Christoph Schneider bezieht Stellung
Vorwürfe gegen Till Lindemann: Jetzt spricht Rammstein-Drummer Christoph Schneider
- Aktualisiert: 28.06.2023
- 08:42 Uhr
- Janina Schlotter, Anna-Maria Hock
Das Wichtigste in Kürze
Das Plattenlabel von Rammstein zieht Konsequenzen wegen des Ermittlungsverfahrens gegen Frontmann Till Lindemann.
Die Staatsanwaltschaft Berlin ermittelt aufgrund mehrerer Strafanzeigen und von Amts wegen.
Nun spricht der Rammstein-Drummer Christoph Schneider erstmals öffentlich über die Vorwürfe. Alle Infos dazu gibt es hier.
Seit Wochen werden gegen Rammstein-Frontmann Till Lindemann schwere Vorwürfe erhoben. Nachdem das Plattenlabel Universal Music Deutschland vor wenigen Tagen Konsequenzen zog, meldet sich nun der Rammstein-Drummer Christoph Schneider bei Instagram erstmals in einem Statement zu Wort.
Im Clip: Staatsanwaltschaft bestätigt Ermittlungen gegen Till Lindemann!
Staatsanwaltschaft bestätigt: Ermittlungen gegen Till Lindemann
Rammstein-Schlagzeuger Christoph Schneider äußert sich zu den Vorwürfen
Nach Bekanntwerden der Vorwürfe hielt sich die Band Rammstein zunächst sehr bedeckt. Nun bricht Schlagzeuger Christoph Schneider aber endlich sein Schweigen und veröffentlicht bei Instagram ein Statement, in dem er auf die Vorwürfe gegen Till Lindemann eingeht:
Die Anschuldigungen der letzten Wochen haben uns als Band und mich als Menschen tief erschüttert. Euch Fans sicherlich ebenfalls.
Christoph Schneider,, 2023
In seinem Statement gibt Schneider ganz offen zu, dass er nichts von den Vorwürfen hält. "Ich glaube nicht, dass etwas strafrechtlich Relevantes (wie z.B. der Einsatz von K.O.-Tropfen) passiert ist." Weiter betont er:
Ich glaube nicht, dass etwas Verbotenes vor sich ging, habe so etwas nie beobachtet und dergleichen auch von niemandem aus unserer hundertköpfigen Crew gehört.
Christoph Schneider,, 2023
Der Schlagzeuger habe bei den Partys lediglich wahrgenommen, dass erwachsene Menschen "miteinander gefeiert haben". "Und trotzdem sind anscheinend Dinge passiert, die - wenn auch rechtlich ok - ich persönlich nicht in Ordnung finde", schreibt er abschließend in seinem Instagram-Beitrag.
Diese Konsequenz zieht Plattenfirma von Rammstein
Seit mehreren Wochen werden Vorwürfe gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann erhoben. Am vergangenen Mittwoch (14. Juni 2023) gab schließlich die Staatsanwaltschaft Berlin bekannt, dass sie gegen den 60-Jährigen Ermittlungen eingeleitet habe. Kurze Zeit später meldete sich auch die Plattenfirma der Band: Die Sprecherin von Universal Music bestätigt gegenüber "Spiegel", dass die Marketing- und Promotion-Aktivitäten für die Rammstein-Alben fortan pausiert werden. Das Plattenlabel sei von den Vorwürfen "schockiert" und äußert seinen Respekt gegenüber aller Betroffenen:
Wir haben den größten Respekt vor den Frauen, die sich in diesem Fall so mutig öffentlich geäußert haben.
Universal Music Deutschland, 2023
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Deshalb ermittelt Berliner Staatsanwaltschaft gegen Sänger Till Lindemann
Erst kürzlich wurde bekannt, dass die Berliner Staatsanwaltschaft aufgrund mehrerer Strafanzeigen und von Amts wegen gegen Till Lindemann ermittelt. Dabei ginge es der Staatsanwaltschaft zufolge um Anzeigen Dritter, also "nicht am etwaigen Tatgeschehen beteiligter Personen". Weitere Angaben können scheinbar aufgrund laufender Ermittlungen und zum Schutz von Persönlichkeitsrechten aller Beteiligten nicht erteilt werden.
Der Staatsanwaltschaft liegen also scheinbar mehrere Strafanzeigen verschiedener Delikte vor, man ermittle aber auch von Amts wegen aufgrund des Verdachts nach Paragraf 177 des Strafgesetzbuches. Darin ist die Regelung von Verbrechen wie sexuelle Übergriffe, sexuelle Nötigungen sowie Vergewaltigung bestimmt.
Schwere Vorwürfe gegen Rammstein-Frontmann
Mehrere Frauen – manche anonym - haben gegen den Frontsänger schwere Anschuldigungen erhoben. Auf Rammstein-Konzerten seien junge Frauen gezielt ausgewählt und gefragt worden, ob sie zur After-Show-Party kommen wollen. Die Betroffenen seien aus der sogenannten Row Zero (dt.: Reihe Null) ausgewählt worden - also dem Bereich ganz vorne im Konzertraum, in denen sich Besucher:innen aufhalten.
Betroffene Frauen werfen dem Sänger auf Social Media vor, mithilfe von K.-o.-Tropfen beziehungsweise Alkohol betäubt worden zu sein. So hätte er die Möglichkeit gehabt, sexuelle Handlungen ohne Einverständnis an ihnen vorzunehmen, so eine Mitteilung. Tills Anwalt bezeichnete die Vorwürfe angeblich als "ausnahmslos unwahr".
Am 8. Juni hat Till Lindemann die Vorwürfe zurückgewiesen. Fortan lässt er seine Interessen offenbar über seine Rechtsanwälte Simon Bergmann und Christian Schertz vertreten.