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Franz Beckenbauer

Fussballspieler, Trainer

Foto: © picture alliance / diebilderwelt | diebilderwelt

Franz Beckenbauer hat sich in das kollektive Gedächtnis der Fußballwelt eingebrannt. Ob Fan oder Sportmuffel, jeder kennt den "Kaiser". Als einer der besten Fußballspieler aller Zeiten kann Franz Beckenbauer auf eine lange Liste von Erfolgen zurückblicken, darunter je ein Weltmeistertitel als Spieler und als Teamchef. Am 7. Januar 2024 verstarb er im Alter von 78 Jahren.

NameFranz
NachnameBeckenbauer
LandDeutschland
GeburtsortMünchen
Alter78
Geburtstag11.09.1945
Todestag07.01.2024
SternzeichenJungfrau
Geschlechtmännlich
Haarfarbegrau
Grösse1,81 m
Familienstandverheiratet
Kinder5

Biografie zu Franz Beckenbauer

Zum Glück ist Franz Beckenbauer Fußballer und nicht Sänger geworden. Sein Smash-Hit "Gute Freunde kann niemand trennen" kann zwar vielleicht jeder mitsummen, mit dem runden Leder machte sich der "Kaiser" aber trotzdem deutlich besser als mit dem Mikrofon. Als Weltmeister von 1974 wurde Franz Beckenbauer weltweit als das Gesicht des deutschen Fußballs angesehen. Selbst vermeintliche Skandale wie Steuerflucht, ein uneheliches Kind und Korruptionsvorwürfe konnten das Image des "Kaisers" nicht nachhaltig schädigen.

Der FC Bayern wird die sportliche Heimat für Franz Beckenbauer

Franz Beckenbauer begann seine Fußballkarriere beim SC 1906 München in der Nähe seines Elternhauses im Stadtteil Giesing. Mit 18 Jahren debütierte Beckenbauer am 6. Juni 1964 in der ersten Mannschaft des FC Bayern München und erzielte gleich in seinem ersten Spiel ein Tor. Ab der Saison 1964/65 war er Stammspieler und trug maßgeblich zum Aufstieg in die Bundesliga bei. In den folgenden Jahren bildete er zusammen mit Sepp Maier und Gerd Müller das Rückgrat der Mannschaft. In seiner ersten Bundesliga-Saison verpassten die Bayern nur knapp die Meisterschaft, gewannen aber den DFB-Pokal.

1967 gewann Beckenbauer mit den Bayern den Europapokal der Pokalsieger. 1968/69 folgte das Double aus Meisterschaft und DFB-Pokal. Er spielte zunehmend als offensiver Libero und war bekannt für seine gefährlichen Pässe und sein Zusammenspiel mit Gerd Müller. Zwischen 1972 und 1974 führte er die Bayern zu drei Meisterschaften in Folge und gewann 1974 den Europapokal der Landesmeister. In den Jahren 1975 und 1976 verteidigte Bayern den Europapokal der Landesmeister und gewann 1976 den Weltpokal.

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Nationalmannschaft und Ausflug in die USA

Für die Nationalmannschaft trat Beckenbauer erstmals am 16. Februar 1965 in einem Testspiel gegen den FC Chelsea an. Sein offizielles Länderspieldebüt folgte am 26. September 1965 im WM-Qualifikationsspiel gegen Schweden. In seinem fünften Länderspiel am 23. März 1966 erzielte er gegen die Niederlande seine ersten beiden Tore für die Nationalmannschaft.

Bei der Weltmeisterschaft 1966 in England beeindruckte der 20-jährige Beckenbauer im defensiven Mittelfeld und erzielte vier Turniertore. 1966 wurde Beckenbauer erstmals zu Deutschlands Fußballer des Jahres gewählt, eine Auszeichnung, die er auch 1968, 1974 und 1976 erhielt. 1972 führte er Deutschland als Kapitän und Libero zum Europameistertitel und wurde mit dem Ballon d’Or als Europas Fußballer des Jahres ausgezeichnet.

Bei der Weltmeisterschaft 1974 führte er die deutsche Mannschaft zum Sieg im Finale gegen die Niederlande. 1976 führte er die Nationalmannschaft erneut ins EM-Finale, das jedoch im Elfmeterschießen gegen die Tschechoslowakei verloren ging. Nach seinem Wechsel zu New York Cosmos im Jahr 1977 endete seine Nationalmannschaftskarriere mit insgesamt 103 Länderspielen und 14 Toren.

Zweifacher Weltmeister und Karriere als Funktionär

Nach seiner Zeit als aktiver Spieler tat sich Franz Beckenbauer als Trainer hervor. Die von ihm gecoachte Deutsche Nationalmannschaft wurde 1990 Weltmeister in Italien mit einem 1:0 gegen Argentinien. Das war damals eine kleine Sensation. Beckenbauer war damit nach Mário Zagallo der zweite Sportler, der sowohl als Spieler als auch als Teamchef Weltmeister wurde.

Im November 1991 wurde Franz Beckenbauer zum Vizepräsidenten des FC Bayern München gewählt und war von 1994 bis 2009 Präsident des Vereins. Darüber hinaus war er von 1998 bis 2010 einer der Vizepräsidenten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Beckenbauer war maßgeblich an der erfolgreichen Bewerbung Deutschlands um die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 beteiligt und leitete anschließend das Organisationskomitee des Turniers. Von Januar 2007 bis Juni 2011 war Beckenbauer Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees. Anschließend leitete er von April 2011 bis Oktober 2012 die FIFA Task Force Football 2014, die sich mit der Zukunft des Fußballs beschäftigte und der unter anderem Pelé und Bobby Charlton angehörten.

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Beckenbauer, die Medien-Ikone

Franz Beckenbauer war seit Ende der 1960er-Jahre auch in den Medien und in der Werbung präsent. Er nahm eine Schallplatte mit dem Titel "Gute Freunde kann niemand trennen" auf, die es bis auf Platz 31 der deutschen Single-Charts schaffte. Es folgte mit "Du bist das Glück" eine weitere Single .Außerdem warb Beckenbauer für den Lebensmittelhersteller Knorr und spielte 1971 in der Fernsehkomödie "Olympia-Olympia" mit, der zwei Jahre später der halbdokumentarische Film "Libero" folgte.

Franz Beckenbauer auf dem Cover seiner ersten Single "Du allein", auf der auch der Klassiker "Gute Freunde kann niemand trennen" enthalten ist.
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Die Nachricht vom Tod von Franz Beckenbauer (1945-2024) stellt eine Zäsur in der Welt des Fußballs dar. Keine andere Persönlichkeit prägte hierzulande jahrzehntelang diesen Sportes so extrem wie der Kaiser. Unvergessen bleiben aber nicht nur sein unnachahmlich eleganter Spielstil und seine Erfolge als Teamchef - seine charmante, freundliche Art brachte ihm auf dem ganzen Globus große Sympathien ein.

  • 18.01.2024
  • 11:02 Uhr

Nach seiner aktiven Sportlerkarriere nutzte er seine Popularität als Fernsehkommentator sowie Kolumnist und trat in zahlreichen Werbespots auf. Besonders bekannt wurde der Slogan "Ja, is’ denn heut’ scho’ Weihnachten?" für E-Plus, der in Deutschland sprichwörtlich wurde. Im Jahr 2000 prägte Beckenbauer in seiner Kolumne den Begriff "Rumpelfußball". Zu seinem 60. Geburtstag ehrte ihn das ZDF mit einer Gala. Im Juni 2015 wurde die satirische Fernsehsendung "Schorsch Aigner - Der Mann, der Franz Beckenbauer war" ausgestrahlt, in der Olli Dittrich als Beckenbauer-Double auftrat.

Die Skandale im Leben des "Kaisers"

Trotz unzähliger Erfolge und Ehrungen verlief das Leben der Sport-Ikone nicht ohne Skandale: Beckenbauer musste in den 1970er-Jahren 1,8 Millionen DM Steuern nachzahlen. 1986 wurde er erneut wegen versuchter Steuerhinterziehung belangt und musste 1,8 Millionen DM Strafe und Steuern nachzahlen, nachdem er versucht hatte, 1,2 Millionen Schweizer Franken am Fiskus vorbeizuschleusen.

In die Kritik geriet Beckenbauer auch wegen seiner Äußerungen zu den Arbeitsbedingungen in Katar, wo er sklavenähnliche Zustände bestritt. Diese Äußerungen wurden als zynisch und realitätsfern gewertet, insbesondere angesichts der wiederholten Berichte von Amnesty International über Missstände auf den Baustellen für die Fußball-WM 2022. Zudem wurden Korruptionsvorwürfe im Zusammenhang mit der Vergabe der WM 2006 laut.

Ein Darlehen in Höhe von zehn Millionen Schweizer Franken, mit dem Stimmen gekauft worden sein sollen, führte zu Ermittlungen der Schweizer Bundesanwaltschaft gegen Beckenbauer wegen Betrugs, Geldwäsche und Veruntreuung. Im Laufe seiner Karriere wurde Beckenbauer mehrfach von der FIFA-Ethikkommission sanktioniert, unter anderem wegen Nichtbeantwortung von Fragen zur Vergabe der Weltmeisterschaften 2018 und 2022, und mit einer Geldstrafe belegt.

Franz Beckenbauers Tod: Abschied vom "Kaiser"

Die deutsche Fußball-Legende Franz Beckenbauer starb am Sonntag, den 7. Januar 2024, im Alter von 78 Jahren. Das teilte seine Familie am 8. Januar 2024 der Deutschen Presse-Agentur mit: "In tiefer Trauer teilen wir mit, dass mein Mann und unser Vater Franz Beckenbauer am gestrigen Sonntag im Kreise seiner Familie friedlich eingeschlafen ist." Weiter hieß es: "Wir bitten, in Stille trauern zu können und von allen Fragen abzusehen." An seinem Todestag wurde die ARD-Dokumentation "Beckenbauer" ausgestrahlt, die sein Leben und seine Karriere beleuchtete.

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