Geschichten aus der schillernden Welt der Mode und Models beginnen häufig völlig ohne Glitzer und Seide. Genauso bei Lee Alexander McQueen, der 1969 in Lewisham, einem Stadtteil von London auf die Welt kam. Seine Eltern - Vater Ronald war Taxifahrer und seine Mutter Joyce Lehrerin - wohnten in einer Sozialwohnung in einer Hochhaussiedlung. So düster diese Umgebung in London klingen mag, schon seit Alexander McQueen ein kleiner Junge war, fertigte er Kleider für seine drei Schwestern und malte sich früh einen Steckbrief als Fashiondesigner aus.
Dieser Entschluss sollte nicht bloß Kinderfantasie bleiben. Nach der Schule lernte Alexander McQueen in einer klassischen Ausbildung das Handwerk des Schneiders und begann in die Modemetropolen der ganzen Welt zu reisen. Seine Arbeit war inzwischen so gut, dass er seinem Steckbrief einen Studienplatz am "Central Saint Martins College of Art and Design" hinzufügen konnte und letztendlich seinen Master in Fashiondesign machte. Seine ersten Kollektionen erregten so viel Aufsehen, dass Sängerin Björk Alexander McQueen 1997 als Regisseur und Cover-Künstler für ihr Album "Homogenic" engagierte.
Mit seinen Präsentationen sorgte der Designer immer wieder für Kontroversen und versuchte seine Zuschauer mit Kalkül zu schockieren. Als einer der ersten Modeschöpfer überhaupt setzte Alexander McQueen auf seinen Londoner Laufstegen indische Models ein. Sein umstrittener Charakter hielt die Marke Givenchy allerdings nicht davon ab, ihn von 1996 bis 2001 zum Chefdesigner zu machen. Eine Erfahrung in seinem Steckbrief, die er beim Aufbau seiner eigenen Marke gut gebrauchen konnte. Nach dem Tod seiner Mutter rutschte der "Hooligan der englischen Modeszene" 2010 in eine besonders depressive Phase und nahm sich schließlich in seiner Londoner Wohnung das Leben.