
Ihren Durchbruch hatte die unscheinbare Frau in der Castingshow "Britain's Got Talent", der britischen Version von "Das Supertalent". Das Regionalfinale der Sendung absolvierte sie kurz nach dem Tod ihrer Mutter. Ursprünglich wollte sie ihr damit die letzte Ehre erweisen. Ihre Darbietung von "I Dreamed a Dream" aus Les Misérables wurde zu einem viralen Hit. Bis Ende 2009 verzeichnete der Videomitschnitt auf der Plattform "YouTube" über 120 Millionen Zugriffe. Die Rolle des unscheinbaren Underdogs war für die Show wie geschaffen: Boyle, der zu Beginn weder Jury noch Publikum etwas zutrauten, wurde zur Siegerin der Herzen. Am Ende belegte sie den zweiten Platz und musste nach dem Auftritt wegen Erschöpfung ins Krankenhaus gebracht werden.
Der Run auf ihre Person begann erst durch die mediale Aufarbeitung des Auftritts. Schnell wurde sie "Paula Potts" betitelt – in Anlehnung an den Castingshow-Emporkömmling Paul Potts, der mittlerweile ein erfolgreicher Tenor war und ursprünglich Handyverträge verkaufte. Auch die US-Presse biss an, sodass sich schnell ein großer Hype rund um Susan Boyle entwickelte. Ihr Debütalbum verkaufte sich in den ersten vier Wochen über sechs Millionen Mal und rangierte auf Platz 1 der Album-Jahrescharts 2009. Bis zu ihrer Gesangskarriere war die Schottin arbeitslos. Medienberichten zufolge lebt sie alleine.