Das soziale Engagement hat Regisseur Benh Zeitlin wohl von seinen Eltern geerbt. Der Volkskundler und seine Frau gründen die Non-Profit-Organisation "City Lore" und setzen sich für benachteiligte Menschen ein. Als besonders prägend empfindet Zeitlin die Besuche auf Coney Island, wo er in einer fantastischen Welt einzigartige Persönlichkeiten kennenlernen darf. Benh studiert an der "Wesleyan" in Connecticut Filmwissenschaft und Soziologie. Schon während seiner Studienzeit gewinnt er Auszeichnungen für seinen Kurzfilm "Egg", in dem er sich mit "Moby Dick" auseinandersetzt. Mit befreundeten Studienkollegen gründet Benh Zeitlin das Filmkollektiv "Court 13", das sich mit Filmen über Menschen am Rande der Gesellschaft beschäftigt.
Nach seinem Studium reist der Regisseur um die Welt und geht wechselnden Berufen nach. Zu dieser Zeit zählen Filmemacher wie Jan Švankmajer zu seinen großen Idolen und er beschließt, auch Filme zu drehen. Als Benh Zeitlin für einige Zeit in Prag lebt, erfährt er von den Verwüstungen in New Orleans durch Hurrikan "Katrina". Er zieht nach Louisiana und beginnt mit den Arbeiten an seinem wohl bekanntesten Kurzfilm "Glory at Sea".
Das 25-minütige Werk des Regisseurs beschäftigt sich mit der Geschichte der Überlebenden einer Flutwelle, die gemeinsam aus den Überresten einer zerstörten Stadt ein Boot bauen, um sich auf die Suche nach ihren Lieben zu machen. Erzählt wird aus der Sicht eines ertrunkenen afroamerikanischen Mädchens. Genauso mystisch und fantastisch wie "Glory at Sea" ist auch das Spielfilmdebüt von Benh Zeitlin. "Beasts of the Southern Wild" knüpft an die Thematik seines Vorgängers an, basiert aber auf dem Theaterstück "Juicy and Delicious" von Lucy Alibar, das er zusammen mit ihr in ein Drehbuch umschreibt. Obwohl er für das Werk gleich vier Mal für die "Oscars 2013" nominiert wird, geht er am Ende leer aus.