Fans sind begeistert
The Beatles "Now and Then": 53 Jahre nach der Band-Auflösung gibt es einen neuen Song!
- Aktualisiert: 10.11.2023
- 10:43 Uhr
- teleschau
Am 6. August 1969 standen die Beatles letztmals zu viert im Tonstudio und spielten "The End", den letzten gemeinsamen Song für ihr Album "Abbey Road", ein. Jetzt erschien ein neuer: "Now and Then". Künstliche Intelligenz machte es möglich.
Als George Harrison, John Lennon, Paul McCartney und Ringo Starr ihr Album "Abbey Road", die Platte mit dem ikonischen Zebrastreifen-Cover, vollendeten, war die Gruppe bereits heillos zerstritten. Obwohl die Trennung erst am 10. April 1970 durch ein Interview von Paul McCartney publik wurde, war das Quartett faktisch bereits am 20. September 1969 - während eines Termins über einen neuen Tantiemen-Vertrag - am Ende, als John Lennon erklärte: "Das mit der Gruppe ist vorbei. Ich steige aus."
Seither war die größte Pop-Gruppe der Welt nicht mehr zu viert am Werk. Trotzdem ist nun mit "Now and Then" eine neue Single erschienen.
"Now and Then" wurde von John Lennon 1979 als Demo aufgenommen
"Now and Then" wurde von John Lennon in den 70er-Jahren komponiert und 1979 in einer Demoversion aufgenommen. Auf einem alten Kassettenrekorder, mit naturgemäß miserabler Ton-Qualität. George Harrison soll, so berichtet der "Münchner Merkur", 1995 den Song bearbeitet und die Aktion schnell wieder abgebrochen haben, weil er die Qualität der Aufnahme als "großen Mist" empfand.
Dass das Lennon'sche Spätwerk nun doch digital und auf Tonträgern veröffentlicht wurde, machte neben dem Einsatz der beiden noch lebenden Beatles Paul McCartney (81) und Ringo Starr (83) sowie den Produzenten Giles Martin (54) vor allem eine von "Herr der Ringe"-Regisseur Peter Jackson mitentwickelte künstliche Intelligenz möglich. Martin, der Sohn des legendären Beatles-Produzenten George, erklärte: "Zusammengefasst geht das so: Man nimmt genug Daten und füttert einen Computer, der dann lernt, wie Johns Stimme klingt. Und dann ist man in der Lage, all die überlagernden Töne abzutragen. Das ist wie Archäologie." Es wurde also kein neuer Song geschrieben, kein Computer programmiert, um wie John Lennon zu klingen - sondern es wurde eine Tonspur restauriert, fasste die ARD in einem Beitrag zusammen.
Peter Jackson entwickelte die künstliche Intelligenz, die das Beatles-Wunder möglich machte
Es gab Lennons Stimme und Harrisons Ergänzungen von 1995. McCartney füllte die Lücken in Lennons Textfragment, sang jetzt mit Starr seine Stimmen ein und nahm sogar noch ein Gitarren-Solo im typischen Slide-Stil von Harrison auf - als Hommage an Harrison, der 2001 als zweiter Beatle nach Lennon (1980) verstorben war. Giles Martin fügte alles in stundenlanger Studio-Arbeit zum technischen Happy End zusammen.
Entstanden ist ein klassischer Beatles-Song. Eine Ballade, die melancholisch beginnt und sich zur opulenten Streicher-Hymne steigert. "Das ist überwältigend", sagte der Musikjournalist und Beatles-Experte Phil Alexander von der Zeitschrift "Mojo". Auf der B-Seite ist ein neuer Stereo-Mix der allerersten Beatles-Single "Love Me Do" von 1962 enthalten. Es schließt sich der Kreis.
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Zu sehen gibt es bei YouTube sowohl ein offizielles Video wie auch einen zwölfminütigen Kurzfilm zur Entstehung des Songs, beides von Peter Jackson inszeniert. Die Klickzahlen gehen in die Höhe: Allein der Clip über die Entstehung wurde innerhalb eines Tages (Stand 03. November, 14:42 Uhr) vier Millionen Mal angeschaut. Die Beatles sind auch 53 Jahre nach ihrer offiziellen Trennung noch ein Erfolgsgarant.
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- Verwendete Quellen:
- YouTube: The Beatles