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Daniel Brühl

Foto: © Hubert Boesl picture alliance dpa

Seine Mutter erschreckt er als Vierjähriger, indem er sich gerne tot stellt, seine Schauspielkollegin und Ex–Partnerin Jessica Schwarz nennt ihn Gollum, weil er sie morgens nach dem Wachwerden an Sméagol aus "Der Herr der Ringe" erinnert. Daniel Brühl scheint eine wahrhaft dunkle Seite zu haben. Dabei strahlt er in seinen frühen Kinorollen vor allem eines aus: naive Jungenhaftigkeit. Heute ist der Deutsch–Spanier ein international gefeierter Darsteller.

NameDaniel
NachnameBrühl
LandBundesrepublik Deutschland
GeburtsortBarcelona (Spanien)
Alter46
Geburtstag16.06.1978
SternzeichenZwillinge
Geschlechtm

Daniel Brühl: Herkunft und Biografie

Daniel César Martín Brühl González Domingo wird 1978 im spanischen Barcelona als Sohn des deutschen Regisseurs Hanno Brühl und der spanischen Lehrerin Marisa González Domingo geboren. Er wird zweisprachig erzogen und verbringt seine Kindheit abwechselnd in Spanien und Deutschland. Das Gymnasium besucht er in Köln. Schon als Achtjähriger gewinnt er seinen ersten Vorlesewettbewerb. Nicht von ungefähr kommt also der erste Schritt in die Arbeitswelt: Nach dem Abitur beginnt Brühl beim WDR-Hörfunk als Hörspiel- und Synchronsprecher. Seine Karriere als Schauspieler startet er 1994 in der Fernsehproduktion "Svens Geheimnis" und der ARD-Soap "Verbotene Liebe", wo er in 16 Folgen als Straßenkind Benji mitwirkt.

Von Barcelona nach Hollywood: Daniel Brühls erste Kinoerfolge

Der Sprung auf die große Leinwand ist nun nicht mehr weit: Sein Kino-Debüt gibt der Schauspieler 1999 neben Heiner Lauterbach, Franka Potente und Tom Schilling im Film "Schlaraffenland". 2001 folgen unter anderem so wichtige Rollen wie die des psychotischen Studenten Lukas in Hans Weingartners "Das weiße Rauschen", als Cantorianer-Mönch Arbo im Roadmovie "Vaya con Dios" und als junger Erwachsener Daniel in "Nichts bereuen". Alle drei Filme bescheren Brühl viel Lob und zahlreiche Auszeichnungen wie den Deutschen sowie den Bayerischen Filmpreis und den New Faces Award.

Dank "Good Bye, Lenin!": internationale Rollen für Daniel Brühl

International bekannt wird Daniel Brühl schließlich im Jahr 2003 mit seiner Hauptrolle in dem Kinoerfolg "Good Bye, Lenin!", einem Film über die deutsche Wende 1989, die mehr als sechs Millionen Zuschauer weltweit begeistert. Die Tragikomödie von Wolfgang Becker wird mit so wichtigen Preisen wie dem Felix und dem französischen César, beide in der Kategorie "Bester europäischer Film", bedacht. Auch Brühl selbst wird geehrt – und erhält für "Good Bye, Lenin!" seinen zweiten Deutschen Filmpreis als Bester Hauptdarsteller.

Die Angebote aus aller Welt häufen sich und so kann Daniel Brühl neben deutschen Filmen wie "Die fetten Jahre sind vorbei" (2004), "Ein Freund von mir" (2006) und "Krabat" (2008) auch verstärkt in internationalen Produktionen mitarbeiten. So sieht man ihn unter anderem in den spanischen Filmen "Salvador – Kampf um die Freiheit" (2006) und "Eva" (2011) oder in der britischen Produktion "Der Duft von Lavendel" (2004) neben so namhaften Darstellerinnen wie Judi Dench und Maggie Smith.

Dabei kommt Daniel Brühl stets zugute, dass er viele Sprachen beherrscht. Er spricht neben Deutsch und Spanisch auch Katalanisch, Französisch, Englisch und Italienisch.

"Rush" und "Inglourious Basterds": Daniel Brühl als Charakterdarsteller

Während der Schauspieler lange Zeit vor allem den Typ des sanften und etwas naiven Träumers verkörpert, kann er in "Merry Christmas" (2005) mit der Rolle des Oberstleutnant Horstmayer sein Format als Charakterdarsteller beweisen. So ist er an der Seite großer Stars wie Benno Fürmann und Diane Kruger zu sehen. Er bekommt zudem eine Nebenrolle in dem Kinoerfolg "Das Bourne Ultimatum" (2007) mit Matt Damon in der Hauptrolle und ist neben Ulrich Tukur in dem Drama "John Rabe" (2009) zu sehen.

Der entscheidende Wendepunkt in seiner Karriere kommt für Brühl mit Quentin Tarantinos bitterböser Nazi-Parodie "Inglourious Basterds" (2009), in der er neben Brad Pitt, Mélanie Laurent und Christoph Waltz zu sehen ist. Damit hat er es endgültig als einer der wenigen deutschen Schauspieler bis nach Hollywood geschafft.

Sogar ruhmreiche Ehre aus Übersee wird dem Halbspanier zuteil: 2013 übernimmt Daniel Brühl in dem Drama "Rush – Alles für den Sieg" die Rolle des jungen Niki Lauda – und erhält prompt eine Nominierung in der Kategorie Bester Nebendarsteller bei den Golden Globe Awards 2014.

So rührend verabschiedet sich Daniel Brühl von Niki Lauda 

Daniel Brühl: Marvel und andere Abenteuer

Kurze Zeit nach seinem Erfolg als Formel-1-Legende Niki Lauda folgt ein weiteres Highlight im Steckbrief von Daniel Brühl: Er kann das Interesse der riesigen Filmmaschinerie Marvel Studios auf sich ziehen. 2016 schlüpft er im Marvel-Abenteuer "The First Avenger: Civil War" in die Rolle des Helmut Zemo und gibt den Gegenspieler des Titelhelden. Dabei allein bleibt es nicht: Auch in der Disney+-Serie "The Falcon and the Winter Soldier" ist er als Zemo zu sehen.

Daniel Brühl dreht "The Falcon and the Winter Soldier" 

Seine neuesten Coups im Filmbusiness? Seit 2018 ist Daniel Brühl in der Netflix-Serie "The Alienist" in der Hauptrolle des Psychologen Dr. Laszlo Kreizler zu erleben. Außerdem zählen das Prequel der beiden bisherigen "Kingsman"-Filme "The King's Man: The Beginning" (2021) sowie die deutsche Produktion "Nebenan" (2021) zu seinem Portfolio. Für "Nebenan" übernimmt er die Hauptrolle und gibt gleichzeitig sein Debüt als Regisseur.

Daniel Brühl: Man höre, lese und staune!

Wenn Daniel Brühl nicht gerade große Kinorollen übernimmt, kann man ihn auch hören und von ihm lesen: Er übernimmt immer wieder Angebote als Synchron- und Hörbuchsprecher. Unter anderem liest er 2009 Martin Suters "Lila, Lila" ein. Der Roman wird übrigens auch verfilmt – mit Brühl in der Hauptrolle.

Der Wahlberliner hat auch bereits Bücher veröffentlicht. Erschienen sind bisher die Hommage an seine spanische Geburtsstadt "Ein Tag in Barcelona" (2012) und das Kochbuch "¡Tapas! – Die spanische Küche der Bar Raval" (2014) mit modernen Tapas-Gerichten.

Tapas-Träume in Berlin? Daniel Brühl als Bar-Besitzer

Passend zu seinen katalanischen Wurzeln eröffnet Daniel Brühl im Jahr 2011 im Berliner Stadtteil Kreuzberg die Bar Raval, wo es neben Tapas und Drinks auch regelmäßig die Spiele von Brühls Lieblingsklub FC Barcelona zu sehen gibt. Sein zweiter Laden – die Bar Gràcia" im Prenzlauer Berg – lief nicht so gut und musste nach wenigen Monaten wieder schließen.

Daniel Brühl ganz privat

Daniel Brühl gehört definitiv nicht zu der Sorte Promi, die ihr Privatleben zur Schau stellen. Ein wenig ist dennoch über seine Beziehungen bekannt.

Im Jahr 2001 hat Daniel Brühl seine Kollegin Jessica Schwarz bei Dreharbeiten für den gemeinsamen Film "Nichts bereuen" kennen und lieben gelernt. Sie leben zusammen in Berlin, bald folgt die Verlobung. Nach fünf Jahren trennen sich die Wege der beiden Schauspieler allerdings wieder.

Seit 2010 ist Brühl mit der Psychologin Felicitas Rombold liiert und seit 2016 sogar verheiratet. Ihr erster gemeinsamer Sohn Anton Hanno kommt 2016 zur Welt. Ihr zweites Kind wird 2020 geboren. Der Name des Jungen ist allerdings bisher nicht bekannt.

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