Batmans beliebtester Gegenspieler
"Joker: Folie à Deux": Welche Joker-Darstellungen sind am besten?
- Aktualisiert: 13.09.2024
- 13:43 Uhr
- Anne Oppel
"Joker: Folie à Deux" eroberte Venedig im Sturm! Doch kann Joaquin Phoenix wirklich als der ultimative Joker gelten? Wir werfen einen Blick auf die legendärsten Joker-Darstellungen!
"Joker 2" ist ein voller Erfolg - oder?
"Joker: Folie à Deux" verwandelt ein düsteres Drama dank Regisseur Todd Phillips und der Besetzung von Lady Gaga als Harley Quinn in ein aufregendes Musical. Bei der Premiere bei den Filmfestspielen in Venedig gab es deshalb minutenlange Standing Ovations, wobei Gaga mit ihrem extravaganten Hörner-Look allen die Show stahl.
Die Kritiken zum zweiten Teil der Reihe sind jedoch gespalten: Einige feiern die mutige Mischung und die starke Performance von Gaga und Joaquin Phoenix, andere empfinden den Film als "leblos" und werfen ihm vor, Lady Gagas Talent nicht voll auszuschöpfen. Für Gesprächsstoff sorgt der Film aber definitiv.
Bei uns ist "Joker: Folie à Deux" überigens ab dem 3. Oktober 2024 in den Kinos zu sehen.
"Joker: Folie à Deux" - Das ist die Handlung von "Joker 2"
In "Joker 2" landet Arthur Fleck alias Joker (Joaquin Phoenix) nach seiner Gewalteskalation im berüchtigten Arkham Asylum. Dort ringt er mit seiner Identität - bis er auf Harleen Quinzel (Lady Gaga) trifft, in der er seine große Liebe zu erkennen glaubt. Gemeinsam verlieren sie sich in der Musik. Im Mittelpunkt: die zerstörerische Beziehung zwischen Joker und Harley Quinn. Wahnsinn zu zweit (Folie à Deux) - im wahrsten Sinne des Wortes!
Hier der Trailer zu "Joker 2":
Externer Inhalt
Joker - Der Clownprinz mit seinen tausend Gesichtern
Nicht nur Comic-Fans feiern den Joker für seine schräge Optik und seine mörderisch-psychopathischen Spielchen. Fettige grüne Haare, lila Anzug und ein geschminktes Clownsgesicht mit diabolischer Lache gehören zu seinen Markenzeichen. Viele Regisseur:innen und Schauspieler:innen wagten sich an eine eigene Interpretation des ikonischen Comic-Schurken. Hier kommen unsere Highlights.
Heath Ledger in "The Dark Knight" (2008)
Der Australier Heath Ledger nahm die Rolle nur an, weil Regisseur Christopher Nolan ihm alle Freiheiten gab, die Joker-Figur neu zu interpretieren. Dafür nutzte er eine ungewöhnliche Methode: Vor dem Drehstart verschanzte sich der Schauspieler ungefähr sechs Wochen lang in einem Hotelzimmer in London.
Von der Außenwelt abgeschnitten, experimentierte er mit diversen Stimmfarben und einer neuen Lache für seine Rolle. Er dachte sich dabei so intensiv in seine Filmfigur hinein, dass er sogar ein Joker-Tagebuch führte. 2007 verriet er in einem Interview: "Am Ende landete ich im Reich eines Psychopathen. Er ist nur ein absoluter Soziopath, ein kaltblütiger, mörderischer Clown."
Er schaffte es, den Meister der Manipulation bedrohlich, komisch und sogar tragisch darzustellen. Unter anderem mit kleinen Details wie zwanghaftem Schmatzen und Lippenlecken. Seine Inszenierung wurde als so kraftvoll und diabolisch gefeiert, dass Heath Ledger dafür mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. Leider erlebte der damals 28-Jährige weder die Verleihung noch den Kinostart 2008, da er vorher an einer Medikamentenüberdosis starb.
Joaquin Phoenix in "Joker" (2019)
Auch der US-Amerikaner gewann mit seiner Joker-Interpretation den begehrten Academy-Award. Für seine Darstellung des legendären Comic-Bösewichts ging Joaquin Phoenix an seine körperlichen Grenzen: 25 Kilo nahm er unter ärztlicher Aufsicht ab, um möglichst glaubwürdig den gebeutelten Miet-Clown Arthur Fleck zu geben, der zum Psychopathen abdriftet.
Der verstörenden Joker-Lache wollte er im Kinofilm einen ganz neuen Twist verleihen. Dazu recherchierte der Schauspieler intensiv zu einer seltenen Verhaltensstörung: "Ich habe mir Videos angesehen, die Leute zeigen, die an pathologischem Lachen leiden, eine psychische Erkrankung, die die Mimik unkontrollierbar macht." Betroffene reagieren nicht auf einen lustigen Reiz, sondern werden von einer Lachwelle unkontrolliert überrollt.
Im Film leidet auch er an einer solchen "Affektinkontinenz". Als Arthur Fleck zeigt er dem Publikum eindrucksvoll, dass ein Joker-Dasein auch eine Folge von Missbrauch, Vernachlässigung und Mobbing sein kann.
Mehr zu Joaquin Phoenix:
- Oscar-Gewinner: Heath Ledger als Wegbereiter für "Joker" Joaquin Phoenix
- Oscars 2020: Joaquín Phoenix ist "Bester Hauptdarsteller"
- Marvel-Regisseur verrät: Joaquin Phoenix sollte "Doctor Strange" spielen
Jared Leto in "Suicide Squad" (2016)
Co-Stars wie Will Smith erzählten später, dass sie Jared Leto während der gesamten Dreharbeiten nie angetroffen hätten - nur den Joker. Er kam nämlich nie ohne Make-up ans Set und blieb die gesamten sechs Monate in seiner Rolle. Und in der war der Schauspieler kaum wiederzuerkennen.
Neben den üblichen Merkmalen trägt seine Version gebleachte Augenbrauen, extrem viele Tattoos und silberne Metallzähne. Einen Lachmund mit intakten Zähnen hat er sich auf die linke Hand stechen lassen. Hintergrund: Nachdem der Joker Batmans Partner getötet hatte, schlug der Fledermaus-Mann ihm als Rache die Zähne aus.
Im Arkham Asylum tätowierte sich der Joker daraufhin eigenhändig "Damaged" auf die Stirn. Regisseur David Ayer erklärte später die Message: Er will damit sagen, dass sein Gesicht jetzt ruiniert sei.
In dem Actionfilm nimmt der Joker neben den anderen Verbrecher:innen des "Suicide Squad" allerdings nur eine Nebenrolle ein. Der Fokus liegt dabei auf der turbulent-toxischen Liebesgeschichte mit Harley Quinn (Margot Robbie). Jared Leto zeigt dabei erschreckend authentisch, wie viel Spaß seine Freundin und er an unberechenbaren, sadistischen Machtspielchen haben können.
Übrigens: Den nachfolgenden Teil "The Suicide Squad" mit Idris Elba, John Cena und Sylvester Stallone kannst du jetzt auf Joyn streamen!
Cameron Riley Monaghan in "Gotham" (2014)
Die TV-Serie gilt als Batman-Prequel, spielt also zeitlich vor dem ersten Erscheinen des Superhelden. Sie zeigt, wie sich Bruce Wayne zur Fledermaus entwickelt, gleichzeitig auch den Ursprung vieler späterer Gegenspieler von Batman. Der Pinguin, der Riddler und Two-Face sind darunter.
Der Name "Joker" fällt während der fünf Staffeln allerdings nie explizit. Das hat zwar auch mit den Rechten der Kinofilme zu tun, wurde aber so zwangsläufig Teil des kreativen Konzepts. Den Zuschauer:innen werden im Verlauf der Serie mehrere Kandidaten mit typischen Charakterzügen des Superschurken präsentiert, die alle infrage kommen.
Der Schauspieler Cameron Riley Monaghan hat dabei gleich doppelt zu tun. Er verkörpert nämlich sehr überzeugend die eineiigen Zwillinge Jerome and Jeremiah Valeska. Beide sind Psychopathen und kommen am nächsten an den Grusel-Clown des Verbrechens heran.
In einem Interview mit Comicbook.com verriet Produzent Danny Cannon, warum weder Jerome noch Jeremiah offiziell der Joker sein können, trotz der offensichtlichen Verbindung zu dem Batman-Bösewicht: "Der Joker ist kein Mann, er ist eine Persönlichkeit. Es ist eine Art zu denken. Es ist größer als eine Person [...] Es ist ein Lebensstil, eine Ideologie."
Der Joker-Charakter ist also nicht einfach nur schlicht böse, sondern auch der Ausdruck verzweifelter Menschlichkeit. Es gibt kein festes Muster, in das sich die Figur pressen lässt. Eine Message, die Cameron Riley Morgan als verletzender und gleichzeitig verletzter Valeska-Zwilling sehr überzeugend transportiert.
Mehr zu den DC-Helden: