Sein Abschiedsspiel ist nur ein neuer Anfang
Lukas Podolski: So ist sein Leben nach der Fußball-Karriere
- Aktualisiert: 22.10.2024
- 08:02 Uhr
- teleschau - Jürgen Winzer
Lukas Podolski (39) wurde zur deutschen Fußball-Legende. Jetzt tritt "Prinz Poldi" ab, am Donnerstag gibt er im ausverkauften Rheinenergiestadion in Köln sein offizielles Abschiedsspiel. Aber von ihm wird man auch nach Abpfiff noch viel hören.
Eigentlich hat Poldi ja noch einen Vertrag. Bis Saisonende, also bis Juni 2025, spielt er für Górnik Zabrze, einen Erstligisten und seinen Lieblingsverein in Polen, wo er einst geboren wurde. Trotzdem lädt er schon jetzt zum großen "Tschüss", und es wird eine einzigartige Gala werden. ProSieben und Joyn übertragen das Spiel am Donnerstagabend live (Anstoß: 20:45 Uhr), außerdem ist es über ran.de zu sehen.
Das Spiel läuft unter dem Motto "Unsere 10 kehrt heim - ein letztes Mal in Rut un Wiess" und ist - natürlich - auch ein Dankeschön an Köln und den "Effzeh", in dessen Kader Podolski zum (Zweitliga-)Torschützenkönig, zweimaligen "Torschützen des Jahres", 130-fachen Nationalspieler und Weltmeister (2014) reifte. Der "kölsche Jong" freut sich schon sehr darauf: "Es berührt mich sehr, dass so viele Fans diesen besonderen Abend gemeinsam mit mir in Müngersdorf erleben möchten. Es ist mir eine Ehre, vor voller Hütte noch einmal den Geißbock auf der Brust zu tragen."
Nur die Liebe zur Familie toppt die zum Fußball
Zum Abschied erweisen ihm viele ehemalige Mannschaftskollegen die Ehre. Neben den ehemaligen Bundestrainern Joachim Löw und Hansi Flick werden unter anderem kickende Weggefährten wie Manuel Neuer, Mats Hummels, Per Mertesacker, Christoph Kramer, Kevin Großkreutz, Erik Durm und Roman Weidenfeller erwartet.
Das macht Lukas Podolski fernab des Fußballs
Noch einmal wird für Poldi und seine Fans der Fußball im Zentrum stehen. Dabei spielt der in seinem Leben längst nicht mehr die alleinige Hauptrolle. Diese musste sich das runde Leder seit 2004 sowieso mit Poldis noch größerer Liebe teilen: Da lernte er Monika Puchalski kennen. Die stammt wie Poldi aus Polen und wurde 2011 seine Ehefrau. Gemeinsam hat das Paar drei gemeinsame Kinder: die Töchter Maya (geboren 2016) und Ella (2023) und den Sohn Louis (2008).
Poldi kam immer als Schlitzohr rüber. Nicht nur als dribbelstarker Stürmer auf dem Platz. Die Interviews während des "Sommermärchens", der WM 2006, die Poldi an der Seite von seinem kongenialen Buddy Bastian Schweinsteiger gab, wurden legendär, "Basti & Poldi" zu echten Kultfiguren. Doch auch abseits des Fußballs schaffte Poldi Großes.
Lukas Podolski engagiert sich für viele soziale Hilfsprojekte
Er gründete eine Eisdiele und eine Reihe von "Mangal Döner"-Imbissrestaurants, er beteiligte sich an einem Brauhaus, gründete ein eigenes Modelabel für Freizeit- und Sportbekleidung und betreibt die "Straßenkicker Base" mit einer Sportsbar und einer Fußballhalle mit insgesamt sieben Kleinspielfeldern. 2023 half er, die "Baller League" aus der Taufe zu heben - und gewann sie im April 2024 gleich mit seinem Team "Streets United".
Poldi engagierte sich nicht nur als Unternehmer, sondern auch sozial. Schon 2010 gründete er die Lukas-Podolski-Stiftung, mit der Sport- und Bildungsprojekte für benachteiligte Kinder und Jugendliche realisiert werden. Er unterstützt die Sepp-Herberger-Stiftung, das Hilfswerk "Die Arche" und die Kampagnen der Deutschen Knochenmarkspenderdatei, ebenso die Deutsche Krebshilfe und die Deutsche Krebsgesellschaft.
Poldis "Glücksgefühle"-Festivals sorgten für Rekorde
2023 veranstaltete Podolski mit dem Musikmanager Markus Krampe auf dem Hockenheimring das "Glücksgefühle"-Festival, zu dem 130.000 Zuschauer:innen kamen. Poldi hatte zuvor nur eine Intention gehabt: Spaß haben. "Ich freue mich auf alles. Auf die Leute, auf das Lachen, auf das Abschalten, auf das Karussell, auf dreckiges Essen - mal schön eine Currywurst." 2024 wurde das Ergebnis bei der zweiten Ausgabe mit 200.000 Zuschauer:innen getoppt und damit ein neuer Zuschauerrekord für Deutschland aufgestellt. Und es kamen nicht nur die Fans, sondern auch die Stars: Unter anderem traten Shirin David, Die Fantastischen Vier, Tokio Hotel, Jan Delay und der Rapper Kontra K auf - und die Backstreet Boys als Headliner.
Spaß haben. Machen. Das scheint Poldis Lebensphilosophie. Nicht nur auf dem Platz, sondern auch im Leben. Eine Legende sagt Tschüss, aber Legenden sterben ja nicht. Bis bald, Poldi.