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Dramatische Todesfälle

Der düstere Fluch von "Glee": Die unheimlichen Tragödien der TV-Serie

  • Aktualisiert: 04.09.2024
  • 20:30 Uhr
  • Jannah Fischer
"Glee" hinterlässt einen Scherbenhaufen: Liegt ein Fluch auf dem Cast der Serie?
"Glee" hinterlässt einen Scherbenhaufen: Liegt ein Fluch auf dem Cast der Serie?© ddp/LMKMEDIA; Michael - stock.adobe.com; Ziyan - stock.adobe.com

Mobbing, Drogen, Gerichtsprozesse - und immer wieder Todesfälle. Das ist die schreckliche Bilanz von den Schauspieler:innen von "Glee", der fröhlichen Musical-Serie. Die Rede ist vom "Glee-Fluch", der auf dem Cast liegen soll. Das steckt dahinter.

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WARNUNG: In diesem Text geht es um Themen wie Kinderpornografie, Selbstmord, Tod, häusliche Gewalt, Rassismus und Mobbing. Bitte lies nur weiter, wenn du damit umgehen kannst und brich den Text ab, wenn du dich getriggert fühlen solltest.

Brauchst du Hilfe?
Wenn du Trauerhilfe brauchst, um einen Verlust zu verkraften oder jemanden im Umfeld kennst, der Hilfe benötigt, kannst du dich an die Telefonseelsorge (0800 111 0 111) wenden. Mehr Informationen zu u. a. Selbsthilfegruppen gibt es auf der Website der Malteser.

Wer selbst unter Suizidgedanken oder Mobbing leidet oder jemanden im Umfeld kennt, der Hilfe benötigt, kann sich an die Telefonseelsorge (0800 111 0 111) oder die Deutsche Depressionshilfe (0800 33 44 533) wenden. Mehr Informationen findest du auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention.

Wenn du häusliche Gewalt in physischer oder psychischer Form erlebst und Hilfe brauchst oder jemanden im Umfeld kennst, der Hilfe benötigt, kannst du dich oder diejenige sich anonym an das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" (116 016) wenden.
Bei akuter Not sollte so schnell es geht die Polizei (110) informiert werden.
Mehr Informationen gibt es auf der Website des Bundesamts für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben.

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Was ist der "Glee-Fluch"?

Manchmal liegen Fakt und Fiktion einfach weit auseinander. In der Serie "Glee", die übersetzt "Freude" heißt, gab es immer wieder Grund zur Freudlosigkeit. Die bittere Bilanz: fünf riesige Skandale und drei Todesfälle.

Schnell machte der Begriff "Glee-Fluch" die Runde, der die Serie von tragischen Ereignissen, die viele Mitglieder des Casts der Fernsehserie "Glee" betrafen, bezeichnet. Wir schauen uns das genauer an, und unterteilen die Tragödien in "Todesfälle", "Skandale" und "persönliche Dramen".

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Der "Glee-Fluch": Todesfälle

Cory Monteith: Der Start des Fluchs

Mit gerade einmal 31 Jahren starb Cory Monteith alleine in einem Hotelzimmer in Vancouver an einer Überdosis. Er spritze sich Heroin und trank er zwei Flaschen Champagner, was einen fatalen Mix aus Drogen und Alkohol darstellte, dem er später erliegen sollte. Schon länger hatte der junge Schauspieler, der seinen Durchbruch bei "Glee" als Publikumsliebling Finn Hudson feierte, mit Drogensucht zu kämpfen, checkte in Reha-Kliniken ein und schien auf dem Weg der Besserung. Immer an seiner Seite: "Glee-Star" Lea Michele (Rachel Berry). "Ich liebe und unterstütze Cory und werde während dieser Zeit zu ihm halten", erklärte sie kurz vor einem seiner Entzüge. Die beiden schmiedeten Hochzeitspläne. Zu seinem Gedenken ließ sie sich mehrere Tattoos stechen, darunter einen "Finn"-Schriftzug.

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Auch die Serie musste mit dem plötzlich Tod ihrer Hauptfigur umgehen. Heraus kam die wohl herzzerreißendste Episode von "Glee", da auch seine Rolle Finn urplötzlich aus dem Leben scheidet. "Wir haben um Cory getrauert und jetzt trauern wir um Finn. Es sind also zwei Menschen in einem vereint. Das ist unglaublich schwer, aber gemeinsam bleiben wir stark", fasste Matthew Morrison, der Will Schuster spielte, die Dreharbeiten zusammen.

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Taschentuch-Alarm: Hier nimmt der "Glee"-Cast Abschied von Finn

Mark Salling: Tiefer Fall

Mark Salling spielte in "Glee" den Bad Boy Noah "Puck" Puckerman. Doch auch abseits der Kamera war er kein Unbescholtener - im Gegenteil.

Das Los Angeles Police Department hatte einen Tipp von einer Ex-Freundin von Mark Salling erhalten: Daraufhin wurden 2015 bei ihm kinderpornografische Inhalte gefunden,  im Oktober 2017 bekannte er sich in einem Prozess schuldig. Insgesamt bestätigte er, 50.000 Bilder und Filme von Minderjährigen besessen zu haben. Im März 2018 sollte er seine Haftstrafe beginnen, die noch festgelegt werden musste, aber laut Mutmaßungen seiner Anwälte zwischen vier und sieben Jahre liegen sollte.

Am 30. Januar 2018 wurde er mit 35 Jahren leblos neben einem Fluss in Sunland, Kalifornien, in der Nähe seines Hauses, gefunden. Er habe sich erhängt, eine Fremdeinwirkung wurde ausgeschlossen. "Mark war eine zarte und liebevolle Person, er war sehr kreativ und gab sein Bestes, um seine Fehler gutzumachen", erklärte später sein Anwalt.

Auch "Glee"-Stars nahmen Abschied von ihrem Kollegen. Sue Sylvester-Schauspielerin Jane Lynch erklärte "TMZ", der Tod von Mark sei tragisch. Matthew Morrison, der Will Schuster spielte, postete ein Bild auf Instagram, auf dem er und seine verstorbenen Co-Stars Cory Monteith und Mark Salling zu sehen sind.

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Naya Rivera: Tragischer Unfall

Im Juli 2020, mit nur 33 Jahren, ertrank Naya Rivera im Lake Piru bei einem Bootsausflug mit ihrem vierjährigen Sohn. Vor dem Trip hatte sie Medikamente wegen einer Nebenhöhlenentzündung eingenommen, die sie leicht schwindelig gemacht haben sollen. Dieser Zustand soll sich im Wasser verstärkt haben. Ihr Sohn trug eine Rettungsweste, sie jedoch nicht.
Unter letzten Anstrengungen gelang es ihr, ihn wieder ins Boot zu hieven. Für sich selbst reichte ihre Kraft nicht mehr. Laut Aussagen ihres Sohnes bei einer polizeilichen Befragung, habe Naya "Hilfe" gerufen und mit den Armen in der Luft gewedelt, bevor sie unterging.

Naya Rivera spielte bei "Glee" die beliebte Figur von Santana Lopez, die aufgrund des riesigen Gesangs- und Schauspieltalents von Naya Rivera von der Nebenrolle zur Hauptrolle hochgestuft wurde.

Ihre "Glee"-Co-Stars waren nach der Todesmeldung ihrer Kollegin und Freundin fassungslos. Besonders traf es Heather Morris, die in der Serie Santanas große Liebe Brittany spielte. Sie war auch privat eng mit ihr befreundet. "Jeden Tag, mein Engel. Ich vermisse dich jeden verdammten Tag", schrieb sie unter einem Post, in dem sie ihrer verstorbenen Freundin gedenkt.

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Der "Glee-Fluch": Skandale

Lea Michele: Mobbing-Vorwürfe

Ausgerechnet ein Tweet zu George Floyd unter der "Black Lives Matter"-Bewegung wurde Lea Michele, die bei "Glee" die Hauptfigur Rachel Berry spielte, zum Verhängnis. Daraufhin meldete sich nämlich Samantha Ware, die in der sechsten Staffel für einige Episoden die Nebenrolle der Jane Hayward innehatte.
Sie twitterte: "Erinnerst du dich, als du meinen ersten TV-Gig zur Hölle auf Erden gemacht hast? Ich werde das nie vergessen. Ich glaube, du hast jedem erzählt, dass du, wenn du die Möglichkeit hättest, in 'meine Perücke scheißen' würdest! Neben anderen traumatischen Aggressionen, die mich daran zweifeln lassen haben, eine Hollywood-Karriere zu verfolgen."
Samantha erhielt Unterstützung von "Glee"-Star Alex Newell (der Unique Adams spielte) und auch die "Glee"-Urgesteine Heather Morris (Brittany Pierce), Amber Riley (Mercedes Jones) und Kevin McHale (Artie Adams) gaben mehr oder weniger direkt zu, dass an den Vorwürfen etwas dran ist. Auffällig: Besonders People of Colour beschwerten sich über Leas Verhalten - schwingt in ihrem vermeintlichen Mobbing sogar Rassismus mit? Nach den Vorwürfen verlor Lea Michele ihren Deal mit "Hello Fresh" - doch weitere Karriere-Knicke gab es nicht. Zuletzt spielte sie erfolgreich in einer Wiederauflage des Musicals "Funny Girl" die Hauptrolle am Broadway.

Melissa Benoist und Blake Jenner: Toxische Ehe

"Glee"-Star Melissa Benoist (die in Staffel vier und fünf Marley Rose spielte) ließ am 27. November 2019 auf ihrem Instagram-Kanal alles raus: "Ich bin eine Überlebende", erklärte sie und berichtete in einem Video über ihre toxische Beziehung zu einem Ex-Freund, der sie während der Partnerschaft psychisch und physisch misshandelt hatte. Später meldete sich Ex-Ehemann Blake Jenner (in Staffel vier und fünf verkörperte er Ryder Lynn), den sie am Set von "Glee" kennengelernt hatte, und gab sich als Verursacher von Melissas Leid zu erkennen.

Der "Glee-Fluch": Persönliche Dramen

Jake Zyrus: Langer Weg zu sich

Jake Zyrus, der sich nach seiner "Glee"-Zeit als trans* outete, spielte in der zweiten Staffel die Gastrolle der philippinischen Austauschschülerin Sunshine Corazon. Als seine Starpower durch "Glee" und weitere musikalische Erfolge international wuchs, kollabierte zu Hause in Manila alles: Sein Vater wurde 2011 auf offener Straße erstochen!

Kurz nach dessen Tod begann für Jake dann eine harte Zeit: Er fing an, seine Genderidentität zu hinterfragen und begann, sich "typisch" männlich zu kleiden. Das gab der philippinischen Klatschpresse gehörig Futter, um über Jakes sexuelle Vorlieben zu spekulieren. Von 2013 bis 2017 identifizierte sich Jake schließlich als lesbische Frau, vor allem, damit er Ruhe von der Presse hatte. Bis er sich schließlich 2017 offen als Transmann zeigte und sich geschlechtsangleichenden Operationen unterzog.

Wegen all dem Hass, der ihm wegen seiner Identität entgegenschlug, versuchte er dreimal, sich das Leben zu nehmen. Zum Glück ohne Erfolg - denn mittlerweile hat er gelernt, über den Dingen zu stehen und wieder Kraft, um sich auf das zu konzentrieren, was er am besten kann: Die Welt mit seiner Musik beglücken.

Becca Tobin: Schicksalsschlag

Becca Tobin schlüpfte in der vierten bis sechsten Staffel "Glee" in die Rolle von Kitty Wilde. 2014 starb ihr Freund Matt Bendik mit 35 Jahren plötzlich in einem Hotelzimmer. Die beiden waren geschäftlich in Philadelphia gewesen, den Abend zuvor sie hatten sie noch mit Freunden verbracht. Eine Hotelangestellte fand Matt schließlich leblos auf, ohne dass Becca im Hotelzimmer zugegen war.
Weder Drogen, Medikamente noch Waffen wurden im Zimmer gefunden. Becca dankte einige Tage später ihren Fans für ihren Support in der schlimmen Zeit und bezeichnete Matt als "den außergewöhnlichsten Mann, den ich je kannte." Das Makabre: Matt ist nur einige Tage vor dem einjährigen Todestag von "Glee"-Star Cory Monteith gestorben, der ebenfalls tot in einem Hotelzimmer gefunden worden war.

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