Von Ursula Andress bis Monica Bellucci
Bond-Girls: Diese Schönheiten raubten James Bond den Atem
- Aktualisiert: 11.10.2023
- 08:36 Uhr
- teleschau - Jürgen Winzer
"James Bond" ist zu beneiden. Immer an exotischsten Schauplätzen unterwegs und stets in tollen Autos. Aber das wird alles - auch für ihn - zur Nebensache, wenn es um seine Partnerinnen geht. Die Bond-Girls brachten 007 zum Glühen.
Sie haben klangvolle Namen wie Strawberry Fields, Holy Goodhead, Pussy Galore oder Vesper Lynd: Die Bond-Girls sind sozusagen das Salz in der Suppe der "James Bond"-Filme. Deshalb gab es pro Abenteuer auch mindestens zwei (und höchstens vier) Damen, die mit dem Super-Agenten anbandelten. Wunderschön und verführerisch waren alle, sexy und smart sowieso und einige waren sogar gewitzter und taffer, als es 007 lieb sein konnte. Die Schönen an der Seite des Starken drückten den Filmen ihren ganz eigenen Stempel auf.
Anfangs, so schilderte es Raold Dahl, britischer Schriftsteller und Drehbuchautor von "Man lebt nur zweimal", einst dem "Playboy", habe es von der Produktionsfirma eine "Girl-Formel" gegeben. Demnach gab es drei verschiedene "Girl-Ausführungen": Die erste war ein "Pro-Bond", die schnell in seinen Armen landet und dort auch meistens - vom Feind abserviert - stirbt. Die zweite war ein "Anti-Bond", die eine Vertraute des Schurken ist, dann aber zu dessen (und ihrer eigenen) Verblüffung doch den Reizen des Guten erliegt. Was dazu führen kann, dass der Schurke sauer ist und die "Verräterin" auf, so Dahl, "vorzugsweise originelle Weise" der Rache halber meuchelt. Die dritte ist das "Fade-Out-Girl". Das ist das Mädchen, das das Ende des Films in Bonds Armen erleben darf. Am Strand, im Schlauch- oder U-Boot, sogar in der Schwerelosigkeit. Hauptsache: Happy End.
Die Zeichnung der Bond-Girls hat sich von Gespielinnen zu Mit- und Gegenspielerinnen auf Augenhöhe gewandelt. Frauenpower, Gleichberechtigung, female Empowerment zogen auch im Bond-Kosmos ein. Wir zeigen euch 15 der stärksten und markantesten Girls, die an Bonds Seite brillierten.
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15. Eunice Gayson: Die erste durfte gleich zweimal ran
Eunice Gayson (1928-2018) als Sylvia Trench ist eines der unbekannteren Bond-Girls. Aber ein sehr wichtiges. Erstens ist sie das Bond-Girl der ersten Stunde. Zweitens durfte sie nach "James Bond jagt Dr. No" (1962) ein zweites Mal als Zirze für Sean Connery ran, in "Liebesgrüße aus Moskau" (1963). Eigentlich war sogar geplant, sie zur festen Bond-Freundin aufzubauen, nach dem zweiten Einsatz wurde die Idee aber gekippt. Noch wichtiger: Sie ist für ein "Signature Quote" zuständig. In "Dr. No" stellt sie sich nämlich, als Bond wissen will, wer ihm da Hübsches am Baccarat-Tisch gegenübersitzt, so vor: "Trench. Sylvia Trench." Bond kopiert die Vorstellung anschließend mit dem seither unverkennbaren: "Bond. James Bond."
14. Karin Dor: von Winnetou zu 007
Karin Dor (1938-2017) ist das einzige Bond-Girl aus Deutschland. Sie hatte sich durch Rollen in Edgar-Wallace- und Karl-May-Filmen ein solches internationales Renommee erspielt, dass sie in "Man lebt nur zweimal" (1969) als Helga Brandt James Bond (gespielt von Sean Connery) an die Wäsche gehen durfte. Sie spielt aber ein Doppelspiel und ist eigentlich eine SPECTRE-Agentin. Erst vernascht sie Bond, dann will sie ihn töten, am Ende stirbt sie, weil Bond überlebt. Bond-Gegenspieler Blofeld zieht Brandt zur Rechenschaft und verfüttert sie an Piranhas.
13. Grace Jones: die härteste Handkante aller Zeiten
Die Bezeichnung "Bond-Girl" wirkt bei ihr deutlich zu niedlich: Die martialische und Karate-geübte May Day machte 007 doch ein klein wenig Angst. Sie war die ebenso liebeshungrige wie gefährliche Gegnerin von James Bond (Roger Moore) in "Im Angesicht des Todes" (1985). Mancher hält Grace Jones (75) für die schlechteste Bond-Girl-Besetzung aller Zeiten. Aber immerhin ist sie eine, an die man sich erinnert. Auch sie wechselt die Fronten, wird vom Feind zum Unterstützer Bonds und opfert sich am Ende für ihn und die Menschheit.
12. Kim Basinger: erst die Harpune, dann die Erbeeren
Sein Abschied bedeutete ihren Raketenstart. Für den nicht von Eon produzierten "James Bond"-Film "Sag niemals nie" (1983) zückte Sean Connery letztmals die Kanone. An seiner Seite spielte sich der Screen-Neuling Kim Basinger (69) als Domino Petachi ins Rampenlicht. Sie ist die Geliebte von Bonds Gegenspieler Largo, erschießt den dann aber lieber mit einer Harpune und landet mit Bond liebend im Pool. Noch heißer ging es drei Jahre später in "9 1/2 Wochen" mit Mickey Rourke, Erdbeeren und Honig zur Sache - und Basinger wurde zum Superstar.
11. Shirley Eaton: ein echtes Goldstück
Diese Szene kennen sogar Nicht-Bond-Fans: eine schöne Frau, sehr nackt, sehr gülden und daher sehr tot auf dem Bett. Es war Goldfarbe, was glänzte - und daher erstickte Jill Masterson in "Goldfinger" (1964) jämmerlich, weil sie ihren gleichnamigen Chef (Gert Fröbe in einer der besten Schurkenrollen aller Bond-Zeiten) zugunsten eines Schäferstündchens mit Bond (gespielt von Sean Connery) hintergangen hatte. Gespielt wurde die tragisch-strahlende Schönheit von der Britin Shirley Eaton (damals 27, heute 86). Fun Fact: Eaton spielte auch mit einem weiteren Bond-Darsteller: mit Roger Moore in dessen Serie "Simon Templar".
10. Diana Rigg: mit Schirm, Charme und Ehering
Diana Rigg (1938-2020) war dank "Mit Schirm, Charme und Melone" (im Original: "The Avengers") bereits ein Star, als sie in "Im Geheimdienst Ihrer Majestät" (1969) in der Rolle der Teresa Di Vicenzo zu danach niemals mehr Erreichtem emporstieg: Sie ist die einzige Frau, mit der James Bond (gespielt von George Lazenby) jemals verheiratet war. Leider ist das Glück aber nur von kurzer Dauer: Auf dem Weg in die Flitterwochen wird sie von Irma Bunt, einer Schergin des Schurken Ernst Stavro Blofeld, erschossen. Bond ist nachhaltig geknickt: Noch Jahre später besucht er in "In tödlicher Mission" (1981) ihr Grab.
9. Léa Seydoux: die Frau, die Bond zum Vater machte
Was kann den Status einer "Ehefrau von Bond" toppen? Klar: "Mutter des Kindes von Bond". Hierzu entwickelt sich Dr. Madeleine Swann (gespielt von der Französin Léa Seydoux, 38). In "Spectre" (2015) wird Swann, Tochter eines Ex-Feindes, von der Verbündeten zur Loverin und zur Verlassenen. Denn Bond (gespielt von Daniel Craig) verdächtigt sie des Verrats. Fünf Jahre später erkennt er in "Keine Zeit zu sterben" (2021), dass er sich geirrt hatte - und Vater einer süßen Tochter ist. Am Ende opfert sich James Bond für seine Tochter Mathilde und deren Mutter.
8. Monica Bellucci: Oldie but Goldie
Die Verpflichtung von Monica Bellucci (58) als Bond-Girl Lucia Sciarra für "Spectre" (2015) war ein Statement für alle reiferen Frauen. Denn mit 50 Jahren zur Zeit der Dreharbeiten war der italienische Superstar das älteste Bond-Girl aller Zeiten - aber eines der verführerischsten, was auch der vier Jahre jüngere Bond-Darsteller Daniel Craig zu spüren bekam und zu schätzen wusste. Bellucci stieg dank Filmen wie "Pakt der Wölfe", "Tränen der Sonne" und "Matrix Reloaded" zu einem der größten italienischen Stars der Nuller-Jahre auf.
7. Maud Adams: aller einzigartigen Dinge sind drei
Nur einem einzigen Bond-Girl wurde die Ehre zuteil, im Filmtitel erwähnt zu werden: Octopussy, gespielt vom schwedischen Model Maud Adams. "Octopussy" bedeutete für Maud Adams (78) bereits ihren zweiten Auftritt als Bond-Girl, denn schon 1974 trat sie in "Der Mann mit dem goldenen Colt" auf - da in der Rolle der Andrea Anders, der Geliebten von Bond-Widerpart Scaramanga. 1985 wurde Adams endgültig zur Rekordfrau. In "Im Angesicht des Todes" hatte sie einen Cameo-Auftitt, weil sie zufällig bei den Dreharbeiten auftauchte.
6. Sophie Marceau: Bein, Schere, Papier
"Falschheit, dein Name sei Weib", soll Dichter Horaz gesagt haben. Sophie Marceau (56) unterstützt als Elektra King in "Die Welt ist nicht genug" (1999) diese These locker. Sie nimmt Bond (gespielt von Pierce Brosnan) nicht nur beim animalischen Liebesspiel in die Beinschere, sondern lässt sich auch partout nicht von der Feindin zur Freundin "umdrehen". Am Ende gibt Bond seine Gentleman-Bedenken auf und knallt sie ab. Viel netter war Marceau 1995 als Prinzessin Jennifer in "Braveheart" zu Mel Gibson.
5. Halle Berry: von der Oscar-Party in die Arme von James Bond
Als Halle Berry (57) für die Rolle der Jacintha "Jinx" Johnson in "Stirb an einem anderen Tag" (2002) unterschrieb, wusste noch niemand, dass sie noch vor dem Filmstart im November ein Superstar sein würde. War sie aber, weil sie im Februar 2002 für ihre Rolle in "Monster's Ball" einen Oscar abräumte. Ihr Auftritt mit James Bond (gespielt von Pierce Brosnan) machte sie noch ein wenig legendärer, vor allem wegen der Bikini-Szene, die eine eindeutige Hommage an die "Stranderscheinung" von Ursula Andress in "Dr. No" war. Jinx entstieg den Fluten genauso erotisch wie Honey 40 Jahre zuvor.
4. Olga Kurylenko: die Frau, die Bond widerstand
Für "Ein Quantum Trost" (2008), den bisweilen harsch kritisierten zweiten Bond-Auftritt von Daniel Craig, hatten die Produzenten eines der attraktivsten Bond-Girls überhaupt gefunden. Doch Überraschung: Mit der rachsüchtigen bolivianischen Agentin Camille, gespielt von der ukrainischstämmigen Französin Olga Kurylenko (43), hat 007, sehr zu seinem Erstaunen, keine Affäre. Aber sie rächt lieber den Tod ihrer Familie. Man muss schließlich Prioritäten setzen.
3. Honor Blackman: seltene Ehre für die Pilotin
Mit Pussy Galor, gespielt von Honor Blackman (1925-2020), trat Bond in "Goldfinger" (1964) erstmals eine Frau auf Augenhöhe gegenüber - und teilweise mit Pistole. Als Goldfingers Helfershelferin und Pilotin (und Anführerin der Kunstflugstaffel "Pussy Galore's Flying Circus") war sie zunächst sehr böse auf Bond, ehe sie dann doch seinem Charme verfiel. Pussy gehört zu jenen Frauen, denen die Ehre zuteilwurde, das Ende eines Films mit dem Agenten zu verbringen.
2. Eva Green: die Liebe seines Lebens
Es war eine Liebe, die alles veränderte: In "Casino Royale" (2006) verfiel James Bond (gespielt von Daniel Craig) der dunkelhaarigen Grazie Vesper Lynd, gespielt von der Französin Eva Green (43). Doch noch bevor er sich mit ihr absetzen und ein Leben ohne Kugelhagel und Spezialaufträge beginnen kann, begeht sie aus Verzweiflung in einem sinkenden Fahrstuhl Selbstmord, weil sie ihre große Liebe James gezwungenermaßen hintergehen musste. Bonds Herz war gebrochen, er fiepte ihr noch drei Filme lang hinterher.
1. Usula Andress: die Erscheinung aus dem Meer
Honey Rider entsteigt den karibischen Fluten, die sich wie Honig an den Sandstrand schmiegen. In einem zweiteiligen Hauch von Kaum was. Die Szene lieben auch Leute, die Bond nicht mögen. Als die Schweizerin Ursula Andress in ihrer ersten Szene in "James Bond jagt Dr. No" (1962) aus dem Meere stieg, regelrecht erschien, wurde sie umgehend zum Prototyp des Bond-Girls. Fürderhin mussten sich alle Damen an Ursula messen lassen. Sie wurde kurzzeitig zum Sexsymbol, langfristig zur Bond-Ikone. Der Zweiteiler aber, der mehr zeigte als verhüllte, setzte als Bikini zur bis heute erfolgreichen Weltkarriere an.
- Verwendete Quellen:
- Mitteldeutsche Zeitung: Bond Girls