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Verbrechen auf der Spur

Profiler: So helfen Fallanalytiker bei der Tätersuche

  • Veröffentlicht: 17.10.2024
  • 09:45 Uhr
  • Elisa Ascher
Die Analyse von Profilern trägt entscheidend zur Aufklärung von Verbrechen bei.
Die Analyse von Profilern trägt entscheidend zur Aufklärung von Verbrechen bei.© Adobe Stock

Fallanalytiker:innen unterstützen die Polizei bei den Untersuchungen von Kriminalfällen. Aber wie genau arbeitet ein Profiler und welche Ausbildung braucht man für den Job?

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Das steckt eigentlich hinter dem Begriff "Profiler"

Kaum ein nervenaufreibender Blockbuster kommt ohne den scharfen Verstand eines Profilers aus. Der englische Begriff ist zwar auch in Deutschland weit verbreitet, aber eigentlich handelt es sich dabei gar nicht wirklich um das, was wir dahinter vermuten. Ganz im Gegenteil. In der Praxis ist die Berufsbezeichnung weder geschützt noch gerne gesehen. Die Berufsgruppe, die eigentlich damit gemeint ist, sind Fallanalytiker.

Eine Profilerstellung ohne Fallanalyse wäre unvollständig und nicht zielführend. Der Prozess der Tatrekonstruktion ist entscheidend. Die Analyse bezieht sich immer auf den gesamten Fall und nicht nur auf die vermuteten Persönlichkeitsmerkmale des unbekannten Täters oder der Täterin. In Deutschland werden seit 1999 "Polizeiliche Fallanalytiker:innen" ausgebildet. Dafür werden besonders geeignete Kriminalbeamt:innen und wissenschaftliche Mitarbeiter:innen von Dienststellen der operativen Fallanalyse ausgesucht, die in einem mehrstufigen praxisbegleitenden Lehrgangskonzept die Ausbildung zu polizeilichen Fallanalytiker:innen durchlaufen.

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So sieht die Arbeit in der operativen Fallanalyse aus

In Deutschland arbeiten polizeiliche Fallanalytiker:innen immer in einem Team aus mindestens drei Personen. Häufig gehen sie dabei folgendermaßen vor: 

  1. Um mögliche Täter:innen, Ablauf der Tat, Opferverhalten und weitere Punkte rekonstruieren zu können, werden zunächst alle Unterlagen des Falles aufgearbeitet.
  2. Für gewöhnlich haben sie dabei keinen Kontakt zu Zeug:innen oder dem Tatort, sondern halten sich an die bereits vorhandenen objektiven Fakten wie Fotos, Berichte und Protokolle.
  3. Nun werden Annahmen darüber gemacht, wie die Straftat geschah und versucht, den Entscheidungsprozess des Täters bzw. der Täterin hinsichtlich Motiv, Risiko, Zeit und Ort nachzuvollziehen. 
  4. Im Anschluss wird versucht, Verhaltensmerkmale und Eigenschaften (zum Beispiel Alter, regionaler Bezug, Lebenssituation und Tatverhalten) von der Analyse abzuleiten, um eine genauere Eingrenzung bei der Suche nach dem Täter oder der Täterin zu ermöglichen.

Je nach Fall und Hinweisen kann dieser Ablauf natürlich variieren. Nach Abschluss der Fallanalyse werden alle Ergebnisse an die ermittelnden Kriminal- und Exekutiv-Beamt:innen weitergeleitet.

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Hier kommen Fallanalytiker:innen zum Einsatz

Ein wichtiges Teilgebiet der operativen Fallanalyse ist die Untersuchung von Cold-Case-Fällen. Fallanalytiker:innen können dem Ermittlungs-Team entscheidend dabei helfen, sich der Auflösung mit neuen Perspektiven und Lösungsansätzen anzunähern. Aber auch bei aktuellen Fällen werden die Profis der operativen Fallanalyse zurate gezogen. So können sie Entscheidungshilfe bei der Strukturierung der Ermittlungen geben, zum Beispiel, dass die Suche nach einem Täter oder einer Täterin im regionalen Raum startet und sich auf Männer oder Frauen einer bestimmten Altersgruppe konzentriert. Daraufhin wird spezialisierter gefahndet oder es können Massen-DNA-Tests von geringerem logistischem Aufwand durchgeführt werden.

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