Neuer Coen-Kult

Melancholisches Musikerdrama

In "Inside Llewyn Davis" verkörpert Oscar Isaac den titelgebenden Vollblutmusiker, der in New York zu Beginn der 1960er Jahre versucht, mit seinem Talent Geld zu verdienen. Doch er teilt das Schicksal vieler Musiker, die damals versucht haben, mit Folkmusik das große Geld zu machen: Tag für Tag hangelt er sich von Auftritt zu Auftritt, jede Nacht schläft auf einer anderen Couch. Ein fester Wohnsitz? Fehlanzeige. Er begibt sich auf eine hoffnungsvolle Reise in das musikalisch geprägte Chicago.

Der Cast neben einem herausragenden Oscar Isaac

Für "Inside Llewyn Davis" haben die Coen-Brüder namhafte Schauspieler vor die Kamera bekommen. So spielen Justin Timberlake und die "Oscar"-nominierte Carey Mulligan das befreundete Paar von Davis. John Goodman, der bereits mehrfach mit den Coen-Brüdern gearbeitet hat, wurde sogar eigens eine Rolle auf den Leib geschrieben. Dennoch werden sie alle von Hauptdarsteller Oscar Isaac überragt: Dieser beweist, dass er nicht nur eindringlich spielen kann, sondern die Zuschauer auch mit seiner Stimme in den Bann ziehen kann.

"Inside Llewyn Davis" in gewohnter Coen-Manier

Wer die Besonderheit und Skurrilität der bisherigen Coen-Filme mochte, wird auch mit "Inside Llewyn Davis" bestens bedient sein. Immer wieder wird das Musikerdrama mit unterschwelligem Coen-Humor bestückt, wenn auch nicht so offensichtlich wie in "Burn After Reading" oder "The Big Lebowski". Die Coen-Brüder mischen gekonnt ihre Charakterstudie über einen gescheiterten Musiker mit gesellschaftskritischen Aspekten. So entsteht auch zugleich eine Studie über ein Amerika der 60er Jahre, das auf der einen Seite den wirtschaftlichen Aufschwung genießt, auf der anderen Seite jedoch gescheiterte Talente nicht in ihren Reihen duldet.

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